Vorsicht bei Röntgenuntersuchungen mit jodhaltigen Kontrastmitteln
Viele Röntgenkontrastmittel enthalten Jod. Durch Messungen der Jodausscheidung im Urin in Abhängigkeit von der Kontrastmittelmenge wurde festgestellt, dass die Schilddrüse bei Röntgenuntersuchungen mit jodhaltigen Kontrastmitteln große Mengen Jod einlagert. Dieses Jod beeinflusst die Schilddrüsenfunktionslage. Insbesondere der TSH-Wert wird dadurch erniedrigt, so dass es zu einer kontrastmittelinduzierten Hyperthyreose kommen kann. Diese Gefahr ist umso größer, je niedriger das TSH bereits vor der Untersuchung mit dem jodhaltigen Röntgenkontrastmittel gewesen ist. Die Schilddrüsenhormonkonzentrationen fT4 und fT3 sowie die Antikörperhöhe bleiben bei einmaliger Untersuchung mit einem jodhaltigen Röntgenkontrastmittel jedoch in der Regel unverändert.
Quelle: J. Rendl, B. Saller: „Schilddrüse und Röntgenkontrastmittel: Pathophysiologie, Häufigkeit und Prophylaxe der jodinduzierten Hyperthyreose“ / S. Schlüter: „Schilddrüsenfunktionsänderungen nach Gabe jodhaltiger Röntgenkontrastmittel bei Coronarangiographien und PTCA: Eine prospektive Studie an 102 Patienten“.