AWMF-Leitlinien zu gutartigen Schilddrüsenerkrankungen
Es gibt zwei neue Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF). (mehr …)
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In der Online-Ausgabe der FAZ ist vor einigen Tagen ein sehr lesenswerter Artikel zum Thema Schilddrüsenkrebs erschienen (Titel: „Ruhig mal drinlassen“, Autor: Michael Brendler).
Mir hat insbesondere gut gefallen, dass sehr deutlich darauf hingewiesen wurde, dass das Leben ohne Schilddrüse keineswegs immer ohne Probleme verläuft. „Die künstlichen Hormone, die er nun ein Leben lang einnehmen muss, ersetzten die körpereigenen eher schlecht als recht. Continue reading „Schilddrüsenkrebs wird immer häufiger diagnostiziert“
Frauen, die sich aufgrund eines Knotens der Schilddrüse einer Operation unterziehen müssen, können aufatmen. Dank der Methode des „Axillo Bilateral Breast Approach“ – kurz ABBA – kann der Eingriff ohne den sonst üblichen queren Schnitt in der Halsregion erfolgen.
Die Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden gehört deutschlandweit zu den wenigen Krankenhäusern, die diese Schlüsselloch-OP nun anbieten kann. Eine 32-jährige Dresdnerin ist die erste von dem Team um Klinikdirektor Prof. Jürgen Weitz operierte Patientin – der Eingriff fand Anfang Februar statt. Continue reading „Schilddrüsen-OP: ABBA sorgt für makellosen Hals“
Da die Schilddrüse in der Regel weiterhin normal arbeitet, werden Schilddrüsenknoten von den PatientInnen zunächst meist nicht wahrgenommen.
Schilddrüsenknoten wachsen häufig sehr langsam. Erst wenn die Knoten in der Schilddrüse mit der Zeit größer werden, bemerken die PatientInnen das etwas nicht stimmt. Manchmal ist dann bereits eine kleine Beule am Hals fühl- oder sogar sichtbar.
Außerdem können noch verschiedene andere Symptome von Schilddrüsenknoten hinzu kommen. Zum Beispiel
Die Diagnose und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen ist in Deutschland eine Kassenleistung. Trotzdem lassen etliche SchilddrüsenpatientInnen die Schilddrüsenwerte zwischendurch auch einmal als IGeL-Leistung machen. Continue reading „Schilddrüsendiagnostik … das kostet die Untersuchung der Schilddrüse“
Deutschlandweit gibt es eine ganze Reihe von Kliniken die sich auf die operative Entfernung der Schilddrüse spezialisiert haben und entsprechend hohe Qualitätsstandards einhalten. (mehr …)
Es gibt seit einigen Jahren neue Möglichkeiten mit denen Knoten in der Schilddrüse mittels Hitze entfernt werden können. Continue reading „Thermoablative Verfahren zur Behandlung von Schilddrüsenknoten“
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Überfunktion: Damit ist hier eine Überfunktion der Schilddrüse gemeint, d.h. die Schilddrüse produziert zu viele Schilddrüsenhormone.
Übergewicht: Insbesondere im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenunterfunktion kommt es sehr häufig begleitend zu Übergewicht.
Überlebensrate: Benennt die Wahrscheinlichkeit eines Patienten einen bestimmten Zeitraum ab Diagnosestellung zu überleben, z.B. 5-Jahres-Überlebensrate.
UICC: frz. Union internationale contre le Cancer. Internationale Organisation die sich der Vorbeugung und Behandlung von Krebserkrankungen widmet. Mitglieder sind beispielsweise die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft.
Ultraschalluntersuchung: Auch: Sonografie, Echografie. Die Untersuchung der Schilddrüse mit Hilfe von Ultraschallwellen.
Ultra short Loop: auch: Ultra-Short-Feedback. Bezieht sich auf den Rückkopplungsmechanismus des TSH.
Umwandlungsstörung: auch: Konversionsstörung. Das Schilddrüsenhormon T4 wird mittels Dejodierung in das stoffwechselaktive Schilddrüsenhormon T3 umgewandelt. → Artikel zur Umwandlungsstörung
Ungewollte Kinderlosigkeit
Unterfunktion: Damit ist hier eine Unterfunktion der Schilddrüse gemeint, d.h. die Schilddrüse produziert zu wenig Schilddrüsenhormone.
Untersuchungsmethoden: Das sind beispielsweise die Palpation, die Sonografie, die Szintigrafie und die Feinnadelbiopsie.
Unifokale Autonomie: Synonym Autonomes Adenom, heißer Knoten, der unkontrolliert Schilddrüsenhormone produziert
Undifferenzierter Schilddrüsenkrebs: Auch: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom. Dabei unterscheiden sich die Krebszellen völlig von gesunden Schilddrüsenzellen, d.h. sie sind auch nicht in der Lage Jod aufzunehmen weswegen eine Radiojodtherapie wirkungslos wäre. Nach der Schilddrüsenoperation wird stattdessen eine Bestrahlung und/oder Chemotherapie durchgeführt.
Uptake: engl. Aufnahme. Bei der Schilddrüsenszintigraphie wird der Uptake von radioaktivem Technetium bestimmt. Beim Radiojodtest wird der Uptake von radioaktivem Jod gemessen.
Urlaub: Während einer akuten Krankheitsphase, z.B. einer manifesten Schilddrüsenüberfunktion beim Morbus Basedow, ist von anstrengenden Urlaubsreisen mit Langzeitflügen und extremen Temperaturwechseln grundsätzlich abzuraten. Die medikamentöse Einstellung erfordert eine konstante, medizinische Betreuung. Auch unmittelbar vor oder nach einer Schilddrüsenoperation oder Radioiodtherapie sind Fernreisen oder Urlaubsaufenthalte in jodhaltiger Luft, beispielsweise an der Nordsee, nicht empfehlenswert. → Artikel „Schilddrüsenkrank in den Urlaub“
V.a.: Verdacht auf
Vandetanib: Ein Wirkstoff zur Therapie des medullären Schilddrüsenkarzinoms.
Verschreibungspflicht (Rezeptpflicht): Voraussetzung für die Abgabe von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und Medizinprodukten an den Endverbraucher ist eine ärztliche Verschreibung (Rezept).
Verstopfung: Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse leiden die betroffenen Schilddrüsenpatienten sehr häufig unter Verstopfung.
Vitamin: Essentieller Stoff, der mit der Nahrung zugeführt werden müssen und die für die Gesunderhaltung des Körpers lebensnotwendig ist. Grundsätzlich unterscheidet man fettlösliche und wasserlösliche Vitamine. Fettlöslich sind die Vitamine A, D, E und K, welche im Fettgewebe des Körpers gespeichert und deshalb auch überdosiert werden können. Wasserlöslich sind die Vitamine des B-Komplexes und Vitamin C, die mit Ausnahme des Vitamins B 12 nicht im Körper gespeichert werden können und deshalb täglich neu aufgenommen werden müssen. Nicht benötigte Überschüsse an wasserlöslichen Vitaminen werden mit dem Urin ausgeschieden.
Vitamin D: Es wird diskutiert, ob ein Vitamin D-Mangel das Risiko für die Entwicklung einer Autoimmunkrankheit wie beispielsweise der Hashimoto-Thyreoiditis erhöht. → Artikel zu Vitamin D
Vitiligo: auch: Weissfleckenkrankheit. Ist häufig mit der Hashimoto-Thyreoiditis vergesellschaftet.
Viszeralchirurgie: lat. Viscera = Eingeweide. Die operative Behandlung der Schilddrüse ist ein Teilgebiet der Viszeralchirurgie.
Volumen (Schilddrüsen-): Mit Hilfe der Sonografie wird die Schilddrüsengröße bestimmt. Dazu wird zunächst für jeden Schilddrüsenlappen die Länge, Breite und Tiefe gemessen und daraus dann das Volumen nach folgender Formel berechnet: Länge (cm) x Breite (cm) x Tiefe (cm) x 0,5 = Volumen (cm3).
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Letzte Aktualisierung: 09. Januar 2024
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SAE: engl. serious adverse event (schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis (SUE)).
Salz: siehe Jodsalz
SAT: Abkürzung für Subakute Thyreoiditis (Thyreoiditis de Quervain)
→ Artikel zur Schilddrüsen-Darm-Achse
Schilddrüsendiagnostik: Die wichtigsten Untersuchungsverfahren sind die Tastuntersuchung der Schilddrüse, die Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse, die Szintigrafie der Schilddrüse und die Feinnadelbiopsie der Schilddrüse. → Artikel zur Schilddrüsendiagnostik
Schilddrüsenentzündung: Es gibt verschiedene Arten von Schilddrüsenentzündungen. Diese können z.B. autoimmun bedingt sein oder auch durch Viren bzw. Bakterien ausgelöst werden.
