Warum Selen bei Hashimoto-Thyreoiditis hilft

Hashimoto-Thyreoiditis und Selen. Die Bedeutung des Spurenelements für die Gesunderhaltung der Schilddrüse ist seit mehr als zwei Jahrzehnten wissenschaftlich erwiesen.

Selen kann die Antikörper bei der Hashimoto-Thyreoiditis senken

Bei der Hashimoto-Thyreoiditis gibt es zwei Autoantikörper die wichtig sind. Das sind die TPO-AK und die TG-AK. Die Thyreo-Peroxidase-Antikörper (TPO-AK) schädigen die Schilddrüse indem sie die Thyreo-Peroxidase angreifen. Das ist ein entscheidendes Enzym welches an der Bildung der Schilddrüsenhormone beteiligt ist. Die Thyreoglobulin-Antikörper (TG-AK) zielen im Unterschied dazu auf das Thyreoglobulin. Dabei handelt es sich um ein an der Produktion und Speicherung der Schilddrüsenhormone beteiligtes Protein.

In einer ganzen Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen wurde inzwischen festgestellt, dass die hochdosierte Einnahme (200 – 300 µg täglich über mindestens drei Monate) des Spurenelements Selen genau diese beiden schilddrüsenspezifischen Autoantikörper erheblich senken kann. Dies wiederum wirkt sich positiv auf den entzündlichen Zerstörungsprozess in der Schilddrüse aus wodurch sich das Fortschreiten der Hashimoto-Thyreoiditis verlangsamt.

Selen verbessert die Wirkung der Schilddrüsenhormone

Von den beiden Schilddrüsenhormonen Tetrajodthyronin (T4) und Trijodthyronin (T3) ist das letztere aufgrund seiner Wirksamkeit im Stoffwechsel von besonderer Bedeutung. Es wird allerdings nur zu einem kleinen Teil in der Schilddrüse selbst hergestellt. Der größere Teil des T3 entsteht durch Abspaltung eines Jod-Atoms aus T4. Für diese Umwandlung des Schilddrüsenhormons T4 (eine Art Speicherform) in das stoffwechselaktive Schilddrüsenhormon T3 ist ein spezielles Enzym, die sogenannte Jodthyronin-Dejodase, zuständig. Und dieses Enzym ist davon abhängig, ob genug von dem Spurenelement Selen vorhanden ist.

Ein Selen-Mangel ist relativ weit verbreitet und auch bei Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen häufig. Die hochdosierte Einnahme von Selen bedeutet in der Regel, dass die Umwandlung von T4 in T3 besser funktioniert. Wenn mehr T3 vorhanden ist, führt das oft dazu, dass sich das Befinden deutlich spürbar verbessert.


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