Pulswellenerscheinungszeit
Seit längerem ist bekannt, dass das Herz-Kreislauf-System sehr empfindlich auf Schilddrüsenfunktionsstörungen und damit verbundene Veränderungen der Schilddrüsenhormonstoffwechsellage reagiert.
Die Pulswellenerscheinungszeit (engl. pulse wave velocity) ist die Geschwindigkeit, mit der die Druckwelle die Arterien eines Organismus durchläuft. Diese Geschwindigkeit ist höher als die normale Strömungsgeschwindigkeit des Blutes.
Bereits bei einer gering ausgeprägten Schilddrüsenunterfunktion (latente Hypothyreose) ist diese Pulswellenerscheinungszeit deutlich ausgeprägter als bei schilddrüsengesunden Personen. Der Referenzbereich der Pulswellenerscheinungszeit wird im Hinblick darauf mit 204 bis 230 msec angegeben.
(In Anlehnung an: K. Hamano, M. Inoue: „Increased risk for atherosclerosis estimated by pulse wave velocity inhypothyroidism and its reversal with appropriate thyroxine treatment“, Endoc J 2005, 1(52): 95 – 101)
Linktipp: Β. Lüderitz, Κ. Wittmer, D. Jüngst „Wertigkeit der Pulswellenerscheinungszeit bei Störungen der Schilddrüsenfunktion“, Med. Klin. 73 (1978), 1657-1663 (Nr. 47), PDF-Download, Link geprüft am 12.09.23
Überblick: Schilddrüsendiagnostik
– Aktualisierte Neuauflage (Mai 2022) –
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Die Hashimoto-Thyreoiditis ist keine psychische Erkrankung. Und doch führen weit verbreitete Beschwerden wie innere Unruhe, Unsicherheit, Selbstzweifel, Schlafstörungen und Erschöpfungszustände gerade im Anfangsstadium der Autoimmunerkrankung häufig zu entsprechenden Fehldiagnosen ( Angststörung, Burnout, Depression). Für die betroffenen SchilddrüsenpatientInnen bedeutet das oftmals den Beginn eines jahreslangen Leidensweges.