Zusammenhang zwischen radioaktiver Strahlung und Schilddrüsenkrebs
Reaktorunfall in Tschernobyl
Gesichert ist, dass es nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl (1986) als Folge der freiwerdenden Radioaktivität zu einem gehäuften Auftreten von Schilddrüsenkrebserkrankungen bei Kindern in der Ukraine und in Weissrussland gekommen ist. Diese Zunahme von Schilddrüsenkrebs wurde erstmals schon wenige Jahre nach der Katastrophe festgestellt und betraf insbesondere Kinder, die zum Zeitpunkt des Unglücks noch keine fünf Jahre alt waren. Bei Babys und Kleinkindern, die ab 1988 geboren wurden – also, nachdem das radioaktive Jod praktisch vollständig zerfallen war – lässt sich hingegen keine Zunahme von Schilddrüsenkrebserkrankungen beobachten.
Atomwaffentests in Französisch Polynesien
Nach Angaben des Institut national de la santé et de la recherche médicale (INSERM) haben auch die von Frankreich durchgeführten Atomwaffentests in Französisch Polynesien (1966 bis 1996) zu einer Zunahme der Schilddrüsenkrebserkrankungen bei den Inselbewohnern geführt, so dass radioaktive Strahlung inzwischen als eine mögliche Ursache von Schilddrüsenkrebs belegt wurde.
Erdbeben bzw. Tsunami und die Auswirkungen auf das Atomkraftwerk im japanischen Fukushima
Die Folgen des Erdbebens mit anschließendem Tsunami im japanischen Fukushima (2011) sind zwar noch nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht und die Langzeitfolgen sind noch überhaupt nicht absehbar. Aber es gibt bereits jetzt, nach den ersten Untersuchungen, vermehrt pathologische Schilddrüsenbefunde insbesondere bei Kindern und Jugendlichen.