Ethanoltherapie

Schilddrüsenknoten müssen nicht immer operiert oder mit einer Radioiodtherapie behandelt werden, sondern es gibt unter bestimmten Voraussetzungen auch noch die Möglichkeit diese mit Spritzen zu behandeln die hochprozentigen Alkohol als Wirkstoff enthalten.

Autonomes Adenom
Autonomes Adenom

Welche Schilddrüsenknoten können mit der Ethanoltherapie behandelt werden?

Genauer gesagt ist das einzige geprüfte Anwendungsgebiet dieser Behandlungsmethode (Fachbegriff: perkutane Ethanol-Injektion) die unifokale Autonomie, d. h. ein einzelner heißer Knoten. Bei mehreren heißen Knoten oder bei kalten Knoten sowie bei dem Verdacht auf Bösartigkeit (Schilddrüsenkrebs) scheidet die Ethanoltherapie als Therapieform von vornherein aus.

Wie funktioniert die Ethanoltherapie zur Behandlung eines autonomen Adenoms?

Bei dieser Therapie wird hochprozentiger Alkohol mehrfach direkt in den Schilddrüsenknoten gespritzt Dadurch wird dieser langsam über einen Zeitraum von mehreren Wochen zerstört. Die Alkoholinjektionen führen in 70 bis 85 % der Fälle zum gewünschten Erfolg.

Wer sollte die Ethanoltherapie durchführen?

Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen sollte die perkutane Ethanol-Injektion nur durch in dieser Technik erfahrene und entsprechend geschulte Ärzte durchgeführt werden.

Handelt es sich bei der Ethanoltherapie um ein schulmedizinisch anerkanntes Verfahren?

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Der Knoten ist 8 Monate nach der Alkoholverödung verschwunden. Die restliche Schilddrüse wieder aktiv.

Mehr oder weniger … Die Einordnung der Alkoholinjektionen in den Bereich der alternativen Heilmethoden ist sicher nicht ganz korrekt, da sie bereits seit 1964 von Schulmedizinern durchgeführt wird. Dennoch gehört diese Behandlungsmethode nicht zur Standardtherapie die deutschlandweit flächendeckend angeboten wird. Als Gründe dafür werden allerdings weniger Zweifel an der Effizienz der Methode selbst sondern ein Mangel an in dieser Technik ausgebildeten Ärzten sowie eine unzureichende Vergütung angeführt.

Die Bilder wurden zur Verfügung gestellt von Dr. Rainer Hoffmann.

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