Schilddrüsenerkrankungen z.B. Hashimoto-Thyreoiditis
Schilddrüsenhormone: Die Schilddrüse bildet zwei Hormone, das Trijodthyronin (T3) und das Tetrajodthyronin (T4).
Schilddrüsenkarzinom: Krebserkrankung der Schilddrüse. → Artikel zu Schilddrüsenkrebs
Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V.: Der eingetragene, gemeinnützige Verein „Schilddrüsen-Liga Deutschland e. V.“ ist die ehrenamtlich geführte Dachorganisation für Schilddrüsenkranke in Deutschland. Die Schilddrüsen-Liga Deutschland e. V. wurde 1995 durch Prof. Dr. Peter Pfannenstiel gegründet.
Schilddrüsenmedikamente: z.B. Levothyroxinnatrium. → Artikel zu Schilddrüsenmedikamenten
Schilddrüsennetz Hannover: Bündnis von Ärzten und Patienten in der Region Hannover, die sich über das Thema Schilddrüse austauschen.
Schilddrüsenoperation: Ob die Schilddrüse vollständig oder nur teilweise entfernt werden muss, hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung ab. Bei einem Schilddrüsenkarzinom wird immer eine möglichst vollständige Entfernung der gesamten Schilddrüse (Thyreoidektomie) angestrebt. Eine Strumaresektion (Strumektomie) wird hingegen bei gutartigen Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt. Dabei wird ein Teil des Schilddrüsengewebes stehen gelassen. Manchmal reicht auch eine Hemithyreoidektomie (Entfernung eines Schilddrüsenlappens), wenn es beispielsweise durch einen Schilddrüsenknoten zu einer einseitigen Schilddrüsenvergrößerung gekommen ist und der zweite Schilddrüsenlappen gesund ist. Bei einer Enukleation wird nur ein einzelner Schilddrüsenknoten entfernt und das umgebene Schilddrüsengewebe geschont. → Artikel zur Schilddrüsenoperation
Schilddrüsenselbsthilfe
Schilddrüsenspezialist: Ein Arzt, der sich mit der Schilddrüse und ihren Erkrankungen sehr gut auskennt.
Schilddrüsensymposium: Wissenschaftliche Konferenz zum Thema Schilddrüse.
Schilddrüsenüberfunktion: Auch: Hyperthyreose. Die Schilddrüse produziert zu viele Schilddrüsenhormone.
Schilddrüsenunterfunktion: Auch: Hypothyreose. Die Schilddrüse produziert zu wenige Schilddrüsenhormone.
Schilddrüsenvolumen: Mit Hilfe der Sonografie wird die Schilddrüsengröße bestimmt. Dazu wird zunächst für jeden Schilddrüsenlappen die Länge, Breite und Tiefe gemessen und daraus dann das Volumen nach folgender Formel berechnet: Länge (cm) x Breite (cm) x Tiefe (cm) x 0,5 = Volumen (cm3) → Artikel zur Schilddrüsengröße
Schilddrüsenwerte: TSH, fT3, Ft4 → Artikel zu den Schilddrüsenhormonwerten
Schilddrüsenwissen kompakt: Eine kurze Zusammenfassung zum Thema Schilddrüse. Diese enthält jeweils nur die wichtigsten Informationen zu den unterschiedlichen Krankheiten der Schilddrüse sowie Symptomen, Diagnose und Therapie.
Schilddrüsenwoche / Schilddrüsen-Initative Papillon: Die Gründung der auf jodmangelbedingte Schilddrüsenvergrößerungen focussierten Schilddrüsen-Initiative Papillon erfolgte im Mai 2000. Initiiert wurde die Kampagne von Henning Berlin (sanofi-synthelabo-Gruppe). Beteiligt sind darüber hinaus die Fachgesellschaften (Dt. Ges. f. Endokrinologie, Dt. Ges. f. Nuklearmedizin, Berufsverband Dt. Nuklearmediziner e.V.) sowie der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker, die Bundesapothekerkammer und der Deutsche Apothekerverband. Seit 2006 initiiert die Schilddrüsen-Inititive Papillon einmal pro Jahr die Schilddrüsenwoche
Schilddrüsenzyste: Flüssigkeitsgefüllter Hohlraum in der Schilddrüse
Schildknorpel: lat. Cartilago thyroidea. Gehört zum Kehlkopf.
Schmidt-Syndrom: Erstbeschreiber Martin Schmidt (1907); Kombination von Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Addison
Schnellschnitt: Untersuchung von Gewebeproben während einer Operation.
Schüssler Salze: Der Oldenburger Arzt Dr. Wilhelm Heinrich Schüssler (1821 – 1889) ist der Begründer der „Biochemie nach Schüssler“. Nach seiner Überzeugung entstehen Krankheiten durch einen gestörten Mineralstoffhaushalt. Der Mangel eines Minerals wirkt sich dabei negativ auf den gesamten Organismus aus. Um derartige Ungleichgewichte zu beheben, entwickelte er die 12 biochemischen Salze (Schüssler-Salze). → Artikel zur Biochemie nach Schüssler
Schwangerschaft: Wenn man sich mit dem Thema „Schilddrüse und Schwangerschaft“ beschäftigt, stösst man immer wieder auf regelrechte Horrormeldungen, die weniger zur Aufklärung als vielmehr zur Verunsicherung von schilddrüsenkranken Frauen mit Kinderwunsch bzw. schilddrüsenkranken Schwangeren beitragen. Dazu ist grundsätzlich anzumerken, dass die Chancen für medikamentös gut eingestellte Frauen mit Schilddrüsenerkrankung schwanger zu werden und ein gesundes Kind zur Welt zu bringen fast genauso gut sind wie für Frauen ohne Schilddrüsenerkrankung.
Selen: Das selenabhängige Enzym Jodthyronin-5-Dejodase ist für die Umwandlung des Schilddrüsenhormons fT4 in die stoffwechselaktive Form fT3 zuständig. Außerdem kann Selen die Hashimoto-Thyreoiditis-spezifischen Antikörper (TPO-AK u. TG-AK) senken. → Artikel zum Spurenelement Selen
Selbsthilfegruppe: Bei den meisten Selbsthilfegruppen im Gesundheitsbereich handelt es sich um Zusammenschlüsse von Patientinnen und Patienten, die von der gleichen oder einen ähnlichen Erkrankung betroffen sind. Bei den gemeinsamen Treffen geht es deshalb vorrangig um den Erfahrungsaustausch untereinander sowie die gegenseitige Unterstützung in einer als belastend erlebten Lebenssituation. Daneben wird immer häufiger aber auch medizinisches Informationsmaterial weitergegeben, Aufklärungsarbeit geleistet oder gesundheitspolitisches Engagement angestrebt.
Selpercatinib: Wirkstoff zur Behandlung von Schilddrüsenkrebs
Serenoa serratula: Die Früchte der vorwiegend im Süden der USA vorkommenden Sägepalme werden von einigen amerikanischen Heilpraktikern als eine Art Schilddrüsentonikum bei Hypothyreose eingesetzt.
Seronegativ: Bei einem Teil der Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankten werden keine Autoantikörper gemessen. Sie sind seronegativ.
SHIP: SHIP = Study of Health in Pomerania. Eine epidemiologische Studienreihe, die an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald durchgeführt wird.
Sialadenitis: Entzündung der Speicheldrüsen
Sicca-Syndrom / Sjögren Syndrom: Eine Autoimmunerkrankung bei der Speichel- und Tränendrüsen zerstört werden.
Sich-Selbst-Informieren: Ist das wichtigste, wenn man an einer chronischen Schilddrüsenerkrankung leidet.
Silent-Thyreoiditis: Variante der Hashimoto-Thyreoiditis. Akut auftretende, autoimmun bedingte Schilddrüsenentzündung, die oft mit einer Schilddrüsenüberfunktion einhergeht.
Skelettfiliae: Knochenmetastasen
Soja (Glycine max): In Sojaprodukten sind größere Mengen an Flavonoiden und Thiocyanaten enthalten. Diese Inhaltsstoffe sollen dafür verantwortlich sein, daß die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse blockiert wird. Einsatzgebiet: Schilddrüsenüberfunktion, Jodüberempfindlichkeit.
