Entspannungstechniken
Es gibt wenige Erkrankungen bei denen Körper, Geist und Seele gleichermassen so stark in Mitleidenschaft gezogen werden wie dies bei Schilddrüsenkrankheiten der Fall ist.
Nicht alle Beschwerden bessern sich durch allein die Schilddrüsenhormontherapie. Oft ist es auch eine Belastung von einer chronischen Erkrankung betroffen zu sein und dauerhaft damit leben zu müssen.
Als unterstützende Massnahme bieten sich deshalb leicht erlernbare Entspannungstechniken wie das Autogene Training, die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder auch fernöstliche Methoden wie Yoga oder Qi Gong an.
Autogenes Training
Das Autogene Training wurde von dem deutschen Arzt Prof. Dr. Johannes Heinrich Schulz aus seiner Arbeit mit verschiedenen Hypnosetechniken heraus entwickelt. Es handelt sich dabei um eine gezielte Selbsthypnose (Griech.: autos = selbst, genos = entstehen, autogen = selbsttätig). Hintergrundidee ist die gezielte Beeinflussung des vegetativen Nervensystems und dadurch Entspannung und Abbau von Stress. Durch die Wiederholung von bestimmten Übungsformeln wird ein Gefühl von Ruhe, Schwere und Wärme erzeugt.
Progressive Muskelentspannung
Bei der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobsen handelt es sich um eine Technik bei der durch gezieltes An – und Entspannen unterschiedlicher Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung, Gelassenheit und Gelöstheit erreicht wird. Die Grundidee beruht auf der Beobachtung, dass Ängste und Stress immer auch mit einer Muskelanspannung verbunden sind. Wenn es gelingt die Muskelanspannung zu lösen, beeinflusst dies umgekehrt auch die psychische Grundstimmung positiv. Die Übungen erfolgen in einer bestimmten Abfolge (jeweils erst die rechte, dann die linke Körperhälfte): Hand, Unterarm, Oberarm, Stirn, Gesicht, Nacken, Rücken, Brust, Bauch, Oberschenkel, Unterschenkel und Fuß. Dabei werden die Muskelgruppen zunächst 5 – 10 Sekunden angespannt und anschließend 30 – 60 Sekunden entspannt.
Yoga
Yoga stammt ursprünglich aus Indien. Es ist eine sehr alte, philosophische Lehre mit religiösen Wurzeln im Hinduismus und Buddhismus. Sie umfasst verschiedene geistige und körperliche Übungen, z.B. Yama, Niyama, Asanas, Pranayama, Pratyahara, Kriyas, Meditation, Askese. Bei Schilddrüsenfehlfunktionen soll es beispielsweise helfen das Vishuddha-Chakra im Kehlkopfbereich zu aktivieren, welches durch spezielle Übungen wie Schulterstand, Pflug und Fisch erfolgt.
Qi Gong
Qi Gong ist eine ursprünglich aus China stammende Methode zur Kultivierung von Körper und Geist, die vom Daoismus, Buddhismus und Konfuzianismus mit beeinflusst wurde. In der praktischen Anwendung zählen dazu beispielsweise Atem- , Bewegungs- und Konzentrationsübungen, die der Harmonisierung des Qi-Flusses im Körper dienen sollen. Die Schilddrüsenfunktion soll durch eine spezielle Variante, das sogenannte Sun, Moon & Lightning Qi Gong wirksam unterstützt werden können.
→ Naturheilkunde & Alternativmedizin: Alphabetisches Stichwortverzeichnis
Nicole Wobker „Psychische Aspekte der Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis “ (Amazon-Partnerlink)
Die Hashimoto-Thyreoiditis ist keine psychische Erkrankung. Und doch führen weit verbreitete Beschwerden wie innere Unruhe, Unsicherheit, Selbstzweifel, Schlafstörungen und Erschöpfungszustände gerade im Anfangsstadium der Autoimmunerkrankung häufig zu entsprechenden Fehldiagnosen ( Angststörung, Burnout, Depression).