Die Endokrine Orbitopathie
Der nachfolgende Text wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Prof./China Dr. med. Roland Gockeln (Augenzentrum Nienburg, Gastprofessor der FMMU (China))
Die Orbita kann von über 170 einzelnen, abgrenzbaren Erkrankungen befallen werden. Unter Berücksichtigung der Verteilung von orbitalen Erkrankungen (12) liegt in ca. 50% der Fälle eine endokrine Orbitopathie vor, gefolgt von Neoplasien (ca. 20%), kongenital angelegt oder erworbene strukturelle Veränderungen der Orbita (ca. 15%), Entzündungen (ca. 10%), Gefäßveränderungen (ca. 3%) und Degenerationen und Ablagerungen (ca. 2%). 1835 erstmalig durch Robert J. Graves beschrieben (6), sind die pathophysiologischen Ursachen der endokrinen Orbitopathie bis heute nicht ausreichend geklärt, wobei eine Autoimmunpathogenese außer Frage steht und die Erkrankung nahezu immer mit Struma und Hyperthyreose als klassischer M. Basedow auftritt. Grundsätzlich besteht aber keine Korrelation zwischen dem Schweregrad der endokrinen Orbitopathie und der vorliegenden Schilddrüsenfunktion. Alleine in Deutschland leben ca. 160 000 Menschen mit einer endokrinen Orbitopathie. Continue reading „Die Endokrine Orbitopathie“