Mögliche Behandlungen bei Schilddrüsenerkrankungen von Kindern

Bei Kindern ist es besonders wichtig, dass Schilddrüsenerkrankungen konsequent behandelt werden. Denn die Schilddrüsenfunktion beeinflusst die körperliche, geistige und seelische Entwicklung von Kindern ganz entscheidend. Wird eine krankheitsbedingte Fehlfunktion der Schilddrüse nicht durch Medikamente therapiert drohen irreversible gesundheitliche Schäden.

Anders als noch vor 20 Jahren sind Jodmangelerkrankungen bei Kindern heute eine Seltenheit. Wesentlich häufiger sind heutzutage hingegen autoimmune Schilddrüsenerkrankungen wie die Hashimoto-Thyreoiditis oder der Morbus Basedow. Dies ist wichtig zu wissen, weil die Verordnung eines Jodpräparats in diesen Fällen kontraindiziert ist und zu einer Verschlimmerung des Krankheitsverlaufs führt.

Behandlung der kindlichen Schilddrüsenunterfunktion (Mangel an Schilddrüsenhormonen, Hypothyreose)

Das Ziel ist es die fehlenden Schilddrüsenhormone durch die tägliche (meist lebenslang erforderliche) Gabe eines synthetisch hergestellten Schilddrüsenhormonpräparates auszugleichen. Hierbei ist Geduld wichtig, denn zur besseren Verträglichkeit sollte mit einer niedrigen Dosis angefangen und diese nur langsam über mehrere Wochen bzw. Monate in kleinen Schritten gesteigert werden.

In der Einstellungsphase sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen alle 4 – 6 Wochen sehr wichtig. Danach können die Abstände zwischen den einzelnen Kontrolluntersuchungen auf sechs Monate ausgedehnt werden. Da bei Kindern der Schilddrüsenhormonbedarf mit dem Älterwerden ansteigt sind Kontrolluntersuchungen und Anpassungen der Medikamentendosis aber immer wieder notwendig.

Behandlung der kindlichen Schilddrüsenüberfunktion (Überschuss an Schilddrüsenhormonen, Hyperthyreose)

Eine verstärkte Schilddrüsenhormonproduktion kann auch bei Kindern mit Medikamenten, den sogenannten Thyreostatika, behandelt werden. Aufgrund der Nebenwirkungen dieser Medikamente sollte diese Behandlung aber nicht länger als 2 – 3 Jahre durchgeführt und regelmässig durch einen Schilddrüsenspezialisten kontrolliert werden.

Führt diese Behandlung nicht zum gewünschten Erfolg kommt die operative Schilddrüsenentfernung oder eine Radiojodtherapie in Betracht. Bei Kindern sollten hier Vor- und Nachteile aber besonders sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Insbesondere da die Folge die lebenslang erforderliche Einnahme eines Schilddrüsenhormonpräparates ist.


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