Laborwerte zur Einschätzung der Schilddrüsenfunktionslage

TSH, fT3 und fT4 geben Hinweise darauf, ob eine Euthyreose, Hyperthyreose oder Hypothyreose vorliegt. 

Gerade neu diagnostizierte SchilddrüsenpatientInnen verstehen oft nicht richtig, was die Ärztin/der Arzt genau meint, wenn sie/er von einer Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse spricht und welche Bedeutung im Hinblick darauf die Schilddrüsenwerte haben. Deshalb nachfolgend eine ausführliche Erläuterung der Zusammenhänge.

Fehlfunktionen der Schilddrüse

Wenn die Ärztin/der Arzt eine Schilddrüsenfehlfunktion oder eine falsche Einstellung mit Schilddrüsenhormonen bzw.  Schilddrüsenhemmern diagnostiziert hat, kann dies entweder bedeuten,

  1. dass zu wenige Schilddrüsenhormone zur Verfügung stehen. Dieser Mangel an Schilddrüsenhormonen wird als Schilddrüsenunterfunktion oder Hypothyreose bezeichnet.
  2. oder dass im Körper zu viele Schilddrüsenhormone vorhanden sind. Ein solcher Überschuss an Schilddrüsenhormonen wird auch Schilddrüsenüberfunktion oder Hyperthyreose genannt.
Erläuterung der Zusammenhänge von Schilddrüsenfunktionslage und Schilddrüsenwerte
Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken!

Laboruntersuchung der Schilddrüsenwerte

Um feststellen zu können wie es um die Schilddrüsenfunktionslage bestellt ist werden die Schilddrüsenwerte (TSH, fT4 und fT3) mittels einer Blutuntersuchung bestimmt.

TSH

TSH ist die Abkürzung für Thyreoidea Stimulating Hormon.  Das TSH wird von der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) produziert und regt die Schilddrüse zur Bildung der Schilddrüsenhormone T4 und T3 an.

Erniedrigte Werte bedeuten entweder, dass die Schilddrüse eine zu große Menge an Schilddrüsenhormonen produziert oder dass die von außen durch Einnahme eines Schilddrüsenhormonpräparates zugeführte Schilddrüsenhormondosis zu hoch ist. Es liegt eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) vor.

Erhöhte Werte weisen entweder darauf hin, dass die Schilddrüse zu wenige Schilddrüsenhormone produziert oder dass die von außen zugeführte Schilddrüsenhormonmenge zu niedrig ist. Es liegt eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) vor.

fT4

fT4 ist die Abkürzung für freies Tetrajodthyronin. Das ist eines der beiden von der Schilddrüse hergestellten Schilddrüsenhormone. Es wird auch als Speicherhormon bezeichnet.

Erhöhte Werte zeigen an, dass zu viele Schilddrüsenhormone vorhanden sind. Das bedeutet, dass wahrscheinlich eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)  vorliegt.

Erniedrigte Werte lassen vermuten, dass die Menge an Schilddrüsenhormonen nicht ausreicht und eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) besteht.

fT3

fT3 ist die Abkürzung für freies Trijodthyronin. Das ist das andere der beiden von der Schilddrüse produzierten Hormone. Es ist das stoffwechselaktive Hormon.  Im Gegensatz zum fT4 ist das fT3 erst bei ausgeprägten Hypo- bzw. Hyperthyreosen erniedrigt bzw. erhöht, da der Körper die Umwandlung je nach Bedarf selbst steuern kann.

Erhöhte Werte bedeuten, dass eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) vorliegt. Es sind zu viele Schilddrüsenhormone vorhanden.

Erniedrigte Werte zeigen eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) an. Die Menge an Schilddrüsenhormonen reicht nicht aus.


Nicole Wobker: Wenn die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis das Leben verändert.: Wegweiser zu neuen Behandlungsansätzen (Amazon-Partnerlink)

Etliche Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankte sind trotz Schilddrüsenhormontherapie nicht beschwerdefrei. Dieses E-Book beschreibt die sowohl für betroffene PatientInnen als auch behandelnde ÄrztInnen gleichermaßen schwierige Situation. Es zeigt die Chancen und Risiken der derzeit möglichen ergänzenden Therapieansätze auf …