Was hilft bei Verstopfung?

Zu den Hauptsymptomen bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zählt eine hartnäckige, oft über Monate anhaltende und manchmal sehr quälende Verstopfung. Leider beeinträchtigen die quälenden Verdauungsprobleme nicht selten auch später noch, d.h. trotz guter Einstellung mit einem Schilddrüsenhormonpräparat, die Lebensqualität der Betroffenen. Hinzu kommt, dass das Thema schambesetzt ist und nur die wenigsten mit ihrer Ärztin/ihrem Arzt darüber sprechen. Insbesondere viele übergewichtige SchilddrüsenpatientInnen haben oft schon so schlechte Erfahrungen gemacht, dass sie das Thema Ernährung in persönlichen Gesprächen grundsätzlich meiden.

Deshalb an dieser Stelle einige Hinweise, was man zunächst ausprobieren kann um das lästige Problem in den Griff zu bekommen.

10 Tipps gegen Verstopfung

  1. Ausreichend trinken, d.h. mindestens 2 Liter pro Tag.
  2. Verdauungsfördernde Ernährung: Vollkornbrot, Weizenkleie, Leinsamen, Flohsamen, Trockenobst, Rhabarber, Weintrauben, Rote Bete (auch als Saft), Sauerkraut (auch als Saft), Molke, Kefir, Brottrunk, Kombucha
  3. Vermeidung von stopfenden Nahrungsmitteln, z.B. Schokolade, Kekse, Kuchen, Weißbrot.
  4. Vermeidung von entwässernden Getränken, z.B. Kaffee, Cola, Rotwein.
  5. Regelmäßige Bewegung.
  6. Bauchmassagen mit kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn.
  7. Stuhlgang nicht aufschieben.
  8. Stuhlentleerung immer zu einer bestimmten Tageszeit einplanen (z.B. morgens nach dem Frühstück).
  9. Kurzfristige Einnahme von sanften Abführmitteln (ohne Gewöhnungseffekt): Sennesblättertee.
  10. Stärkere Abführmittel nur im Ausnahmefall: Glauber-/Bittersalz.

Ballaststoffreiche Ernährung

Wenn Sie bereits ein Schilddrüsenhormonpräparat einnehmen, sollten Sie beim Verzehr von sehr viel Ballaststoffen oder auch bei der Einnahme weiterer Medikamente, z.B. Abführmitteln, auf mögliche Wechselwirkungen achten. Lesen Sie dazu auch ↓

L-Thyroxin-Einnahme … darauf sollten Sie beim Frühstück besser verzichten!

Die Schilddrüsenhormondosis kann sich durch verschiedene Umstände immer mal ändern, auch wenn Sie bereits jahrelang gut eingestellt waren. Also im Zweifelsfall immer zur Ärztin/zum Arzt gehen und neue Schilddrüsenwerte machen lassen!


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Die erste Folge „Schilddrüse und Soja“ (Amazon-Partnerlink) ist bereits online. Soja, genauer gesagt geht es um die darin enthaltenen Soja-Isoflavone, soll schädliche Auswirkungen auf die Schilddrüse haben und die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen können. Deswegen verzichten etliche SchilddrüsenpatientInnen auf den Verzehr von Sojaprodukten. Aber was ist da wirklich dran, wenn man genauer hinschaut? Wer sollte Soja meiden? Und warum?