Doch kein Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen und einer leichten Schilddrüsenunterfunktion?

Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen ist häufig für psychische Beschwerden wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Traurigkeit und Melancholie verantwortlich. Ob auch echte Depressionen gehäuft bei PatientInnen mit Schilddrüsenerkrankung auftreten ist hingegen umstritten.


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Vor wenigen Wochen hatte ich auf folgende Veröffentlichung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hingewiesen: → Neue Hoffnung für Patienten mit Depressionen und Angst. Starker Zusammenhang von Depressionen und Angsterkrankungen mit chronischer Erkrankung der Schilddrüse.

Eine weitere aktuelle Studie ist jetzt allerdings zu anderen Ergebnissen gekommen: Kim JS, Zhang Y, Chang Y u.a. „Subclinical Hypothyroidism and Incident Depression in Young and Middle-Age Adults.“ J Clin Endocrinol Metab. 2018 May 1;103(5):1827-1833. (Abstract, Link geprüft am 14.09.23)

Die widersprüchlichen Ergebnisse wurden beispielsweise von Prof. Helmut Schatz (Subklinische Schilddrüsenunterfunktion nicht mit Depressionen assoziiert, Link geprüft am 14.09.23)

im Blog der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie e.V. kommentiert.


Nicole Wobker „Psychische Aspekte der Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis “ (Amazon-Partnerlink)

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist keine psychische Erkrankung. Und doch führen weit verbreitete Beschwerden wie innere Unruhe, Unsicherheit, Selbstzweifel, Schlafstörungen und Erschöpfungszustände gerade im Anfangsstadium der Autoimmunerkrankung häufig zu entsprechenden Fehldiagnosen ( Angststörung, Burnout, Depression).