Schilddrüsenentzündungen

Es gibt mehrere Möglichkeiten die unterschiedlichen Entzündungen der Schilddrüse einzuteilen. Hier werden die Schilddrüsenentzündungen nach ihrem zeitlichen Ablauf zugeordnet.

Thyreoiditis = Schilddrüsenentzündung

thyreoidea = medizinische Bezeichnung für Schilddrüse

itis = medizinische Endung für Entzündung

Akute Thyreoiditis

akut = plötzlich auftretende Erkrankungen von kurzer Dauer (bis zu zwei Wochen)

Bei der akuten Thyreoiditis handelt es sich um eine eher seltene, sehr schmerzhafte Entzündung der Schilddrüse. Diese Schilddrüsenentzündung geht auf eine Infektion mit Bakterien zurück.

Subakute Thyreoiditis

subakut = eine sich etwas langsamer entwickelnde Erkrankung mit einer Dauer von mehreren Wochen bis einigen Monaten

Die Thyreoiditis de Quervain ist eine sehr selten auftretende, subakut verlaufende Entzündung der Schilddrüse. Die Thyreoiditis de Quervain wurde erstmalig im Jahr 1904 von Johann Friedrich („Fritz“) de Quervain beschrieben und entsprechend nach ihm benannt. Die genauen Ursachen für die Thyreoiditis de Quervain konnten bis heute noch nicht eindeutig geklärt werden. Oftmals wird eine vorausgegangene Infektion mit Viren (Coxsackie-, Adeno-, Mumps-, Influenzaviren) als ein möglicher Auslöser für die Entstehung einer Thyreoiditis de Quervain angenommen.

Chronische Thyreoiditis

chronisch = eine sich schleichend entwickelnde oder sehr lang andauernde Erkrankung.

Hashimoto-Thyreoiditis

Bei der Hashimoto-Thyreoiditis (Autoimmunthyreoiditis) handelt es sich um eine chronische Entzündung der Schilddrüse. Diese Entzündung wird allerdings nicht durch Viren oder Bakterien ausgelöst, sondern geht zurück auf eine Fehlsteuerung im Immunsystem. Die Abwehrzellen des Immunsystems richten sich dabei nicht wie normalerweise gegen körperfremde Eindringlinge, sondern greifen fälschlicherweise körpereigenes Gewebe an. Deswegen zählt man die Hashimoto-Thyreoiditis auch zu den Autoimmunerkrankungen. Benannt ist die Hashimoto-Thyreoiditis nach ihrem Entdecker, dem japanischen Arzt Dr. Hakaru Hashimoto, der diese Erkrankung erstmals 1912 beschrieb. Bei der Hashimoto-Thyreoiditis gibt es zwei unterschiedliche Verlaufsformen. Zum einen die hypertrophe Variante, die durch unkontrolliertes Wachstum von Schilddrüsenzellen zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führt und zum anderen die atrophe Variante, bei der Schilddrüsengewebe zerstört und abgebaut wird (die Schilddrüse wird kleiner).

Morbus Basedow

Bei Morbus Basedow (Autoimmunhyperthyreose) handelt es sich um eine eng mit der Hashimoto-Thyreoiditis verwandte Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fehlerhaft reagiert und sich gegen körpereigenes Gewebe – in diesem Falle die Schilddrüse – richtet. Das Immunsystem bildet bestimmte organspezifische Autoantikörper gegen die Schilddrüse und stimulieren diese zu einer stark übersteigerten Schilddrüsenhormonproduktion, so dass es zu einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommt. Benannt wurde die Erkrankung nach Carl Adolph von Basedow, der die Erkrankung 1840 erstmals in Merseburg/Deutschland beschrieb.

Riedel-Struma

Bei der Riedel-Struma handelt es sich um eine ausgesprochen seltene Schilddrüsenentzündung. Dabei wird das Schilddrüsengewebe zerstört und bindegewebsartig umgebaut wobei es in der Regel auch zu einem Einwachsen der Schilddrüse in die umliegenden Gewebe (z.B. die Halsmuskulatur) kommt. Benannt ist die Riedel-Struma nach dem deutschen Chirurgen Bernhard Moritz Carl Ludwig Riedel (1846 – 1916), der diese Schilddrüsenentzündung 1896 erstmals beschrieb.


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