Somatisch: griech. Soma = Körper, Leib
Somatostatinrezeptoren: Spezielle Zellen, die sich gelegentlich beim medullären Schilddrüsenkarzinom nachweisen lassen. Diese können unter Umständen mit Somatostatinanaloga behandelt werden.
Sommer: Die Schilddrüsenfunktion wird durch äußere Temperaturreize beeinflusst. Schilddrüsenkranke haben bei deutlichen Temperaturschwankungen oder extremer Kälte bzw. Hitze deshalb oft Anpassungsschwierigkeiten (verstärkte Wetterfühligkeit). Meist lassen diese Beschwerden bereits nach wenigen Tagen von allein nach, gelegentlich muss aber auch die Schilddrüsenhormondosis angepasst (erhöht oder gesenkt) werden.
Sonografie: auch: Echografie, Ultraschalluntersuchung. Darstellung der Schilddrüse mit Hilfe von Ultraschallwellen. → Artikel zur Schilddrüsensonografie
Sorafenib: Bei Schilddrüsenkrebs eingesetzter Wirkstoff (Multi-Tyrosinkinasehemmer).
Soziale Netzwerke
SPECT: Die bildgebenden Verfahren Szintigrafie, PET (Positronen-Emissions-Tomographie) und SPECT (single photon emission computed tomography) werden in der nuklearmedizinischen Diagnostik eingesetzt, um nach dem Tracer-Prinzip die Funktion der Schilddrüse abzubilden.
Spongia marina tosta (Euspongia officinalis): Ein homöopathisches Mittel aus dem Badeschwamm (ein in Meeresgewässern vorkommenden Tierstamm) welches gegen Schilddrüsenunterfunktionsbeschwerden helfen soll.
Spurenelement: Ein Mineralstoff, der nur in sehr kleinen Mengen im menschlichen Körper vorkommt. Jod ist beispielsweise ein Spurelement.
SREAT: = Steroid-responsive Enzephalopathie bei Autoimmunthyroiditis
Auch: Hashimoto Enzephalopathie, nichtvaskulitische autoimmune entzündliche Meningoenzephalitis
Staging: Stadienbestimmung bei Schilddrüsenkrebspatienten
Stimmbandlähmung: auch: Rekurrensparese. Gelegentlich kommt es bei einer Schilddrüsenoperation zu einer Verletzung des Stimmbandnerven. → Artikel zur Stimmbandlähmung
Strahlenbelastung: Die Strahlenbelastung bei einer Szintigrafie der Schilddrüse ist sehr gering. Sie entspricht ungefähr 0,5 msv. Zum Vergleich: Die natürliche Strahlenbelastung der wir ausgesetzt sind liegt bei 1 – 3 msv pro Jahr. Es besteht also wirklich kein nennenswertes, gesundheitliches Risiko, wogegen der diagnostische Nutzen klar im Vordergrund steht. Die Szintigrafie ist ein schmerzfreies und nebenwirkungsarmes Untersuchungsverfahren.
Strahlentherapie, perkutane: Anwendungsgebiet: Rezidive beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom.
Strain Elastografie: Ultraschall-basierten Messung der Gewebeelastizität.
Stress: Über lange Zeit anhaltende Stressbelastungen gelten als ein möglicher Auslöser für die autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow.
Struma: Vergrößerung der Schilddrüse (umgangssprachlich: Kropf). → Artikel zu den Struma-Arten
Struma adolescentium sive juvenilis: während der Pubertät auftretende Schilddrüsenvergrößerung (Pubertätskropf)
Struma colloidales: Schilddrüsenvergrößerung durch vergrößerte Schilddrüsenfollikel
Struma diffusa parenchymatosa: gleichmäßige, nicht scharf abgegrenzte Schilddrüsenvergrößerung
Struma fibrosa: harte, bindegewebsartige Schilddrüsenvergrößerung
Struma maligna: Sammelbegriff für bösartige Neubildungen in der Schilddrüse
Struma mollis: weiche Schilddrüsenvergrößerung durch veränderte Schilddrüsenzellen
Struma multinodosa: Schilddrüsenvergrößerung mit mehreren Schilddrüsenknoten
Struma neonatorum: angeborene Schilddrüsenvergrößerung bei einem Baby (Neugeborenenkropf)
Struma nodosa: Schilddrüsenvergrößerung mit Schilddrüsenknoten (Knotenkropf)
Struma uninodosa: Schilddrüsenvergrößerung mit einem einzelnen Schilddrüsenknoten
Struma vasculosa: Schilddrüsenvergrößerung mit veränderten Blutgefäßen
Strumitis: Schilddrüsenentzündung einer bereits vorhandenen Struma
Subakut: Langsam innerhalb von wenigen Wocen sich entwickelnde Erkrankung.
Subklinisch: Nicht offensichtliche Erkrankung.
Substitutionstherapie: Dabei werden Hormone ersetzt, die der Körper normalerweise selbst herstellen kann. Wenn Hormone aufgrund von Organschwäche, Organversagen oder auch nach einer Organentnahme dem Körper nicht oder nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, werden sie von außen zugeführt (substituiert). Beispiel: Substitutionstherapie mit Levothyroxin bei Schilddrüsenunterfunktion.
Suppression: Damit ist i.d.R. die TSH-Suppression gemeint, d.h. die Unterdrückung des TSH, so dass er nicht mehr messbar ist.
Suppressionstest: Bei einem Schilddrüsensuppressionstest wird ein Levothyroxinpräparat (oft 200 µg über 14 Tage) verabreicht, um zu klären, ob eine krankhafte Autonomie der Schilddrüse vorliegt oder ob die Schilddrüsenfunktion unverändert der Kontrolle durch die Hirnanhangsdrüse unterliegt.
Symptom: Krankheitszeichen
Syndrom: Das gleichzeitige Vorliegen unterschiedlicher Krankheitszeichen, die auf eine gemeinsame Ursache zurückgeführt werden ohne, dass die Krankheitsentstehung bekannt ist.
Szintigrafie: Nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren, um festzustellen, in welchem Umfang die Schilddrüse Jod speichert. → Artikel zur Schilddrüsenszintigrafie
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Letzte Aktualisierung: 09. Januar 2024
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Radioaktive Strahlung: Radioaktive Strahlung gilt als ein möglicher Auslöser von Schilddrüsenkrebs.
Radiofrequenzablation: Bei dieser Methode zur Behandlung von Schilddrüsenknoten wird hochfrequenter elektrischer Strom eingesetzt, um das erkrankte Schilddrüsengewebe zu beseitigen.
Radioiod: radioaktives Jod
Radioiodtest: Vor einer Radioiodtherapie wird dieser Test durchgeführt um festzustellen welche Menge an Radioiod für die nachfolgende Therapie notwendig ist.
Radioiodtherapie: Therapie zur Behandlung von Hyperthyreosen, bei der durch Einnahme schwach radioaktiven Jods, welches sich in der Schilddrüse einlagert, Schilddrüsenzellen zerstört werden. → Artikel zur Radioiodtherapie
Radiologe: Ein Arzt der elektromagnetischen Strahlen für die Diagnose und Therapie von Krankheiten einsetzt.
Ratgeber: In den vergangenen Jahren sind mehrere, sehr unterschiedliche Bücher (Patientenratgeber) zur Hashimoto-Thyreoiditis erschienen.
Rauchen: Beispielsweise die TSH-Werte sind bei Rauchern höher als bei Nichtrauchern.
Redifferenzierungstherapie: Bei Schilddrüsenkrebs angewandte Behandlung mit Retinsäure. Dabei sollen Schilddrüsenzellen ihre ursprüngliche Funktion zur Jodaufnahme wiedererlangen.
Refetoff-Syndrom: Schilddrüsenhormonresistenz. Benannt nach dem Erstbeschreiber Prof. Samuel Refetoff.
