Umstritten: Unverträglichkeit von Jod als Nahrungsbestandteil

Die Behauptung, dass der Verzehr von jodhaltigen Lebensmitteln (wie beispielsweise Jodsalz) zu deutlich wahrnehmbaren Unverträglichkeitsreaktionen führen kann, wird häufig angezweifelt.

Aus einer Jodunverträglichkeit abgeleitete Krankheitsbilder wie die Jodallergie, die Jodakne und die Jodvergiftung sind entsprechend umstritten. Die meisten Ärzte halten derartige Reaktionen für nicht möglich.

Wie äußert sich eine Unverträglichkeit von Jod?

Betroffene Schilddrüsenpatienten berichten hingegen immer wieder von gesundheitlichen Problemen nach dem Verzehr jodhaltiger Speisen. Die diesbezüglich geäußerten Symptome einer Jodunverträglichkeit sind zum Beispiel:

  • Hautreaktionen: Reizungen der Mundschleimhaut (Zungenbrennen), Hautauschläge (sonnenbrandähnliche Hautveränderungen im Gesicht oder Pickel und Pusteln) und Entzündungen der Bindehaut des Auges (Augenjucken)
  • Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit (sehr selten: Erbrechen), krampfartige Bauchschmerzen, schmerzhafte Blähungskoliken, häufiger Stuhlgang (Durchfall)
  • Auffälligkeiten im Bereich der Schilddrüse: Druckgefühl im Hals, Schluckbeschwerden, ziehende Schmerzen im Bereich der Schilddrüse, in den Unterkiefer ausstrahlende Schmerzen, geschwollene Lymphknoten
  • Überfunktionssymptome: Unruhezustände, Nervosität, Gereiztheit (Aggressivität), Zittern, Schweißausbrüche, Atemnot, Herzrasen, Angst- und Panikattacken, Schlaflosigkeit
  • Unterfunktionssymptome: Benommenheit, Schwindel, Konzentrationsstörungen, Erschöpfung, Müdigkeit

Im Hinblick darauf ist interessant, dass Nahrungsmittel mit einem natürlich hohen Gehalt an Jod (Natriumjodid) oft durchaus vertragen werden, während Lebensmittel denen künstlich Jod, z.B. in Form von Jodsalz (Kaliumjodid), zugesetzt wurde anscheinend eher deutliche Unverträglichkeitsreaktionen auslösen können.

Normalerweise lassen die genannten Beschwerden innerhalb weniger Stunden ohne Behandlung von allein wieder nach. Von Betroffenen genannte Erste Hilfe-Maßnahmen sind reichliches Trinken von Mineralwasser um das aufgenommene Jod wieder auszuschwemmen oder auch die Einnahme von 5 Globuli des homöopathischen Mittels Jodum in der Potenz C 12.


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