Beschwerden bei einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose)
Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist eine Erkrankung, bei der die Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert. Die häufigsten Ursachen dafür sind eine → Hashimoto-Thyreoiditis oder auch die operative Entfernung der Schilddrüse. Dies kann zu einer Vielzahl von Beschwerden führen, da Schilddrüsenhormone eine wichtige Rolle im Stoffwechsel und im Körper spielen.
Die Symptome einer Hypothyreose können von Person zu Person unterschiedlich sein und sich im Laufe der Zeit verschlimmern, wenn der Mangel an Schilddrüsenhormonen unbehandelt bleibt. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann die Lebensqualität sehr stark einschränken. Aber längst nicht alle, der hier aufgeführten Symptome betreffen jede/n Patientin/en der an einer Hypothyreose erkrankt ist.
Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion
Haut und Haare:
- Schwellungen um die Augen herum (Lidödeme)
- trockene, juckende Haut
- gelbliche Färbung der Haut
- brüchige Fingernägel (auch: Nagelrillen, verschwindende Nagelmonde)
- Neigung zu blauen Flecken
- strohige, trockene Haare
- vermehrter Haarausfall
Herz-Kreislauf-System:
- Schwächegefühl (Schwindel)
- niedriger Blutdruck mit Ohnmachtsanfällen
- diastolischer Bluthochdruck z. B. 140 : 110
- langsamer Puls (weniger als 70 Schläge/Min.)
- Atemprobleme (Gefühl der erschwerten Atmung)
Energie- und Fettstoffwechsel:
- Gewichtszunahme trotz normaler oder sogar reduzierter Kalorienzufuhr
- Kältegefühl (Frieren auch in warmer Umgebung, auch: Zittern)
- Müdigkeit, Erschöpfung
- Antriebslosigkeit, Lethargie
- niedrige Körpertemperatur (unter 36,5 °C)
- erhöhtes Cholesterin
Magen-Darm-System:
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit (selten: Sodbrennen)
- Bauchschmerzen „mal hier, mal da“
- Blähungen
- Verstopfung (selten: Durchfall)
Muskeln und Gelenke:
- Muskelschwäche und allgemeine Kraftlosigkeit
- Muskelverspannungen (z.T. ausgeprägte Muskelhärten)
- Gelenkschmerzen
- Wassereinlagerungen im Bereich der Finger- und Fußgelenke
- Karpaltunnelsyndrom (nächtliches Einschlafen der Finger)
Nervensystem und Psyche:
- Weinerlichkeit (Depressivität)
- Reizbarkeit (das Gefühl alles wird zu viel)
- Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
- Benommenheit
- Nervosität (Schreckhaftigkeit)
- ausgeprägte Ängstlichkeit (Panikattacken)
- Schlafstörungen
Sexualhormone:
- Prämenstruelles Syndrom
- oft ausgeprägtes Brustspannen
- Zyklusstörungen (verstärkte Blutungen)
- ungewollte Kinderlosigkeit
- sexuelle Unlust
Eine Schilddrüsenunterfunktion, auch Hypothyreose genannt, kann also zu einer Vielzahl von Beschwerden führen. Die häufigsten Symptome sind Müdigkeit, Gewichtszunahme, Verstopfung, trockene Haut und Haare, Kälteempfindlichkeit, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme sowie depressive Verstimmungen und Muskelschwäche. Frauen können auch unregelmäßige oder sehr starke Menstruationsblutungen haben. Diese Symptome können sich verschlimmern, wenn der Mangel an Schilddrüsenhormonen längere Zeit unbehandelt bleibt. Eine frühzeitige Diagnose und die konsequente Behandlung sind deshalb ausgesprochen wichtig.
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Die Hashimoto-Thyreoiditis ist keine psychische Erkrankung. Und doch führen weit verbreitete Beschwerden wie innere Unruhe, Unsicherheit, Selbstzweifel, Schlafstörungen und Erschöpfungszustände gerade im Anfangsstadium der Autoimmunerkrankung häufig zu entsprechenden Fehldiagnosen ( Angststörung, Burnout, Depression).
Dieser Artikel, ursprünglich vom 13. September 2007, wurde überarbeitet und am 31.05.23 neu veröffentlicht. Die letzte Aktualisierung war am 18.12.23.