Rekurrensparese: Lähmung des Stimmbandnervs als Komplikation bei Schilddrüsenoperationen. → Artikel zur Rekurrenspares
Regelkreis, thyreotroper: Die Schilddrüsenhormone werden zwar in der Schilddrüse hergestellt, aber ihre Produktion unterliegt einem komplexen Regelmechanismus und wird durch bestimmte Bereiche des Gehirns gesteuert. Wenn im Hypothalamus (Zwischenhirn) ein Mangel an Schilddrüsenhormonen im Blut registriert wird, wird dort das Hormon TRH gebildet und zur Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) geschickt. An der Hypophyse angekommen regt das TRH die Bildung des Hormons TSH an. Das freigesetzte TSH gelangt von da zur Schilddrüse, wo es seinerseits die Bildung der Schilddrüsenhormone T4 und T3 stimuliert. Die Schilddrüse bildet daraufhin unter anderem aus der Aminosäure Tyrosin und dem Spurenelement Jod die Schilddrüsenhormone T4 und T3. Wenn ausreichend Schilddrüsenhormone hergestellt und in den Blutkreislauf abgegeben wurden, wird das sofort von der “Mess-Station” im Hypothalamus registriert. Daraufhin wird die dortige Produktion von TRH eingestellt.
Reizstromtherapie: Bei der Reizstromtherapie werden elektrische Gleich- oder Wechselströme zur Behandlung von Muskelschmerzen und/oder zum Muskelaufbau eingesetzt. Zwei häufig angewandte Varianten von Reizstromtherapie sind TENS und EMS. TENS steht für Transkutane Elektrische Nerven-Stimulation. EMS bedeutet Elektrische Muskel-Stimulation. → Artikel zur Reizstromtherapie
Rekombinantes, humanes TSH (RhTSH): gentechnisch hergestelltes TSH.
Remission: Das zeitweise oder dauerhafte Nachlassen von Krankheitssymptomen ohne Erreichen einer vollständigen Genesung.
Resektion: Operative Entfernung von Gewebe.
Reverse-T3: Inaktive Form des Schilddrüsenhormons T3
Rezept: Die ärztliche Verordnung von Medikamenten in Schriftform. rotes Formular: Kassenrezept, Gültigkeit: vier Wochen. grünes oder blaues Formular: Privatrezept, Gültigkeit: unbegrenzt. gelbes Formular: Betäubungsmittelrezept, Gültigkeit: 8 Tage. lila Formular: T-Rezept (thalidomid-haltige Medikamente), Gültigkeit: 7 Tage
Rezeptfrei: Arzneimittel, die der Endverbraucher ohne ärztliche Verschreibung käuflich erwerben kann.
Rezeptor: lat. recipere = aufnehmen, empfangen. Eine Zelle mit einer „Andockstelle“ für einen bestimmten Stoff. Beispiel: TSH-Rezeptoren.
Rezidiv: = lat. recidere (zurückfallen). Ein Rezidiv ist das erneute Auftreten einer Krankheit nach abgeschlossener, erfolgreicher Behandlung oder nach spontaner Remission.
Riedel-Struma: Bei der Riedel-Struma handelt es sich um eine ausgesprochen seltene Schilddrüsenentzündung. Dabei wird das Schilddrüsengewebe zerstört und bindegewebsartig umgebaut wobei es in der Regel auch zu einem Einwachsen der Schilddrüse in die umliegenden Gewebe (z.B. die Halsmuskulatur) kommt. → Artikel zur Riedel-Struma
Rinderthyroxin: Bis vor einigen Jahren auch noch verschreibungspflichtige Schilddrüsenextrakt-Kapseln, die getrocknete Rinderschilddrüse als Hauptwirkstoff enthielten.
Rotklee (Trifolium pratense): Über die Hemmung der Thyroidea-Peroxidase sollen die enthaltenen Flavonoide die Symptomatik bei Schilddrüsenüberfunktion lindern können.
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Letzte Aktualisierung: 09. Januar 2024
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Paclitaxel: Wirkstoff zur Therapie beim anaplastischen Schilddrüsenkarzinom
Palliative Therapie: Darunter versteht man eine medizinische Behandlung deren Ziel nicht mehr in einer Heilung, sondern nur noch in der Linderung von Krankheitssymptomen besteht.
Palpation: Tastuntersuchung der Schilddrüse
Papilläres Schilddrüsenkarzinom: Form von Schilddrüsenkrebs mit sehr guten Heilungschancen
Panikstörung: Bei Schilddrüsenfehlfunktionen treten sehr häufig ausgeprägte Ängste bis hin zu regelrechten Panikattacken auf.
Paracelsus: Der Schweizer Arzt Paracelsus (Philippus Aureolus Theophrastus Bombastus von Hohenheim, 1493 – 1541) erkennt als einer der ersten Mediziner den Zusammenhang zwischen Kropf und Kretinismus (Kretinismus = franz. Crétin = lat. Cristianus = armer Christ). Er verordnet das „ungarische Kropfsalz“, ein vorwiegend aus Halit bestehendes Steinsalz.
Parathormon: Hormon der Nebenschilddrüse. Regelt den Calciumspiegel.
Patient: lat. patiens = aushaltend, fähig zu ertragen. Eine Person, die an einer Krankheit oder Verletzung leidet und deshalb medizinisch behandelt wird.
Patientenrechte: Darunter versteht man die Rechte von Patienten im Gesundheitssystem, z.B. die freie Arztwahl, das Recht auf Einsicht in die Patientenakte usw.
Pathogenese: Die Wissenschaft von der Entstehung und Entwicklung einer Krankheit.
Pathologisch: krankhaft
Peak: engl. Gipfel, Spitze
Pendred-Syndrom: Erbkrankheit die durch die Kombination von Schwerhörigkeit und Struma gekennzeichnet ist.
Perfusion: Versorgung von Organen mit Blut (Durchblutung).
perioperativ: Der Zeitraum um eine Operation herum.
Pharmaindustrie: Unternehmen die Medikamente produzieren und vermarkten.
Pharmazentralnummer (PZN): Bundeseinheitlicher, 7stelliger Identifikationsschlüssel für Medikamente.
Phytotherapie / Pflanzenheilkunde: In etlichen Pflanzenheilkunde-Fachbüchern findet man Hinweise auf Heilpflanzen, denen eine Wirkung auf die Schilddrüse zugeschrieben wird. Es wird behauptet, dass es es mit einer derartigen Pflanzentherapie möglich sei, die Schilddrüsenfehlfunktion so zu korrigieren, dass die Einnahme künstlicher Schilddrüsenhormone oder schilddrüsenhemmender Medikamente wieder ausgeschlichen werden kann. Derartigen Versprechungen ist jedoch ausgesprochen kritisch zu begegnen, da wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit fehlen. → Artikel zur Pflanzenheilkunde bei Schilddrüsenerkrankungen
Plummern: auch: Plummerung. Die Einmalgabe einer sehr großen Jodmenge hemmt kurzfristig die Jodaufnahme der Schilddrüse und verhindert die Produktion sowie die Freisetzung der Schilddrüsenhormone. Diesen Effekt nutzte als erstes der amerikanische Endokrinologe Henry Stanley Plummer zur Vorbereitung von Hyperthyreosepatienten auf eine Schilddrüsenoperation. Deshalb wurde die Methode der präoperativen Jodvorbehandlung nach ihm benannt.
PMS: Praemenstruelles Syndrom
Polyendokrines Autoimmunsyndrom Typ II (PAS II): Kombination mehrerer Autoimmunerkrankungen die zu insuffizienten Hormondrüsen führen
Positronen-Emissions-Tomographie (PET): Verfahren zum Nachweis von Metastasen beim Schilddrüsenkarzinom.
postoperativ: Der Zeitraum nach einer Operation.
Post-partum Thyreoiditis: Eine Schilddrüsenentzündung die typischerweise nach der Geburt auftritt
PKV: Private Krankenversicherung
Prävention / Prophylaxe: Vorbeugung
Präanalytik: Probengewinnung
Prätiables Myxödem: Rötlich-bläuliche Schwellung der Haut im Bereich des Schienbeins beim Morbus Basedow
Prävalenz: Krankheitshäufigkeit
Proband: lat. probare = prüfen. Eine Person, die als Test- oder Vergleichsperson einer Prüfung unterzogen wird
Primärtumor: Bei einer Schilddrüsenkrebserkrankung bezeichnet man als Primärtumor die ursprüngliche Krebsgeschwulst von der aus Tochtergeschwülste (Metastasen) gestreut wurden.
Progesteron: Gestagen aus der Gruppe der Sexualhormone.
Propycil®: Verschreibungspflichtiges Medikament (Thyreostatikum) zur Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion beim Morbus Basedow.
Prothyrid®: Verschreibungspflichtiges Kombinationspräparat welches beide Schilddrüsenhormone T3 und T4 enthält.
Psyche: Bei Schilddrüsenerkrankungen ist die Psyche häufig in Mitleidenschaft gezogen und es können vielfältige Beschwerden auftreten.
