Szintigrafie bei Schilddrüsenknoten

Schätzungen zufolge hat jeder dritte Deutsche einen oder mehrere Knoten in der Schilddrüse. Dabei handelt es sich entweder um heiße oder kalte Knoten.

Schilddrüsenknoten können sich bei der Sonografie als echoarm (dunkel), echonormal oder echoreich (hell) darstellen. Heiße Knoten sind in der Regel echonormal oder echoreich. Kalte Knoten sind häufig – nicht immer – echoarm (dunkel). Aber eine Sonografie als alleiniges Diagnoseverfahren ist zu unsicher. Deswegen sollte immer zusätzlich eine Szintigrafie durchgeführt führen.

Die Szintigrafie ermöglicht die Unterscheidung zwischen heißen und kalten Schilddrüsenknoten.
Die Szintigrafie ermöglicht die Unterscheidung zwischen heißen und kalten Schilddrüsenknoten.

Die Strahlenbelastung bei einer Szintigrafie der Schilddrüse ist sehr gering. Sie entspricht ungefähr 0,5 msv. Zum Vergleich: Die natürliche Strahlenbelastung der wir ausgesetzt sind liegt bei 1 – 3 msv pro Jahr. Es besteht also wirklich kein nennenswertes, gesundheitliches Risiko, wogegen der diagnostische Nutzen klar im Vordergrund steht. Die Szintigrafie ist ein schmerzfreies und nebenwirkungsarmes Untersuchungsverfahren.

heiße Knoten

Bei heißen Knoten handelt es sich um Bereiche in der Schilddrüse, die überaktiv sind und vermehrt Schilddrüsenhormone bilden. Sie produzieren oft unabhängig von der Steuerung durch Hypophyse und Hypothalamus immer mehr Schilddrüsenhormone. Dies wird auch als autonomes Adenom bezeichnet und führt letztlich zu einer Überfunktion der Schilddrüse. Heiße Knoten können mit einer Radioiodtherapie oder einer Schilddrüsenoperation behandelt werden.

kalte Knoten

Bereiche die nur noch wenige oder überhaupt keine Schilddrüsenhormone mehr bilden werden als kalte Knoten bezeichnet. Wenn ein echoarmer (dunkler) Knoten im Szintigramm als „kalt“ klassifiziert wird und der Knoten größer als 1 cm ist, wird als nächster Diagnoseschritt eine Feinnadelbiopsie durchgeführt. Besteht dann der Verdacht auf Bösartigkeit, wird oft sofort operiert. Kalte Knoten sind in den meisten Fällen gutartig. In ca. 5 % der Fälle sind sie jedoch bösartig Schilddrüsenkrebs. Auch wenn Schilddrüsenkrebserkrankungen selten sind, sollten vorhandene Schilddrüsenknoten zeitnah durch einen Radiologen oder Facharzt für Nuklearmedizin abgeklärt werden. Schilddrüsenkrebs hat, wenn er rechtzeitig erkannt wird, sehr gute Heilungschancen.