A wie Abendeinnahme
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Abendeinnahme: Bisher gängige Praxis ist, dass Schilddrüsenhormonpräparate 30 Minuten vor dem Frühstück eingenommen werden. Eine niederländische Forschergruppe hat jedoch eine aktuelle Studie zum Einnahmezeitpunkt der Schilddrüsenhormontabletten durchgeführt und kommt zu dem Ergebnis, dass diese bei abendlicher Einnahme ganz offensichtlich besser verwertet werden als bei der üblichen morgendlichen Einnahmepraxis.
ABBA: = axillo-bilateral-breast Approach. Bei dieser minimal-invasiven Operationstechnik wird auf den Schnitt am Hals komplett verzichtet. Die Chirurgen führen stattdessen Spezialinstrumente über zwei Schnitte in beiden Brustwarzen ein und schieben sie direkt unter der Haut bis zur Schilddrüse vor. Über einen dritten Schnitt in einer Achselhöhle gelangt eine kleine Kamera bis zur Schilddrüse, mit deren Hilfe der Eingriff über den Monitor kontrolliert wird. → Artikel zu ABBA
Ablation: Kurzform von ablative Radioiodtherapie
Abnehmen: Eine Schilddrüsenunterfunktion geht fast immer mit einer Gewichtszunahme einher. Auch nach Erreichen einer euthyreoten (ausgeglichenen) Stoffwechsellage fällt es vielen Schilddrüsenpatienten schwer abzunehmen.
ACTH: Es wurde beobachtet, dass bei Patienten mit wenigen bzw. gar keinen Schilddrüsenantikörpern gelegentlich ein isolierter ACTH-Mangel besteht, d.h., dass ACTH, ein Hormon aus der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse), nicht genügend ausgeschüttet wird und als Folge auch weniger vom wichtigen Stoffwechselhormon Cortisol gebildet wird.
Adenom: Gutartiger Knoten in der Schilddrüse
Adenomenukleation: Chirurgisches Entfernen eines einzelnen heißen Schilddrüsenknoten
ADHS: Grundsätzlich ist es so, dass Aufmerksamkeitsdefizitstörungen und Schilddrüsenfehlfunktionen sich mit sehr ähnlichen Symptomen äußern können. Deshalb sollte bei einem ADHS-Verdacht immer auch eine sorgfältige Schilddrüsendiagnostik erfolgen. → Artikel zu ADHS
adjuvante Therapie: Den Heilungsprozeß ergänzende oder unterstützende Therapie, die jedoch allein keine Heilung herbeiführen könnte.
Adrenalin: Im Nebennierenmark gebildetes Stresshormon.
AESF: Arbeitstagung Experimentelle Schilddrüsenforschung
AIT: Abkürzung für Autoimmunthyreoiditis. Oft synonym für Hashimoto-Thyreoiditis verwendet, schließt aber genaugenommen auch den Morbus Basedow mit ein.
Akute Thyreoiditis: Durch Bakterien ausgelöste Schilddrüsenentzündung
→ Alternativmedizin bei Schilddrüsenerkrankungen
Alfalfa (Medicago sativa): Eine Luzernenart, die sehr viel Tyrosin enthält. Die Aminosäure Tyrosin ist ein wesentlicher Baustein der Schilddrüsenhormone. Der gleichzeitige Verzehr von Alfalfa-Sprossen mit jodhaltigen Lebensmitteln wie z.B. Seefischen soll einer leichteren Schilddrüsenunterfunktionen entgegenwirken.
Algenextrakte: Pflanzenartige Lebewesen die sehr viele Spurenelemente, insbesondere Jod, enthalten. Sie haben eine anregende Wirkung auf die Schilddrüsenfunktion und werden bei Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt.
Alkoholinjektionen: Anwendungsgebiet dieser Behandlungsmethode (Fachbegriff: perkutane Ethanol-Injektion) ist die unifokale Autonomie, d. h. ein einzelner heißer Knoten. Bei dieser Therapie wird hochprozentiger Alkohol mehrfach direkt in den Schilddrüsenknoten gespritzt, wodurch dieser langsam über einen Zeitraum von mehreren Wochen zerstört wird. → Artikel zu Alkoholinjektionen
Akropachie: Hautveränderungen und Verdickungen der Finger bei lang anhaltender Schilddrüsenüberfunktion.
Amalgam: Amalgam wird als eine mögliche Ursache für die Hashimoto-Thyreoiditis diskutiert. → Artikel zu Amalgam
Amiodaron®: Verschreibungspflichtiges Medikament, welches bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird. Aufgrund des sehr hohen Jodgehalts darf es bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen nicht eingenommen werden.