Puls: Der normale Puls liegt bei etwa 80 Schlägen pro Minute. Ein ständig sehr langsamer Puls mit unter 60 Schlägen pro Minute wird als Bradykardie (häufig bei Schilddrüsenunterfunktion), ein bereits in Ruhe sehr schneller Puls mit über 100 Schlägen pro Minute wird als Tachykardie (oft bei Schilddrüsenüberfunktion) bezeichnet.
Pulswellenerscheinungszeit: engl. pulse wave velocity, Geschwindigkeit, mit der die Druckwelle die Arterien eines Organismus durchläuft. → Artikel zur Pulswellenerscheinungszeit
pulsatil: nicht gleichmässig, sondern schubweise
Punktion: Gewebeentnahme
Qualität der Schilddrüsentherapie: Etliche Schilddrüsenpatienten bemängeln eine unzureichende Qualität der medizinischen Behandlung.
Quervain-Thyreoiditis: Eine nach dem Schweizer Arzt Fritz de Quervain benannte subakute Schilddrüsenentzündung. → Artikel zur Thyreoiditis de Quervain
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Letzte Aktualisierung: 09. Januar 2024
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Nachsorge: Die regelmäßige Nachuntersuchung von Patienten nach einer abgeschlossenen Behandlung. Das Ziel der Nachsorge ist es das Wiederauftreten oder einer Verschlechterung der Erkrankung zu verhindern.
Nachtkerzenöl: Das aus den Samen der Nachtkerze gewonnene Öl ist reich an ungesättigten Fettsäuren wodurch die Entzündungsvorgänge beim Morbus Basedow und bei der Hashimoto-Thyreoiditis günstig beeinflusst werden.
Nahrungsergänzungsmittel / Nährstofftherapie: Präparate die Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe enthalten.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten: auch: Nahrungsmittelintoleranz. Reaktion auf Nahrungsmittel mit körperlichen Beschwerden.
Narbe / Narbenpflege: Auch wenn durch verbesserte Operationstechniken die Narben inzwischen kleiner geworden sind und der Schnitt von einem guten Operateur oft exakt in eine Hautfalte positioniert wird – gänzlich vermeiden kann man die Narbe am Hals als Folgeerscheinung einer Schilddrüsenoperation nicht. Aber man kann einiges dafür tun, damit die Narbe möglichst unauffällig wird. → Artikel zur Pfleger der Narbe nach einer Schilddrüsenoperation
Naturheilkunde → Artikel zur Naturheilkunde bei Schilddrüsenerkrankungen
→ Artikel zu Natural Desiccated Thyroid
Nature Thyroid®: Ein verschreibungspflichtiges Medikament welches getrocknete Schweineschilddrüse als Hauptwirkstoff enthält. → Artikel zu NDTs
Nebenbaustellen: auch: Begleiterkrankungen. Ein Begriff, der gelegentlich von Schilddrüsenpatienten verwendet wird. Beispiel: Eisenmangelanämie bei Schilddrüsenunterfunktion.
Nebennierenschwäche: Als Nebennierenschwäche wird manchmal eine vorübergehende Unterfunktion der Nebennieren bezeichnet die durch langandauernden psychischen und/oder physischen Stress ausgelöst wird. Dabei wird zunächst über sehr lange Zeit vermehrt Cortisol ausgeschüttet bis die Nebennieren irgendwann so erschöpft sind, dass sie nicht mehr ausreichend Cortisol herstellen können. Dieses vom Morbus Addison, der primären Nebennierenrindeninsuffizienz, abzugrenzende Krankheitsbild ist wissenschaftlich umstritten und nicht allgemein anerkannt. → Artikel zur Nebennierenschwäche
Nebenschilddrüsen: Kleine neben der Schilddrüse gelegene Drüsen, die das Parathormon produzieren.
Nebenwirkung: Unerwünschte Wirkung eines Medikamentes.
Neck Dissection: Dabei handelt es sich um eine Radikaloperation bei der alle Lymphknoten im Halsbereich herausgeschnitten werden, um Metastasen zu entfernen und eine weitere Streuung des Schildrüsenkrebses zu verhinden.
Neoplasie: Neubildung. Wird oft synonym zu „Tumor“ verwendet.
Nervus laryngeus recurrens: Stimmbandnerv
Neugeborenen-Screening: Ungefähr jedes 3000 Neugeborene kommt mit einer Schilddrüsenunterfunktion zur Welt. Eine solche angeborene (kongenitale) Hypothyreose kann unbehandelt schwere und irreversible Schäden zur Folge haben. In Deutschland findet deshalb wenige Tage nach der Geburt ein Neugeborenen-Screening statt um Schilddrüsenfehlfunktionen möglichst frühzeitig zu erkennen und mit einer entsprechenden Behandlung Entwicklungsstörungen des Kindes zu verhindern.
Neuraltherapie: Bei der Neuraltherapie werden Schmerzmittel (Procain, Lidocain, Xylocain) direkt in die Schilddrüse gespritzt. Es erfolgt je eine Injektion in den rechten und linken Schilddrüsenlappen. Dadurch soll die Funktion der Schilddrüse bei Über- und Unterfunktionen reguliert werden. → Artikel zur Neuraltherapie
Neuromonitoring: Verfahren zur Überprüfung des Stimmbandnerven bei Schilddrüsenoperationen.
Nexavar®: Verschreibungspflichtiges Krebsmedikament mit dem Wirkstoff Sorafenib.
nodosa: Wird in Bezug auf eine Schilddrüsenvergrößerung (Struma nodosa) verwendet und bedeutet, dass Knoten vorhanden sind (uninodosa = einzelner Knoten, multinodosa = mehrere Knoten).
Normbereich: Für eine medizinische Beurteilung dieser Laborwerte sind zuverlässige Entscheidungsgrenzen erforderlich. Sie sollen dem Arzt angeben, ob eine bestimmte Krankheit vorliegt oder ausgeschlossen werden kann (Ausschlussdiagnostik) und ob von einer Verbesserung beziehungsweise Verschlechterung einer Erkrankung auszugehen ist (Verlaufskontrolle). In der Medizin gibt es dazu sogenannte Normalbereiche, die eine Spanne von Werten umfassen, die bei rund 95 Prozent aller gesunden Untersuchten gefunden wurden.
Novothyral®: Verschreibungspflichtiges Medikamente, welches sowohl das Schilddrüsenhormon T4 als auch das Schilddrüsenhormon T3 enthält.
Nuklearmediziner: Arzt, der radioaktive Substanzen bei der Untersuchung und Behandlung von Krankheiten einsetzt.
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Letzte Aktualisierung: 09. Januar 2024
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Kalium jodatum D6: Ein Schüssler Salz welches bei einer vergrößerten Schilddrüse eingesetzt wird. Hintergrund ist die Meinung von Schilddrüsenexperten, die die Ursache einer Jodmangelstruma weniger in einem tatsächlichen Mangel an dem Spurenelement Jod, sondern eher in einer Jodverwertungsstörung sehen.
Kalium Jodatum®: Medikament zur Behandlung der Jodmangelstruma mit dem Wirkstoff Kaliumiodid.
Kaliumiodid®: Medikament zur Behandlung der Jodmangelstruma mit dem Wirkstoff Kaliumiodid.
Kalter Knoten: Eine nicht hormonproduzierende, knotige Veränderung der Schilddrüse. Kalte Knoten sind in den meisten Fällen harmlos. Bei 5 % der kalten Knoten handelt es sich allerdings um Schilddrüsenkrebs.
Kalzitonin: Von den C-Zellen der Schilddrüse gebildetes Hormon. Tumormarker beim medullären Schilddrüsenkarzinom.
Karpaltunnelsyndrom: Dabei handelt es sich um eine Druckschädigung des Nervus medianus. → Artikel zum Karpaltunnelsyndrom
Karzinoembryonales Antigen (CEA): Ein Protein welches von medullären Schilddrüsenkarzinomen produziert wird. Ein erhöhter CEA- Spiegel kann mit einer schlechteren Prognose einhergehen.
Karzinoid: Neuroendokrine Tumoren mit einer geringen Malignität, d.h. sie sind differenziert, wachsen sehr langsam und haben meist eine gute Prognose.
Karzinom: Krebserkrankung, bösartiger Tumor.
kaudal: anatomische Richtungsbezeichnung: nach unten hin
Kernspin-Tomographie: Bildgebendes Untersuchungsverfahren mittels eines Magnetfeldes.
