Schilddrüsendiagnostik

Diagnostik einer SchilddrüsenerkrankungVermutet die Ärztin/der Arzt aufgrund der Schilderungen der Patientin/des Patienten das Vorliegen einer Schilddrüsenerkrankung, müssen in der Regel mehrere Untersuchungen durchgeführt werden bis eine zweifelsfreie Diagnose gestellt werden kann.

Unabhängig davon entdeckt ein/e erfahrene/r Ärztin/Arzt äußerlich sichtbare Krankheitszeichen einer Schilddrüsenfehlfunktion (Ödeme, trockene Haut, strohige Haare etc.) meist schon auf den ersten Blick. Auch Über- oder Untergewicht sowie ein krankhaft veränderter Blutdruck/Puls können auf eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse hinweisen.

Spezielle Schilddrüsenuntersuchungen sind:

  • die Tastuntersuchung (Palpation) der Schilddrüse
  • die Blutuntersuchung: Schilddrüsenhormone (TSH, fT3, fT4), Schilddrüsenautoantikörper (TPO-AK, Tg-AK, TRAK)
  • der TRH-Test
  • bildgebende Verfahren: Sonografie und Szintigrafie der Schilddrüse
  • die Gewebeentnahme (Feinnadelbiopsie)

Tastuntersuchung der Schilddrüse (Schilddrüsenpalpation)

Deutliche Veränderungen der Schilddrüse wie beispielsweise eine auffällige Größenzunahme (Kropf, Struma) kann die Ärztin/der Arzt manchmal schon mit bloßem Auge erkennen oder durch Abtasten (→ Palpation der Schilddrüse) der entsprechenden Halsregion feststellen. Manchmal treten auch sehr große Schilddrüsenknoten deutlich hervor und lassen sich gut fühlen.

Untersuchung der Schilddrüsenwerte im Blut

Eindeutigere Hinweise auf das Vorliegen einer Schilddrüsenerkrankung ergeben sich dann häufig aus der Blutuntersuchung. Dabei muss zwischen den Hormonen (→ TSH, T3, T4), welche die Schilddrüsenfunktionslage beschreiben und den Antikörpern (→ TPO-AK, Tg-AK, TRAK), die für die Diagnose der autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen wegweisend sind, unterschieden werden. Bei dem Verdacht, dass trotz normaler Schilddrüsenhormonwerte im Blut eine Schilddrüsenfehlfunktion vorliegt, wird manchmal auch zusätzlich noch der sogenannte → TRH-Test durchgeführt.

Wichtig: Häufig bestehen trotz im Normalbereich liegender Schilddrüsenwerte Beschwerden, die auf eine Schilddrüsenunterfunktion hindeuten. In diesem Fall können alternative Testverfahren wie der → ZULEWSKI-Score , die  → Temperaturmessmethode nach Broda BARNES oder die → Temperaturmessmethode nach Bruce RIND zusätzlich zu den Laborwerten wertvolle Hinweise zur Beurteilung der Stoffwechsellage liefern. Weitere ergänzende Hinweise auf eine, trotz normwertiger Laborwerte, bestehende Unterfunktion können auch die Messungen der → Achillessehnenreflexzeit und der → Pulswellenerscheinungszeit geben. Diese Untersuchungsmethoden werden bislang jedoch nur in sehr wenigen Arztpraxen durchgeführt.

Sonografie und Szintigrafie der Schilddrüse

Unabhängig davon, ob diese Blutwerte noch im Normbereich liegen oder bereits verändert sind, sollte bei (für eine Schilddrüsenerkrankung) typischen Beschwerden immer auch eine → Sonografie (Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse) durchgeführt werden. Werden dabei beispielsweise Knoten festgestellt, wird ergänzend dazu eine → Szintigrafie (Untersuchung der Schilddrüse mir radioaktivem Jod oder Technetium) veranlasst.

Feinnadelbiospie (Gewebeentnahme)

Neben diesen bildgebenden Verfahren hat die Ärztin/der Arzt auch noch die Möglichkeit zur Gewebeentnahme. Bei dieser nur in wenigen Ausnahmefällen, z. B. bei kalten Knoten erforderlichen → Schilddrüsenpunktion (Feinnadelbiopsie) wird mit einer dünnen Kanüle Gewebe entnommen und anschließend im Labor untersucht.


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Letzte Aktualisierung: 15. Januar 2024