Nachlese Aktion „Farbe bekennen“, Teil 2
TeilnehmerInnen der Aktion „Farbe bekennen“
Insgesamt haben sich 895 Personen an der Aktion „Farbe bekennen“ beteiligt. Davon waren 824 weiblich und 71 männlich. Dies entspricht einem Verhältnis von 11,6 zu 1 und spiegelt in etwa die Angaben in der medizinischen Fachliteratur wieder. Dort ist nachzulesen, dass im Durchschnitt 10 mal mehr Frauen als Männer an einer → Hashimoto-Thyreoiditis erkranken.
Bei 23 der insgesamt 895 Teilnehmer fehlte eine konkrete Altersangabe, so dass diesbezüglich nur die Angaben von 872 Personen ausgewertet wurden. Das Durchschnittsalter lag bei 37,6 Jahren. Der jüngste Teilnehmer war fünf Jahre alt und der älteste Teilnehmer war 80 Jahre alt. Die Altersgruppen der 30 bis 39jährigen und 40 bis 49jährigen waren zahlenmässig am stärksten vertreten. In diesem Zusammenhang wieder der Hinweis auf die medizinische Fachliteratur, nach welcher der Erkrankungsgipfel bzgl. der Hashimoto-Thyreoiditis im vierten und fünften Lebensjahrzehnt liegt.
Teilnahmevoraussetzungen
Bei der Aktion „Farbe bekennen“ ging es nur um diejenigen Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankten
- deren Diagnose mindestens sechs Monate zurücklag,
- die aufgrund der Behandlung mit einem Schilddrüsenhormonpräparat normale Werte von TSH, fT3 und fT4 aufwiesen und
- bei denen weiterhin deutliche Einschränkungen der Lebensqualität bestehen.
Trotz Schilddrüsenhormonbehandlung weiter bestehende Krankheitssymptome
Von 895 Teilnehmern an der Aktion „Farbe bekennen“ beklagt rund die Hälfte (457), dass sie trotz Behandlung mit einem Schilddrüsenhormonpräparat durch anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind.
Rund die Hälfte aller teilnehmenden Hashimoto-Patienten leidet nach eigenen Angaben unter Muskel- und Gelenkschmerzen (445) sowie unter teilweise deutlichem Übergewicht (457). Im Hinblick darauf wurde häufiger eine Gewichtszunahme von 20 bis 30 kg innerhalb eines Jahres genannt.
Fast jeder Dritte der erfassten Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankten ist von Konzentrations- und Gedächtnisproblemen (300) betroffen.
Trotz Schilddrüsenhormontherapie und normwertigen Schilddrüsenparametern gaben etliche Personen an, dass sie an Herz-Kreislauf-Problemen (187) und/oder Schwindel (140) leiden.
In einem nennenswerten Umfang wurden auch psychische Probleme erwähnt. Diesbezüglich wurden von den teilnehmenden Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankten insbesondere Depressionen (148), Angst- und Panikattacken (187) sowie Stressintoleranz (83) und eine insgesamt mangelnde Belastbarkeit (84) genannt.
Relativ häufig, d.h. ungefähr bei jedem sechsten Teilnehmer an der Aktion „Farbe bekennen“, bestanden zudem Magen-Darm-Probleme (Übelkeit, Blähungen, Völlegefühl, Verstopfung). Da gleichzeitig sehr oft konkrete Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Gluten, Lactose) angegeben wurden, ist ein Zusammenhang mit der Hashimoto-Thyreoiditis zumindest fraglich.
Weitere von Teilnehmern an der Aktion „Farbe bekennen“ genannte Krankheitssymptome sind Wassereinlagerungen (86), trockene Haut (99), Lokalsymptome (55) oder ein Grippegefühl (48).
Alle Informationen zur → Aktion „Farbe bekennen“
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