Kinder: Ungefähr jedes 3000 Neugeborene kommt mit einer Schilddrüsenunterfunktion zur Welt. Eine solche angeborene (kongenitale) Hypothyreose kann unbehandelt schwere und irreversible Schäden zur Folge haben. In Deutschland findet deshalb wenige Tage nach der Geburt ein Neugeborenen-Screening statt um Schilddrüsenfehlfunktionen möglichst frühzeitig zu erkennen und mit einer entsprechenden Behandlung Entwicklungsstörungen des Kindes zu verhindern.
Kinderwunsch: Ein Teil der Schilddrüsenpatientinnen (genaue Zahlen sind nicht bekannt) leidet trotz Schilddrüsenhormontherapie unter ungewollter Kinderlosigkeit.
Klinische Studie: Eine unter kontrollierten Bedingungen mit kranken Patienten und/oder gesunden Probanden durchgeführte Untersuchung. Das Ziel ist es Krankheiten und Therapien auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu überprüfen.
Knochenmarkdepression: auch: Knochenmarkshemmung. Unterdrückung einer normalen Blutbildung.
Knoten: Gewebeveränderung: kalt = nicht hormonproduzierend, heiß = hormonproduzierend.
Kocher, Emil Theodor: Ein Schweizer Chirurg, erhielt 1909 den Medizin-Nobelpreis „Für seine Arbeiten über Physiologie, Pathologie und Chirurgie der Schilddrüse“) entwickelt um 1883 die Schilddrüsenoperationstechniken massgeblich weiter. Er gilt als Vater der Schilddrüsenchirurgie. Nach ihm ist der Hautschnitt (Kocher´scher-Kragenschnitt) am unteren Halsrand bei der operativen Entfernung der Schilddrüse benannt. Durch ihn sterben nur noch 7 von 100 Patienten bei der Schilddrüsenoperation statt wie bisher bis zu 50%.
Kocher-Debré-Semelaigne-Syndrom: vergrößerte, aber gleichzeitig schwache Muskulatur im Zusammenhang mit einem kongenital erworbenen Myxödem
Kocher’scher Kragenschnitt: Die Standardschnittführung bei Schilddrüsenoperationen ist dieser vier bis sechs Zentimeter lange Querschnitt im unteren Halsbereich. Benannt ist der Kocher’sche Kragenschnitt nach Emil Theodor Kocher, der bereits 1876 die erste Schilddrüsenoperation durchgeführt hat.
Kolloid: In den Zellen der Schilddrüse vorkommendes thyreoglobulinhaltiges Gel
Kombinationspräparat: Ein verschreibungspflichtiges Medikament welches zwei unterschiedliche Wirkstoffe enthält, z.B. Jod-T4-Kombinationspräparat oder T3-T4-Kombinationspräparat.
Kombucha: Enzymgetränke wie Brottrunk und Kombucha wirken bei Schilddrüsenunterfunktion unterstützend gegen Erschöpfungszustände sowie Verdauungsbeschwerden. → Artikel zu Kombucha
kontralateral: anatomische Richtungsbezeichnung: auf der gegenüberliegenden Seite befindlich
Kosten: Rund 2,1 Milliarden Euro werden jährlich für die Diagnose von Krankheiten der Schilddrüse ausgegeben. Die Durchführung einer Radioiodbehandlung kostet zwischen 1500 und 2000,- EUR. Die Fallpauschale für eine Schilddrüsenoperation liegt bei ungefähr 2500,- EUR.
kranial: anatomische Richtungsbezeichnung: zum Schädel hin
Krankheitsschub: Ob es bei der Hashimoto-Thyreoiditis Krankheitsschübe gibt oder nicht ist medizinisch umstritten.
Krebs: Bösartige Gewebeneubildung. Bösartige Tumorerkrankung.
Kretinismus: franz. Crétin, lat. Cristianus = armer Christ. Angeborener Kleinwuchs mit schwerer geistiger Behinderung.
Kropf: Sicht- und tastbare Vergrößerung der Schilddrüse.
Kryptopyrrolurie (KPU): auch: Hämopyrrollaktamurie, Malvaria. Genetisch bedingte Stoffwechselstörung.
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basal: Grundlegend, die Basis (Ausgangslage) bildend.
Basedow: Korrekte Bezeichnung „Morbus Basedow“. Autoimmune Schilddrüsenentzündung die mit einer Überfunktion der Schilddrüse einhergeht. → Artikel zum Morbus Basedow
Basedow, Carl Adolph von: Ein deutscher Arzt, der 1858 im deutschsprachigen Raum die später nach ihm benannte Erkrankung Morbus Basedow beschreibt. Bis dahin hatte man die Erkrankten wegen der hervorstehenden Augen zu den „Irren“ gezählt. Auch jetzt war die wissenschaftliche Resonanz auf seinen Artikel „Exophtalmos durch Hypertrophie des Zellgewebes in der Augenhöhle“ noch gering. → Artikel zu Carl Adolph von Basedow
Baunscheidttherapie: Die Baunscheidt-Therapie ist ein alternativmedizinisches Behandlungsverfahren, welches um 1840 von Carl Baunscheidt (1809-1873) entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um ein über die Haut ausleitendes Verfahren. → Artikel zur Baunscheidttherapie
Behandlungsmöglichkeiten: Abhängig von der Grunderkrankung und dem individuellen Krankheitsverlauf gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten (medikamentöse Therapie, Radioiodtherapie, Schilddrüsenoperation).
Benigne Thyreopathie: gutartige Schilddrüsenerkrankung
Bestrahlung: Auch: perkutane oder palliative Bestrahlung. Behandlung mit Gamma- oder Röntgenstrahlung bei Schilddrüsenkrebs
Betablocker: Medikamente, welche die β-Adrenozeptoren blockieren und so die Wirkung der Hormone Adrenalin und Noradrenalin hemmen. Sie werden häufig bei Schilddrüsenüberfunktionen zur Blutdrucksenkung verordnet.
Betaisodona®: Jodhaltiges Medikament, welches oft als Desinfektionsmittel oder zur Wunddesinfektion eingesetzt wird.
BID: lat. bis in die = zwei Mal pro Tag.
Bindungseiweiß: Der größte Teil der Schilddrüsenhormone ist an Bindungseiweiße wie das Thyreoglobulin, Transthyretin (Präalbumin) und Albumin gebunden. Nur ein sehr geringer Teil der Schilddrüsenhormone liegt ungebunden vor.
Biofortifikation: Eine Pflanzenzucht die zum Ziel hat Pflanzen z.B. mit Jod (Jod-Biofortifikation) anzureichern
Biopsie: Gewebeentnahme
Bioverfügbarkeit: Gibt an in welcher Zeit und in welchem Umfang ein Wirkstoff aufgenommen wird.
Bisphosphonate: Medikamente, die bei Schilddrüsenkrebs mit Knochenmetastasen eingesetzt werden.
Blande Struma: Schilddrüsenvergrößerung mit normaler Schilddrüsenfunktion
Blasentang (Fucus vesiculosus): Eine jodhaltige Alge die von Heilpraktikern bei Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt wird.
Blutdruck: Der Blutdruck eines gesunden Menschen beträgt optimalerweise 120 : 80. Der erste (systolische) Wert misst das Zusammenziehen der Herzkammern, wodurch das Blut in den Kreislauf gepumpt wird. Der zweite (diastolische) Wert misst die Ruhephase des Herzens, in der sich die Herzkammern mit Blut füllen. Von einem Bluthochdruck (Hypertonie) spricht man bei Werten, die dauerhaft über 140 : 90 liegen. Der niedrige Blutdruck (Hypotonie) ist durch ständig unter 85 : 65 erniedrigte Werte gekennzeichnet.
Blutsenkungsreaktion: auch: Blutsenkung, Blutsenkungsgeschwindigkeit. Laborwert, der bei entzündlichen Erkrankungen verändert ist.
Blutspende: Personen mit Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus Basedow oder Schilddrüsenkrebs sind von der Blutspende ausgeschlossen. → Artikel zur Blutspende
Blutwerte: Bei Krankheiten der Schilddrüse spielen die Blutwerte eine entscheidende Rolle. Für die Beurteilung der Schilddrüsenfunktionslage sind die Hormonuntersuchungen (TSH, fT3, fT4) wichtig, während die Diagnose der autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen (Morbus Basedow, Hashimoto-Thyreoiditis) u. a. anhand der Antikörper (TPO-AK, Tg-AK, TRAK) gestellt wird.