ANA: Antinukleärer Antikörper. Ein Laborwert der einen Hinweis z.B. auf einen Lupus erythematodes oder eine chronische Polyarthritis gibt.
Anaplastisches Schilddrüsenkarzinom: Seltener, aber sehr aggressive Form von Schilddrüsenkrebs
Anämie: Blutarmut
Anamnese: Krankheitsvorgeschichte
Anfluten: Bis zu fünf Stunden nach der Einnahme eines Schilddrüsenhormonpräparates kann es zu einem sogenannten „anfluten“ kommen, d.h. es können sich kurzzeitig die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion zeigen.
Angehörige: Wenn jemand von einer Schilddrüsenerkrankung betroffen ist bedeutet dies in vielen Fällen eine enorme Belastung insbesondere für die Partnerschaft. Denn nicht selten gehen Krankheiten der Schilddrüse durch die hormonellen Schieflagen zeitweilig mit deutlichen Veränderungen der Persönlichkeit einher, so dass es für beide Seiten sehr schwierig sein kann die oft unerträgliche Situation gemeinsam zu bewältigen.
Angststörung: Eine häufig gestellte Fehldiagnose im Zusammenhang mit Erkrankungen der Schilddrüse.
Anthroposophie: Die Anthroposophie (Griech.: antropos = Mensch, sophia = Weisheit) ist eine umfassende Geisteswissenschaft, die ab 1921 von Rudolf Steiner (1861 – 1925) und Ita Wegmann (1876 – 1943) begründet wurde. → Artikel zur Anthroposophie
Antidepressivum: Medikament zur Stimmungsaufhellung
Antikörper (AK): Durch Antigene (Fremdeiweiße) hervorgerufene Abwehrstoffe
Antioxidantien: Antioxidantien sind in der Lage Oxidationsvorgänge im Körper zu verhindern, die durch freie Radikale ausgelöst werden. Deswegen bezeichnet man sie auch als Radikalfänger. Unter Oxidation versteht man die Reaktion von Sauerstoff mit anderen Elementen oder Verbindungen.
Apathetic thyrotoxicosis: Hyperthyreose mit ausgeprägter depressiver Symptomatik
apikal: anatomische Lagebezeichnung: an der Spitze gelegen
Apoptose: programmierter Zelltod
Apothekenpflicht: Bestimmte Arzneimittel dürfen nur in Apotheken und dort nur durch Fachkräfte an den Endverbraucher abgegeben werden.
Arbeitskreis Jodmangel: Wurde 1984 durch Mitglieder der Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gegründet. Lange Zeit war die Resonanz auf die Bemühungen des Arbeitskreises Jodmangel die Jodversorgung der deutschen Bevölkerung zu verbessern ausgesprochen positiv. Seit einiger Zeit gerät der Arbeitskreis Jodmangel allerdings zunehmend in die Kritik. Ihm wird u. a. vorgeworfen, dass er neue wissenschaftliche Erkenntnisse nicht ausreichend berücksichtigt und die möglichen negativen Auswirkungen einer erhöhten täglichen Jodaufnahme verharmlost. Als Motivation für dieses Verhalten werden die Interessen der im Hintergrund agierenden Salz- und Pharmaindustrie angeführt.
Arbeitskreis Prophylaxe-Transparenz e.V.: 2008 gegründeter, eingetragener und als gemeinnützig anerkannter Verein von PatientInnen der sich kritisch mit den Auswirkungen der Jodmangelprophylaxe auseinandersetzt. Am 02.07.2018 wurde die Löschung des Vereins “Arbeitskreis Prophylaxe-Transparenz e. V.” beim zuständigen Amtsgericht Traunstein beantragt.
Arbeitsunfähigkeit: Offiziell gibt es das Problem der Arbeitsunfähigkeit als Folge einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung nicht. Es heisst: „Schilddrüsenfunktionsstörungen (Überfunktion und Unterfunktion [auch nach Schilddrüsenresektion]) sind gut behandelbar, so dass in der Regel anhaltende Beeinträchtigungen nicht zu erwarten sind.
Armour Thyroid®: Ein verschreibungspflichtiges Schilddrüsenhormonpräparat welches getrockneten Schweineschilddrüsenextrakt als Wirkstoff enthält.
Arteria thyroidea superior: obere Schilddrüsenschlagadern
Arteria thyroidea inferior: untere Schilddrüsenschlagadern
Arteria thyroidea ima: selten vorhandene fünfte Schilddrüsenschlagader
Arzneimittelrecht: Das Arzneimittelrecht regelt die Herstellung, klinische Prüfung und Abgabe von Arzneimitteln.
