Hashimoto-Enzephalopathie

In sehr seltenen Ausnahmefällen kommt es zu einer neurologischen Manifestation der → Hashimoto-Thyreoiditis. Diese Ausbreitung auf Gehirn und Nervensystem wird auch als Hashimoto-Enzephalopathie bezeichnet. Eine Hashimoto-Enzephalopathie ist eine seltene Erkrankung, die durch eine Entzündung des Gehirns verursacht wird und bei Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis, einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, auftreten kann. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein und umfassen unter anderem Verwirrtheit, Gedächtnisprobleme, Krampfanfälle und Bewegungsstörungen. Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus klinischen Symptomen, Blutuntersuchungen und bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT. Die Behandlung besteht in der Regel aus einer Kombination aus Steroiden und Immunsuppressiva.

Häufigkeit der Hashimoto-Enzephalopathie

Die Hashimoto-Enzephalopathie ist eine seltene Erkrankung und ihre genaue Häufigkeit ist nicht bekannt. Es wird jedoch angenommen, dass sie bei weniger als 2% der Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis auftritt. Da die Symptome der Hashimoto-Enzephalopathie sehr unterschiedlich sein können und oft mit anderen Erkrankungen verwechselt werden, ist es möglich, dass die tatsächliche Häufigkeit höher ist, als bisher angenommen.

Symptome der Hashimoto-Enzephalopathie

Hierbei treten Symptome wie Verwirrtheit, Depressionen, Zittern, Schwindel, Unruhezustände, Sprachstörungen, Halluzinationen und epileptische Anfälle auf. Bei einigen Betroffenen kommt es auch zu einer schlaganfallähnlichen Symptomatik.

Diagnose der Hashimoto-Enzephalopathie

Die Beschwerden treten unabhängig von der Schilddrüsenfunktionslage, also auch bei normalen Werten von TSH, fT3 und fT4 auf. Charakteristisch für dieses Krankheitsbild, welches noch weitgehend unbekannt ist, sind sehr hohe Konzentrationen von Schilddrüsenautoantikörpern. Auffällig sind außerdem oft Veränderungen im Elektroenzephalogramm (EEG = Aufzeichnung der Hirnströme).

Therapie der Hashimoto-Enzephalopathie

Bei Verdacht auf eine Hashimoto-Enzephalopathie ist es am besten, einen Neurologen aufzusuchen. Ein Neurologe ist ein Facharzt, der auf Erkrankungen des Nervensystems spezialisiert ist und in der Lage ist, eine gründliche neurologische Untersuchung durchzuführen, um festzustellen, ob eine Hashimoto-Enzephalopathie vorliegt. Der Neurologe kann auch weitere Untersuchungen wie Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren anordnen, um die Diagnose zu bestätigen. In einigen Fällen kann es auch sinnvoll sein, einen Endokrinologen hinzuzuziehen, da die Hashimoto-Thyreoiditis eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse ist und eine enge Verbindung zwischen Schilddrüsenfunktion und Gehirnfunktion besteht.

Behandelt wird die Hashimoto-Enzephalopathie mit TSH-suppressiver Thyroxin-Therapie, um das autoimmune Geschehen zu unterdrücken. Außerdem spricht diese Erkrankung in der Regel gut auf die Behandlung mit Kortison an, so dass sich die Beschwerden rasch zurückbilden.


Dieser Artikel wurde aktualisiert und am 11.05.23 neu veröffentlicht.