Hypoglykämien (Unterzuckerungen)

Im Zusammenhang mit Funktionsstörungen der Schilddrüse entstehen bei einigen Betroffenen häufiger Störungen im Zuckerstoffwechsel. Das müssen besonders Personen, die zusätzlich unter einem Diabetes leiden, berücksichtigen.

Hyperthyreose führt zu Insulinresistenz

Bereits eine versteckte → Überfunktion der Schilddrüse (subklinische Hyperthyreose) kann zu einer verstärkten Insulinresistenz führen, so dass die Blutzuckerwerte ansteigen. Außerdem wird insgesamt weniger Insulin produziert und die Insulinsensitivität ist vermindert.

Hypothyreose führt zu Hypoglykämien

Bei einer→ Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) kommt es entgegengesetzt zu Hypoglykämien (Unterzuckerungen). Diese äußern sich in allgemeinen Symptomen wie Übelkeit und Schwindel, aber auch Symptome wie Schwitzen, Zittern, Herzklopfen, Tachykardie, Unruhe, Nervosität, Aggressivität und Hungergefühl (adrenerge Symptome) können auftreten. In seltenen Fällen kann es zu neuroglucopenischen Symptomen wie Bewusstseins-, Konzentrations-, Seh-, Sprach-, Gedächtnisstörungen, Krampfanfällen und Lähmungen kommen.

Ausgelöst werden diese Hypoglykämien häufig durch den Verzehr kohlenhydrat- oder zuckerreicher Lebensmittel (Bsp.: Brötchen mit Marmelade, Kuchen, Kekse usw.), die den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. Daraufhin produziert die Bauchspeicheldrüse Insulin, welches den Blutzuckerspiegel wieder absenkt.

Da Schilddrüsenhormone die Empfindlichkeit der Körperzellen auf Insulin vermindern, reagieren die Körperzellen bei einer Schilddrüsenunterfunktion, also fehlenden Schilddrüsenhormonen verstärkt auf Insulin. Als Erste-Hilfe-Maßnahme eignet sich der Verzehr von Traubenzucker oder das Trinken süßer Limonaden wie z. B. Cola, die den Blutzuckerspiegel rasch wieder ansteigen lassen. Häufiger auftretende Hypoglykämien sollten allerdings durch einen Diabetologen abgeklärt werden.


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