Arzt: Die Suche nach einem wirklich guten Schilddrüsenspezialisten gleicht gewissermaßen der berühmten Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Es gibt nur sehr wenige hervorragende Ärzte und diese arbeiten meist ausschließlich auf Privatrechnung, d.h. nur die wenigstens Kassenpatienten können sich einen dieser Schilddrüsenspezialisten finanziell auf Dauer leisten.
Arzt-Patienten-Verhältnis: Unter den unzähligen E-Mails, die ich von Schilddrüsenerkrankten im Zusammenhang mit dieser Homepage erhalte, gibt es kaum eine, in denen mir keine negativen Arzterfahrungen geschildert werden. Viele Betroffene, insbesondere der autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen, fühlen sich von ihren Ärzten schlecht informiert, medizinisch unzureichend betreut, vorschnell auf die Psycho-Schiene abgeschoben und mit ihren gesundheitlichen Problemen allein gelassen.
Aspirin®-Test: Acetylsalicylhaltige Medikamente wie Aspirin können die Wirkung von Schilddrüsenhormonen verstärken. Diese Tatsache wird manchmal von Schilddrüsenpatienten genutzt, um festzustellen, ob sie sich durch eine Erhöhung der Schilddrüsenhormondosis besser fühlen würden.
Astragalus: Der aus der Tragant-Wurzel gewonnene Pflanzenextrakt soll das Immunsystem stärken, die Blutbildung fördern und die Nebennierenfunktion unterstützen. Astragalus wird bevorzugt bei Schilddrüsenunterfunktion angewendet.
ATC: Anatomisch-therapeutisch-cheisches Klassifikationssystem. Beispiel: H03 Hormone Schilddrüsentherapie
Athyreose: Fehlen der Schilddrüse von Geburt an
Ätiologie: Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Ursachen einer Krankheit.
Atrophie: Bezogen auf atrophe Variante der Hashimoto-Thyreoiditis. Die Schilddrüse wird kleiner, schrumpft und bildet sich zurück.
Aufklärungsgespräch: Findet im Vorfeld jeder Operation, also auch vor einer Schilddrüsenoperation, statt.
Aufsättigung: Ausgleich eines Mangels z.B. an Nährstoffen.
Augentrost (Euphrasia rostkoviana): In einer Teezubereitung aus Augentrostblättern getränkte Auflagen können die Symptome bei der Endokrinen Orbitopathie lindern.
Ausdauersport: Während einer Krankheitsphase der manifesten Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sollte überhaupt kein Sport getrieben werden, weil ansonsten insbesondere das Herz-Kreislauf-System schnell überlastet wird und es zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen kann. Dies gilt nicht nur für Laufanfänger, sondern genauso für fortgeschrittene Läufer sowie Laufprofis und auch „wenn man sich eigentlich wohl fühlt“!
Ausschleichen: Langsames Absetzen eines Medikaments über mehrere Tage oder sogar Wochen hinweg.
Autoantikörper: Abwehrstoff, welcher körpereigenes Gewebe angreift.
→ Artikel zum Autoimmunprotokoll
aut idem: oder ein Gleiches. Der Arzt erlaubt dem Apotheker durch das Anbringen der Wörter „aut idem“ auf einem Rezept, ein anderes als das namentlich verordnete, aber wirkstoffgleiches Arzneimittel abzugeben. Will der Arzt ein bestimmtes Medikament eines bestimmten Herstellers verordnen, muss er dies durch das aut idem-Kreuz auf dem Rezept deutlich machen.
Autoimmun: Das Immunsystem greift körpereigenes Gewebe an
Autoimmunerkrankung: Krankheit, deren Ursache eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe ist. Irrtümlicherweise erkennt das Immunsystem körpereigenes Gewebe als zu bekämpfenden Fremdkörper. Dadurch kommt es zu schweren Entzündungsreaktionen, die zu Schäden an den betroffenen Organen führen.
Autoimmunorbitopathie: Synonym Endokrine Orbitopathie, Augenbeteiligung beim Morbus Basedow.
Autoimmunes Polyglanduläres Syndrom: auch: autoimmune polyglanduläre Insuffizienz, Schmidt-Syndrom. Das gleichzeitige Auftreten mehrerer Autoimmunerkrankungen z.B. Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Addisson.
Autoimmunthyreoiditis: Autoimmunbedingte Schilddrüsenentzündung. Oft synonym für Hashimoto-Thyreoiditis verwendet, schließt aber genaugenommen auch den Morbus Basedow mit ein.
Autonomie / Autonomes Adenom: Heißer Knoten, der unkontrolliert Schilddrüsenhormone produziert
AWMF: Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften.
Axitinib®: Medikament (Multi-Tyrosinkinasehemmer) welches bei Schilddrüsenkrebs eingesetzt wird.
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Letzte Aktualisierung: 09. Januar 2024