Eine Schilddrüsenfehlfunktion beeinträchtigt auch Haare, Haut und Nägel

Schlecht frisierbare Haare, eine schuppig-gerötete Haut und brüchige Fingernägel – wenn die Schilddrüse krank ist, wirkt sich das sehr häufig auch auf das Aussehen aus. Die Ursache dafür ist der erhebliche Einfluss von Schilddrüsenhormonen auf das Wachstum von Nägeln, Haut und Haaren.

Eine unzureichende Produktion von Schilddrüsenhormonen (Hypothyreose) kann zu trockener Haut, Haarausfall und spröden Nägeln führen. Die Haut kann auch blass und geschwollen aussehen. Aber auch eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann Auswirkungen auf Haut und Haare haben. Die Haut kann sich feucht anfühlen und es kann zu vermehrtem Schwitzen kommen. Haarausfall und brüchige Nägel können ebenfalls auftreten.

Der Einfluss einer Schilddrüsenfehlfunktion auf die Haare

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Etliche SchilddrüsenpatientInnen leiden darunter, dass ihre Haare „irgendwie ungepflegt“ aussehen. Dafür ist aber vermutlich in den meisten Fällen weniger eine fehlende oder falsche Haarpflege verantwortlich, sondern der Einfluss der beiden Schilddrüsenhormone T3 und T4.

Die beiden Schilddrüsenhormone f3 und f4 spielen eine wichtige Rolle für das Haarwachstum. Während das Tetrajodthyronin (T4) beispielsweise die Teilung der Haarzellen anregt, verhindert das Trijodthyronin (T3) ein Absterben der Haarzellen. Glanzlose, spröde und trockene, aber auch schnell fettende und ausfallende Haare sind die Folge. Das hängt davon ab, ob ein Mangel an Schilddrüsenhormonen (Unterfunktion der Schilddrüse, Hypothyreose) besteht oder Schilddrüsenhormone im Überfluss (Schilddrüsenüberfunktion, Hyperthyreose) vorhanden sind.

Grundsätzlich ist bei einer Schilddrüsenüberfunktion das Haarwachstum eher beschleunigt. Die Haare wachsen im Vergleich zu einer Schilddrüsenunterfunktion deutlich schneller und sie sind oft ausgesprochen fettig. Tipp: Zwischen den Haarwäschen den schnell fettenden Haaransatz mit Trockenshampoo behandeln.

Rund zwei Drittel aller SchilddrüsenpatientInnen klagen übrigens über dünner werdendes Haar und vermehrten Haarausfall. Eine ausgewogene Produktion von Schilddrüsenhormonen bzw. eine gute Einstellung mit Schilddrüsenmedikamenten ist daher wichtig für ein gesundes Haarwachstum.

Die Haut leidet bei einer Schilddrüsenfehlfunktion

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Durch eine Unterversorgung mit Schilddrüsenhormonen (Schilddrüsenunterfunktion) kommt es häufig zu einer kühlen, gespannten und gereizten Haut. Das liegt daran, dass die Blutgefäße durch den Schilddrüsenhormonmangel verengt sind. Die Haut ist häufig sehr trocken, schuppig und es kann ein quälender Juckreiz hinzukommen. Das Gesicht wirkt zudem aufgedunsen und geschwollen, vor allem um die Augen herum. Dagegen hilft eine sehr reichhaltige und auf die besonderen Bedürfnisse abgestimmte Gesichtspflege. Bei den charakteristischen Schwellungen der Lider, aber auch oberhalb der Wangenknochen, können kühlende Augenmasken mit Gelperlen oder auch Einweg-Augenpads aus dem Drogeriemarkt die Beschwerden kurzfristig lindern.

Bei einer Überversorgung mit Schilddrüsenhormonen (Schilddrüsenüberfunktion) leiden die SchilddrüsenpatientInnen oft unter gegenteiligen Hautproblemen. Die Haut ist bei ihnen sehr gut durchblutet und teilweise sogar deutlich gerötet. Sie wirkt fettig und fühlt sich unangenehm schweißig-feucht an. Neben der Anwendung milder Reinigungswaschgele und entsprechenden Gesichtsmasken kann auch das Auflegen ausgleichender Kräuterkompressen das Hautbild verbessern.

Ein zuviel oder Zuwenig an Schilddrüsenhormonen wirkt sich auch auf Finger- und Fussnägel aus

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Bei Schilddrüsenerkrankungen ist auch das Wachstum der Finger- und Fußnägel deutlich sichtbar verändert. Die Nägel können schon bei kleineren Stößen splittern oder sie brechen gleich ganz ab. Manchmal treten außerdem auffällige Längs- und Querfurchen auf, die bei PatientInnen mit einer Schilddrüsenunterfunktion ihre Ursache nicht nur in einem Mangel an Schilddrüsenhormonen haben, sondern auch durch eine begleitend auftretende Eisenmangelanämie begründet sein können. Kommt es außerdem zu weißen Flecken auf den Fingernägeln sollte auch an einen Mangel an dem Spurenelement Zink gedacht werden. Verschwindende Nagelmonde sind übrigens auch recht typisch für eine Unterfunktion der Schilddrüse.

Wenn die Probleme mit Haut, Haaren und Nägeln durch eine Schilddrüsenfehlfunktion bedingt sind, bessern sich diese sobald medikamentös wieder eine ausgeglichene Schilddrüsenstoffwechsellage erreicht wird. Während sich die Haut nach Normalisierung der Schilddrüsenfunktionslage sogar relativ schnell wieder regeneriert, kann es allerdings oftmals Monate dauern bis sich auch bei Nägeln und Haaren eine positive Veränderung bemerkbar macht.

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Dieser Artikel wurde am 15.05.23 vollständig überarbeitet und neu veröffentlicht.