Bone Mineral Density: Knochendichte
Bovine Thyroid: Gefriergetrockneter Schilddrüsenextrakt vom Rind
Bradykardie: Der normale Puls liegt bei etwa 80 Schlägen pro Minute. Ein ständig sehr langsamer Puls mit unter 60 Schlägen pro Minute wird als Bradykardie (häufig bei Schilddrüsenunterfunktion) bezeichnet,
BRAF-Protein / BRAF-Protein-Mutation: Das BRAF-Protein ist von Bedeutung für das normale Wachstum von Zellen. Eine Mutation des BRAF-Proteins kann zu unkontrolliertem Zellwachstum und Krebs führen. Zur Behandlung von BRAF-Protein-Mutationen wurden sogenannte BRAF-Inhibitoren wie z.B. von Vandetanib beim medullären Schilddrüsenkrebs entwickelt.
Brokken-Wiersinga-Prummel-Regelkreis: Auch: thyreotroper Regelkreis, Hypophysen-Schilddrüsen-Achse. Die Schilddrüsenhormone werden zwar in der Schilddrüse hergestellt, aber ihre Produktion unterliegt einem komplexen Regelmechanismus und wird durch bestimmte Bereiche des Gehirns gesteuert. Wenn im Hypothalamus (Zwischenhirn) ein Mangel an Schilddrüsenhormonen im Blut registriert wird, wird dort das Hormon TRH gebildet und zur Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) geschickt. An der Hypophyse angekommen regt das TRH die Bildung des Hormons TSH an. Das freigesetzte TSH gelangt von da zur Schilddrüse, wo es seinerseits die Bildung der Schilddrüsenhormone T4 und T3 stimuliert. Die Schilddrüse bildet daraufhin unter anderem aus der Aminosäure Tyrosin und dem Spurenelement Jod die Schilddrüsenhormone T4 und T3. Wenn ausreichend Schilddrüsenhormone hergestellt und in den Blutkreislauf abgegeben wurden, wird das sofort von der “Mess-Station” im Hypothalamus registriert. Daraufhin wird die dortige Produktion von TRH eingestellt.
Bromelain: Als Bromelain bezeichnet man ein Enzym, welches vorwiegend aus den unreifen Früchten und den Stämmen der Ananas (botanischer Name: ananas comosus) gewonnen wird. Bromelain hat ein ausgesprochen breites Wirkungsspektrum und beeinflusst Entzündungen auf sehr vielfältige Art und Weise. → Artikel zu Bromelain
Buch: Gerade in den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Buch-Neuerscheinungen zu den Themen Schilddrüse und Schilddrüsenerkrankungen.
B-Vitamine: Die B-Vitamine gehören zur Gruppe der wasserlöslichen Vitamine und sind wichtige Co-Enzyme in Stoffwechselprozessen. Sie sind an der Umwandlung von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen in körpereigene Energie beteiligt. B-Vitamine haben aber auch wichtige Aufgaben innerhalb des Nervensystems. Schilddrüsenpatienten leiden oft unter einem Mangel an B-Vitaminen. → Artikel zu B-Vitaminen
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Abendeinnahme: Bisher gängige Praxis ist, dass Schilddrüsenhormonpräparate 30 Minuten vor dem Frühstück eingenommen werden. Eine niederländische Forschergruppe hat jedoch eine aktuelle Studie zum Einnahmezeitpunkt der Schilddrüsenhormontabletten durchgeführt und kommt zu dem Ergebnis, dass diese bei abendlicher Einnahme ganz offensichtlich besser verwertet werden als bei der üblichen morgendlichen Einnahmepraxis.
ABBA: = axillo-bilateral-breast Approach. Bei dieser minimal-invasiven Operationstechnik wird auf den Schnitt am Hals komplett verzichtet. Die Chirurgen führen stattdessen Spezialinstrumente über zwei Schnitte in beiden Brustwarzen ein und schieben sie direkt unter der Haut bis zur Schilddrüse vor. Über einen dritten Schnitt in einer Achselhöhle gelangt eine kleine Kamera bis zur Schilddrüse, mit deren Hilfe der Eingriff über den Monitor kontrolliert wird. → Artikel zu ABBA
Ablation: Kurzform von ablative Radioiodtherapie
Abnehmen: Eine Schilddrüsenunterfunktion geht fast immer mit einer Gewichtszunahme einher. Auch nach Erreichen einer euthyreoten (ausgeglichenen) Stoffwechsellage fällt es vielen Schilddrüsenpatienten schwer abzunehmen.
ACTH: Es wurde beobachtet, dass bei Patienten mit wenigen bzw. gar keinen Schilddrüsenantikörpern gelegentlich ein isolierter ACTH-Mangel besteht, d.h., dass ACTH, ein Hormon aus der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse), nicht genügend ausgeschüttet wird und als Folge auch weniger vom wichtigen Stoffwechselhormon Cortisol gebildet wird.
Adenom: Gutartiger Knoten in der Schilddrüse
Adenomenukleation: Chirurgisches Entfernen eines einzelnen heißen Schilddrüsenknoten
ADHS: Grundsätzlich ist es so, dass Aufmerksamkeitsdefizitstörungen und Schilddrüsenfehlfunktionen sich mit sehr ähnlichen Symptomen äußern können. Deshalb sollte bei einem ADHS-Verdacht immer auch eine sorgfältige Schilddrüsendiagnostik erfolgen. → Artikel zu ADHS
adjuvante Therapie: Den Heilungsprozeß ergänzende oder unterstützende Therapie, die jedoch allein keine Heilung herbeiführen könnte.
Adrenalin: Im Nebennierenmark gebildetes Stresshormon.
AESF: Arbeitstagung Experimentelle Schilddrüsenforschung
AIT: Abkürzung für Autoimmunthyreoiditis. Oft synonym für Hashimoto-Thyreoiditis verwendet, schließt aber genaugenommen auch den Morbus Basedow mit ein.
Akute Thyreoiditis: Durch Bakterien ausgelöste Schilddrüsenentzündung
→ Alternativmedizin bei Schilddrüsenerkrankungen
Alfalfa (Medicago sativa): Eine Luzernenart, die sehr viel Tyrosin enthält. Die Aminosäure Tyrosin ist ein wesentlicher Baustein der Schilddrüsenhormone. Der gleichzeitige Verzehr von Alfalfa-Sprossen mit jodhaltigen Lebensmitteln wie z.B. Seefischen soll einer leichteren Schilddrüsenunterfunktionen entgegenwirken.
Algenextrakte: Pflanzenartige Lebewesen die sehr viele Spurenelemente, insbesondere Jod, enthalten. Sie haben eine anregende Wirkung auf die Schilddrüsenfunktion und werden bei Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt.
Alkoholinjektionen: Anwendungsgebiet dieser Behandlungsmethode (Fachbegriff: perkutane Ethanol-Injektion) ist die unifokale Autonomie, d. h. ein einzelner heißer Knoten. Bei dieser Therapie wird hochprozentiger Alkohol mehrfach direkt in den Schilddrüsenknoten gespritzt, wodurch dieser langsam über einen Zeitraum von mehreren Wochen zerstört wird. → Artikel zu Alkoholinjektionen
Akropachie: Hautveränderungen und Verdickungen der Finger bei lang anhaltender Schilddrüsenüberfunktion.
Amalgam: Amalgam wird als eine mögliche Ursache für die Hashimoto-Thyreoiditis diskutiert. → Artikel zu Amalgam
Amiodaron®: Verschreibungspflichtiges Medikament, welches bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird. Aufgrund des sehr hohen Jodgehalts darf es bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen nicht eingenommen werden.
ANA: Antinukleärer Antikörper. Ein Laborwert der einen Hinweis z.B. auf einen Lupus erythematodes oder eine chronische Polyarthritis gibt.
Anaplastisches Schilddrüsenkarzinom: Seltener, aber sehr aggressive Form von Schilddrüsenkrebs
Anämie: Blutarmut
Anamnese: Krankheitsvorgeschichte
Anfluten: Bis zu fünf Stunden nach der Einnahme eines Schilddrüsenhormonpräparates kann es zu einem sogenannten „anfluten“ kommen, d.h. es können sich kurzzeitig die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion zeigen.
Angehörige: Wenn jemand von einer Schilddrüsenerkrankung betroffen ist bedeutet dies in vielen Fällen eine enorme Belastung insbesondere für die Partnerschaft. Denn nicht selten gehen Krankheiten der Schilddrüse durch die hormonellen Schieflagen zeitweilig mit deutlichen Veränderungen der Persönlichkeit einher, so dass es für beide Seiten sehr schwierig sein kann die oft unerträgliche Situation gemeinsam zu bewältigen.
