Schilddrüsen-Entzündungen: akut, subakut oder chronisch

Es gibt mehrere Möglichkeiten die unterschiedlichen Entzündungen der Schilddrüse einzuteilen. Hier werden die Schilddrüsenentzündungen nach ihrem zeitlichen Ablauf zugeordnet.

Wortherkunft: Thyreoiditis = Schilddrüsenentzündung, thyreoidea = medizinische Bezeichnung für Schilddrüse, -itis = medizinische Endung für Entzündung

Inhaltsverzeichnis: Schilddrüsenentzündungen im Überblick

Erkrankung Typ / Verlauf Leitsymptome Funktionelle Auswirkungen
Akute Thyreoiditis bakteriell, akut Fieber, starke Halsschmerzen, Rötung, Schwellung, Druckschmerz, ggf. Eiterbildung meist normal oder Hypothyreose
Subakute Thyreoiditis (de Quervain) postviral, subakut Schmerzen beim Schlucken, ziehender Schmerz in Kiefer oder Ohr, allgemeines Krankheitsgefühl anfangs Hyperthyreose, später Hypothyreose
Hashimoto-Thyreoiditis autoimmun, chronisch Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, depressive Verstimmung, trockene Haut meist Hypothyreose
Morbus Basedow autoimmun, chronisch Nervosität, Gewichtsverlust, Schwitzen, Herzrasen, Exophthalmus (Augen), Schlaflosigkeit immer Hyperthyreose
Riedel-Struma fibrosierend, selten derber-unbeweglicher Kropf, Heiserkeit, Atemnot, Schluckbeschwerden, lokale Schmerzen häufig Hypothyreose

Akute Thyreoiditis

akut = plötzlich auftretende Erkrankungen von kurzer Dauer (bis zu zwei Wochen)

Bei der → akuten Thyreoiditis handelt es sich um eine seltene, aber sehr schmerzhafte Entzündung der Schilddrüse. Sie entsteht meist im Zusammenhang mit einer bakteriellen Infektion, zum Beispiel durch Streptokokken oder Staphylokokken, die über Blutbahn oder benachbarte Strukturen eindringen. Typisch sind plötzlich auftretende Schmerzen, Rötung, Schwellung und oft auch Fieber.

Subakute Thyreoiditis

subakut = eine sich etwas langsamer entwickelnde Erkrankung mit einer Dauer von mehreren Wochen bis einigen Monaten

Die → Thyreoiditis de Quervain ist eine sehr selten auftretende, subakut verlaufende Entzündung der Schilddrüse. Die Thyreoiditis de Quervain wurde erstmalig im Jahr 1904 von Johann Friedrich („Fritz“) de Quervain beschrieben und entsprechend nach ihm benannt. Die genauen Ursachen für die Thyreoiditis de Quervain konnten bis heute noch nicht eindeutig geklärt werden. Oftmals wird eine vorausgegangene Infektion mit Viren (Coxsackie-, Adeno-, Mumps-, Influenzaviren) als ein möglicher Auslöser für die Entstehung einer Thyreoiditis de Quervain angenommen.

Chronische Thyreoiditis

chronisch = eine sich schleichend entwickelnde oder sehr lang andauernde Erkrankung.

Hashimoto-Thyreoiditis? Dieser aktuelle Patientenratgeber fasst zusammen, was Mädchen & Frauen nach der Diagnose wissen müssen

Viele Betroffene fühlen sich jahrelang unverstanden. Das E-Book Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis bei Mädchen und Frauen bringt Klarheit – mit verständlichen Erklärungen und hilfreichen Alltagstipps.

„Hätte ich das früher gelesen, wären mir viele Zweifel erspart geblieben.“ – Carola (51)

Jetzt das E-Book ansehen*

Hinweise: *Amazon-Partnerlink – beim Kauf erhalte ich eine kleine Provision, ohne Mehrkosten für Sie. Das E-Book ist auch für den Tolino erhältlich z.B. bei thalia.de

Hashimoto-Thyreoiditis

Bei der → Hashimoto-Thyreoiditis (Autoimmunthyreoiditis) handelt es sich um eine chronische Entzündung der Schilddrüse. Diese Entzündung wird allerdings nicht durch Viren oder Bakterien ausgelöst, sondern geht zurück auf eine Fehlsteuerung im Immunsystem. Die Abwehrzellen des Immunsystems richten sich dabei nicht wie normalerweise gegen körperfremde Eindringlinge, sondern greifen fälschlicherweise körpereigenes Gewebe an. Deswegen zählt man die Hashimoto-Thyreoiditis auch zu den Autoimmunerkrankungen. Benannt ist die Hashimoto-Thyreoiditis nach ihrem Entdecker, dem japanischen Arzt Dr. Hakaru Hashimoto, der diese Erkrankung erstmals 1912 beschrieb. Bei der Hashimoto-Thyreoiditis gibt es zwei unterschiedliche Verlaufsformen. Zum einen die hypertrophe Variante, die durch unkontrolliertes Wachstum von Schilddrüsenzellen zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führt und zum anderen die atrophe Variante, bei der Schilddrüsengewebe zerstört und abgebaut wird (die Schilddrüse wird kleiner).

Morbus Basedow

Bei → Morbus Basedow (Autoimmunhyperthyreose) handelt es sich um eine eng mit der Hashimoto-Thyreoiditis verwandte Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fehlerhaft reagiert und sich gegen körpereigenes Gewebe – in diesem Falle die Schilddrüse – richtet. Das Immunsystem bildet bestimmte organspezifische Autoantikörper gegen die Schilddrüse und stimulieren diese zu einer stark übersteigerten Schilddrüsenhormonproduktion, so dass es zu einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommt. Benannt wurde die Erkrankung nach Carl Adolph von Basedow, der die Erkrankung 1840 erstmals in Merseburg/Deutschland beschrieb.

Riedel-Struma

Bei der → Riedel-Struma handelt es sich um eine ausgesprochen seltene Schilddrüsenentzündung. Dabei wird das Schilddrüsengewebe zerstört und bindegewebsartig umgebaut wobei es in der Regel auch zu einem Einwachsen der Schilddrüse in die umliegenden Gewebe (z.B. die Halsmuskulatur) kommt. Benannt ist die Riedel-Struma nach dem deutschen Chirurgen Bernhard Moritz Carl Ludwig Riedel (1846 – 1916), der diese Schilddrüsenentzündung 1896 erstmals beschrieb.

Tipp: Um Ihnen die Orientierung auf www.schilddruesenguide.de zu erleichtern, habe ich eine Übersicht der wichtigsten Inhalte erstellt. Zur Navigationsseite

Letzte Aktualisierung: 18. September 2025

Diesen Beitrag teilen ...