Anhaltende Beschwerden bei Hashimoto-Thyreoiditis. Was bringt die operative Entfernung der Schilddrüse?

Etliche Hashimoto-Erkrankte klagen trotz Schilddrüsenhormonsubstitution über Symptome wie anhaltende Erschöpfungszustände, Schlafstörungen, Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen. Im Rahmen einer aktuellen Studie wurde jetzt untersucht, ob die Thyreoidektomie (operative Schilddrüsenentfernung) mit anschließender Schilddrüsenhormonsubstitution diesbezüglich Vorteile gegenüber der ausschließlich medikamentösen Therapie mit einem Schilddrüsenhormonpräparat bringt.

Zu diesem Zweck wurden zwei Patientengruppen gebildet, die entweder 1. nur mit einem Schilddrüsenhormonpräparat behandelt wurden oder denen 2. vor der Schilddrüsenhormonsubstitution zunächst die Schilddrüse operativ entfernt wurde.

Neben einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität, einem spürbaren Rückgang von Müdigkeitssymptomen sowie einem sehr deutlichen Abfall der TPO-AK scheint die Kombination von Thyreoidektomie (operative Schilddrüsenentfernung) und medikamentöser Behandlung insgesamt betrachtet einige Vorteile zu bieten.

Die Autoren der Studie vermuten, dass die positiven Auswirkungen der operativen Entfernung der Schilddrüse maßgeblich mit der als Folge festgestellten Normalisierung der TPO-AK zusammenhängen. Die Bedeutung der TPO-AK im Krankheitsverlauf und ihr Einfluss auf das individuelle Befinden von Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen ist bislang unklar.

Quelle: H. Dralle „Bei symptomatischer Hashimoto-Thyreoiditis ist die Thyreoidektomie der medikamentösen Therapie überlegen“, Der Chirurg 1/2020, PDF-Download (Link geprüft am 14.09.23)


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