Häufigkeit von Schilddrüsenerkrankungen bei Kindern
Das Neugeborenen-Screening ermöglicht die frühzeitige Diagnose von angeborenen Krankheiten der Schilddrüse
Ungefähr jedes 3000 Neugeborene kommt mit einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zur Welt. Das bedeutet, dass die Schilddrüse des Säuglings nicht genug Schilddrüsenhormone produziert.
Eine solcher angeborene Mangel an Schilddrüsenhormonen (kongenitale Hypothyreose) kann unbehandelt schwere und irreversible Schäden zur Folge haben.
In Deutschland findet deshalb wenige Tage nach der Geburt ein Neugeborenen-Screening statt um eine Schilddrüsenfehlfunktion möglichst frühzeitig zu erkennen und mit einer entsprechenden Behandlung Entwicklungsstörungen des Kindes zu verhindern.
Die häufigsten Ursachen für eine solche Schilddrüsenunterfunktion beim Säugling sind eine fehlende Schilddrüse (Aplasie), eine unvollständig entwickelte Schilddrüse (Hypoplasie) oder eine sogenannte Zungengrunddrüse (Ektopie).
Es gibt immer weniger jodmangelbedingte Schilddrüsenerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen
Jodmangelerkrankungen sind aufgrund der verbesserten Jodversorgung heutzutage eine Seltenheit. Ein Mangel an dem Spurenelement Jod in der Ernährung führt zunächst zu einer harmlosen Vergrößerung der Schilddrüse und kann wenn er lange unbehandelt bleibt die Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Insgesamt haben Schätzungen zufolge knapp 2,5 % der Kinder und Jugendlichen haben eine vergrößerte Schilddrüse.
Der Ausbruch von autoimmun bedingten Krankheiten der Schilddrüse geschieht zunehmend bereits im Kindesalter
Zu den Schattenseiten der verbesserten Jodmangelprophylaxe zählt, dass Unter- und Überfunktionen, meist als Folge einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung (bis zu 13% → Hashimoto-Thyreoiditis, bis zu 6% → Morbus Basedow) zunehmend häufiger werden. Bei der Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine entzündliche Autoimmunerkrankung der Schilddrüse die eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) zur Folge hat. Morbus Basedow ist eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung die unbehandelt zu einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) führt.
Schilddrüsenknoten treten bei Kindern gelegentlich, Schilddrüsenkrebs nur sehr selten auf
Jodmangel gilt als eine mögliche Ursache für Schilddrüsenknoten und Schilddrüsenkrebs. Trotzdem ist es durch die verbesserte Jodmangelprophylaxe nicht zu einer Abnahme dieser Erkrankungen gekommen.
Zur Häufigkeit von Schilddrüsenknoten bei Kindern gibt es keine verlässlichen Zahlen.
Schilddrüsenkrebs ist insgesamt eine sehr seltene Erkrankung an der pro Jahr ungefähr 5300 Menschen (3650 Frauen, 1650 Männer) neu erkranken. Darunter sind Schätzungen zufolge zwischen 100 und 150 Kinder bzw. Jugendliche unter 18 Jahren, die ebenfalls mit einer Schilddrüsenkrebsdiagnose konfrontiert werden.
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