Nährstofftherapie: Vitamin D

Eine gute Vitamin-D-Versorgung ist bei Schilddrüsenerkrankungen besonders wichtig. Eine Unterfunktion der Schilddrüse geht oft mit einem niedrigen Vitamin D-Spiegel einher. Umgekehrt gibt es auch einen Zusammenhang zwischen einem hohen Vitamin D-Spiegel und einem niedrigen TSH-Wert.
Vitamin D (Cholecalciferol) kann der menschliche Körper mit Hilfe von ultraviolettem Licht (UV-B-Strahlung) in der Haut selbst bilden. Es ist eigentlich kein Vitamin, sondern es hat die Funktion eines Prohormons und wird über eine Zwischenstufe zu dem Hormon Calcitriol umgewandelt. Vitamin D spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulierung des Blut-Calcium-Spiegels und beim Knochenaufbau. Außerdem wird diskutiert, dass ein Vitamin-D-Mangel auch das Risiko und die Ausprägung zahlreicher chronischer Krankheiten (Krebserkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Infektionskrankheiten, kardiovaskulärer Krankheiten) erhöhen kann.

Wissenswertes zu Vitamin D

Mangelursachen:
  • Schlechte Ernährung.
  • Wenig Aufenthalt im Freien in den Sommermonaten.
  • Mangelnde Sonneneinstrahlung im Winter (besonders betroffen sind Menschen in den nördlichen Bundesländern).
  • Menschen über 65 Jahre sind häufig von einem Vitamin D-Mangel betroffen, weil die Fähigkeit der Haut ausreichend Vitamin D zu bilden mit dem Alter abnimmt.
Mangelsymptome:

Symptome eines beginnenden Vitamin-D-Mangels sind Muskelschwäche, Muskel- und Knochenschmerzen sowie Verstopfung. Ein ausgeprägter Vitamin-D-Mangel führt zu einer schmerzhaften Knochenerweichung, die bei Kindern als Rachitis und bei Erwachsenen als Osteomalzie bezeichnet wird.

Vitamin D-haltige Nahrungsmittel:

Das meiste Vitamin D enthält Lebertran. Weitere Hauptquellen für Vitamin D sind verschiedene Fischsorten wie beispielsweise Hering, Makrele, Aal, Seelachs, Sardinen und Thunfisch. Daneben enthalten auch noch Margarine, Butter, Eier sowie bestimmte Käsesorten eine geringe Menge an Vitamin D.

Nebenwirkungen bei Überdosierung von Nährstoffpräparaten:

Normalerweise wird für Erwachsene eine tägliche Aufnahme bis zu 1000 I.E. Vitamin D über 6 Monate als sicher angesehen, d.h. dass Nebenwirkungen nicht zu befürchten sind. Empfehlenswert und unbedenklich ist also beispielsweise eine kurmäßige Vitamin D-Einnahme in den Wintermonaten. Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen wird oft die tägliche Einnahme von 2000 I.E. Vitamin D von November bis Februar empfohlen. Gut und günstig sind die Vigantolvit 2000 i.E. mit Vitamin D3, 120 vegane Weichkapseln (Amazon-Partnerlink).

Extrem hohe Dosierungen z.B. 50.0000 I.E. sollten auf keinen Fall in Eigenregie konsumiert werden – sie sind in Deutschland nicht umsonst verschreibungspflichtig, auch wenn sie über Online-Shops problemlos erhältlich sind. Die Behandlung eines starken Vitamin D-Mangels sollte immer von einer Ärztin/einem Arzt durchgeführt werden. Dieser kann durch regelmäßige Laborkontrollen auch eine Überversorgung mit Vitamin D erkennen.

Schilddrüse und Vitamin D

Schon länger bekannt ist, dass eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) mit niedrigen Vitamin D-Spiegeln einhergeht. Der mögliche Zusammenhang zwischen einem Vitamin D-Mangel und dem Krankheitsverlauf einer Hashimoto-Thyreoiditis ist hingegen unverändert Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion. Es ist (noch) nicht ganz klar, ob der Vitamin-D-Mangel eine Ursache oder eine Folge der Hashimoto-Thyreoiditis bzw. der daraus resultierenden Schilddrüsenunterfunktion ist.

Für die Betroffenen ist diese Unklarheit zunächst gar nicht so bedeutsam. Es gilt vielmehr einen möglichen Vitamin D-Mangel abzuklären und medikamentös zeitnah auszugleichen. Dadurch können trotz Schilddrüsenhormontherapie anhaltende Beschwerden oft wirksam gelindert werden.

Hashimoto-Thyreoiditis-Betroffene mit Vitamin D-Mangel leiden gehäuft unter

  • Erschöpfungszuständen
  • Muskelschmerzen und -schwäche
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
  • Infektanfälligkeit (hohe TPO-AKs)

Es scheint zudem aber auch direkte Wechselwirkungen zwischen der Schilddrüsenfunktion und dem Vitamin D-Haushalt zu geben. Ein hoher TSH-Wert geht auffällig oft mit einem niedrigen Vitamin-D-Wert einher und umgekehrt gibt es entsprechend auch einen Zusammenhang zwischen einem hohen Vitamin D-Wert und einem niedrigen TSH-Wert.

Forschungsergebnisse:

Die Links wurden zuletzt am 14.09.23 überprüft.

Schilddrüse SDG-Tipp Leseempfehlung

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Dieser Artikel wurde am 15.09.23 aktualisiert.