Angststörung: Eine häufig gestellte Fehldiagnose im Zusammenhang mit Erkrankungen der Schilddrüse.
Anthroposophie: Die Anthroposophie (Griech.: antropos = Mensch, sophia = Weisheit) ist eine umfassende Geisteswissenschaft, die ab 1921 von Rudolf Steiner (1861 – 1925) und Ita Wegmann (1876 – 1943) begründet wurde. → Artikel zur Anthroposophie
Antidepressivum: Medikament zur Stimmungsaufhellung
Antikörper (AK): Durch Antigene (Fremdeiweiße) hervorgerufene Abwehrstoffe
Antioxidantien: Antioxidantien sind in der Lage Oxidationsvorgänge im Körper zu verhindern, die durch freie Radikale ausgelöst werden. Deswegen bezeichnet man sie auch als Radikalfänger. Unter Oxidation versteht man die Reaktion von Sauerstoff mit anderen Elementen oder Verbindungen.
Apathetic thyrotoxicosis: Hyperthyreose mit ausgeprägter depressiver Symptomatik
apikal: anatomische Lagebezeichnung: an der Spitze gelegen
Apoptose: programmierter Zelltod
Apothekenpflicht: Bestimmte Arzneimittel dürfen nur in Apotheken und dort nur durch Fachkräfte an den Endverbraucher abgegeben werden.
Arbeitskreis Jodmangel: Wurde 1984 durch Mitglieder der Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gegründet. Lange Zeit war die Resonanz auf die Bemühungen des Arbeitskreises Jodmangel die Jodversorgung der deutschen Bevölkerung zu verbessern ausgesprochen positiv. Seit einiger Zeit gerät der Arbeitskreis Jodmangel allerdings zunehmend in die Kritik. Ihm wird u. a. vorgeworfen, dass er neue wissenschaftliche Erkenntnisse nicht ausreichend berücksichtigt und die möglichen negativen Auswirkungen einer erhöhten täglichen Jodaufnahme verharmlost. Als Motivation für dieses Verhalten werden die Interessen der im Hintergrund agierenden Salz- und Pharmaindustrie angeführt.
Arbeitskreis Prophylaxe-Transparenz e.V.: 2008 gegründeter, eingetragener und als gemeinnützig anerkannter Verein von PatientInnen der sich kritisch mit den Auswirkungen der Jodmangelprophylaxe auseinandersetzt. Am 02.07.2018 wurde die Löschung des Vereins “Arbeitskreis Prophylaxe-Transparenz e. V.” beim zuständigen Amtsgericht Traunstein beantragt.
Arbeitsunfähigkeit: Offiziell gibt es das Problem der Arbeitsunfähigkeit als Folge einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung nicht. Es heisst: „Schilddrüsenfunktionsstörungen (Überfunktion und Unterfunktion [auch nach Schilddrüsenresektion]) sind gut behandelbar, so dass in der Regel anhaltende Beeinträchtigungen nicht zu erwarten sind.
Armour Thyroid®: Ein verschreibungspflichtiges Schilddrüsenhormonpräparat welches getrockneten Schweineschilddrüsenextrakt als Wirkstoff enthält.
Arteria thyroidea superior: obere Schilddrüsenschlagadern
Arteria thyroidea inferior: untere Schilddrüsenschlagadern
Arteria thyroidea ima: selten vorhandene fünfte Schilddrüsenschlagader
Arzneimittelrecht: Das Arzneimittelrecht regelt die Herstellung, klinische Prüfung und Abgabe von Arzneimitteln.
Arzt: Die Suche nach einem wirklich guten Schilddrüsenspezialisten gleicht gewissermaßen der berühmten Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Es gibt nur sehr wenige hervorragende Ärzte und diese arbeiten meist ausschließlich auf Privatrechnung, d.h. nur die wenigstens Kassenpatienten können sich einen dieser Schilddrüsenspezialisten finanziell auf Dauer leisten.
Arzt-Patienten-Verhältnis: Unter den unzähligen E-Mails, die ich von Schilddrüsenerkrankten im Zusammenhang mit dieser Homepage erhalte, gibt es kaum eine, in denen mir keine negativen Arzterfahrungen geschildert werden. Viele Betroffene, insbesondere der autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen, fühlen sich von ihren Ärzten schlecht informiert, medizinisch unzureichend betreut, vorschnell auf die Psycho-Schiene abgeschoben und mit ihren gesundheitlichen Problemen allein gelassen.
Aspirin®-Test: Acetylsalicylhaltige Medikamente wie Aspirin können die Wirkung von Schilddrüsenhormonen verstärken. Diese Tatsache wird manchmal von Schilddrüsenpatienten genutzt, um festzustellen, ob sie sich durch eine Erhöhung der Schilddrüsenhormondosis besser fühlen würden.
Astragalus: Der aus der Tragant-Wurzel gewonnene Pflanzenextrakt soll das Immunsystem stärken, die Blutbildung fördern und die Nebennierenfunktion unterstützen. Astragalus wird bevorzugt bei Schilddrüsenunterfunktion angewendet.
ATC: Anatomisch-therapeutisch-cheisches Klassifikationssystem. Beispiel: H03 Hormone Schilddrüsentherapie
Athyreose: Fehlen der Schilddrüse von Geburt an
Ätiologie: Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Ursachen einer Krankheit.
Atrophie: Bezogen auf atrophe Variante der Hashimoto-Thyreoiditis. Die Schilddrüse wird kleiner, schrumpft und bildet sich zurück.
Aufklärungsgespräch: Findet im Vorfeld jeder Operation, also auch vor einer Schilddrüsenoperation, statt.
Aufsättigung: Ausgleich eines Mangels z.B. an Nährstoffen.
Augentrost (Euphrasia rostkoviana): In einer Teezubereitung aus Augentrostblättern getränkte Auflagen können die Symptome bei der Endokrinen Orbitopathie lindern.
Ausdauersport: Während einer Krankheitsphase der manifesten Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sollte überhaupt kein Sport getrieben werden, weil ansonsten insbesondere das Herz-Kreislauf-System schnell überlastet wird und es zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen kann. Dies gilt nicht nur für Laufanfänger, sondern genauso für fortgeschrittene Läufer sowie Laufprofis und auch „wenn man sich eigentlich wohl fühlt“!
Ausschleichen: Langsames Absetzen eines Medikaments über mehrere Tage oder sogar Wochen hinweg.
Autoantikörper: Abwehrstoff, welcher körpereigenes Gewebe angreift.
→ Artikel zum Autoimmunprotokoll
aut idem: oder ein Gleiches. Der Arzt erlaubt dem Apotheker durch das Anbringen der Wörter „aut idem“ auf einem Rezept, ein anderes als das namentlich verordnete, aber wirkstoffgleiches Arzneimittel abzugeben. Will der Arzt ein bestimmtes Medikament eines bestimmten Herstellers verordnen, muss er dies durch das aut idem-Kreuz auf dem Rezept deutlich machen.
Autoimmun: Das Immunsystem greift körpereigenes Gewebe an
Autoimmunerkrankung: Krankheit, deren Ursache eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe ist. Irrtümlicherweise erkennt das Immunsystem körpereigenes Gewebe als zu bekämpfenden Fremdkörper. Dadurch kommt es zu schweren Entzündungsreaktionen, die zu Schäden an den betroffenen Organen führen.
Autoimmunorbitopathie: Synonym Endokrine Orbitopathie, Augenbeteiligung beim Morbus Basedow.
Autoimmunes Polyglanduläres Syndrom: auch: autoimmune polyglanduläre Insuffizienz, Schmidt-Syndrom. Das gleichzeitige Auftreten mehrerer Autoimmunerkrankungen z.B. Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Addisson.
Autoimmunthyreoiditis: Autoimmunbedingte Schilddrüsenentzündung. Oft synonym für Hashimoto-Thyreoiditis verwendet, schließt aber genaugenommen auch den Morbus Basedow mit ein.
Autonomie / Autonomes Adenom: Heißer Knoten, der unkontrolliert Schilddrüsenhormone produziert
AWMF: Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften.
Axitinib®: Medikament (Multi-Tyrosinkinasehemmer) welches bei Schilddrüsenkrebs eingesetzt wird.
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Letzte Aktualisierung: 09. Januar 2024