Katja’s Erfahrungsbericht: Abnehmen mit Hashimoto-Thyreoiditis

Donnerstag, 11. Februar 2010

Abnehmen mit Hashimoto-Thyreoiditis. Geht das oder geht das nicht? Wenn ja, wie geht das?

Bevor Sie sich irgendwelche Hoffnungen machen. Ich weiss es nicht. Leider! Aber für mich geht es so einfach nicht weiter! Ich fühle mich unwohl und will endlich abnehmen. Nicht, dass ich das nicht schon versucht hätte. Aber bisher bin ich immer gescheitert. Ob das jetzt nur an meiner Schilddrüsenerkrankung liegt?

Bestandsaufnahme: Beim Nestle Ernährungsstudio gibt’s unter „Tipps & Tools“ verschiedene Rechner. Demnach liegt mein Body-Mass-Index bei 29,4 (laut Wikipedia wird das als Präadipositas interpretiert, ab 30 hat man Adipositas) und mein Taille-Hüft-Quotient beträgt 0,84, d.h. laut Auswertung bin ich der Birnentyp. Aber kein Grund zur Panik, bei Wikipedia gibt’s unten einen tröstlichen Link “Rund und trotzdem gesund: Body-Mass-Index wird zu streng gehandhabt“. Huch, Nackte bei Wikipedia, bitte trotzdem verlinken, schliesslich geht es um das Taille-Hüft-Verhältnis und die Erkenntnis, dass Birnentyp besser als Apfeltyp ist. Fazit: Knapp daneben ist auch vorbei ;-) Gesundheitlich bedenklich ist mein Übergewicht also nicht!

Dienstag, 16. Februar 2010

So, jetzt geht es richtig los bzw. ich habe mir vorgenommen ab sofort etwas strategischer vorgehen.

Mein Ziel ist es bis Ostern, d.h. in den nächsten sieben Wochen mindestens 5 kg (lieber noch 6 – 7 kg) abzunehmen.

In den vergangenen Tagen habe ich im Internet recherchiert und bin immer wieder beim Thema Entwässern – Entgiften – Entschlacken gelandet. Im I-Net gibt’s dazu viele Infos und es wird deutlich, dass das Thema umstritten ist, aber ich möchte das trotzdem versuchen. Keine radikale (und für mich und meinen schilddrüsenbedingt kranken Stoffwechsel sicher nicht gesunde) Null-Diät, sondern durch eine meine Ernährungsumstellung unterstützende Trinkkur mit entsprechenden Tees

12.02. – 18.02.10 ► 1. Woche: täglich 2 – 3 Gläser Brennessel-Tee

19.02. – 25.02.10 ► 2. Woche: täglich 2 – 3 Gläser Thymian-Tee

26.02. – 04.03.10 ► 3. Woche: täglich 2 – 3 Gläser Haferstroh-Tee

05.03. – 11.03.10 ► 4. Woche: täglich 2 – 3 Gläser Löwenzahn-Tee

12.03. – 18.03.10 ► 5. Woche: täglich 2 – 3 Gläser Mate-Tee

19.03. – 25.03.10 ► 6. Woche: täglich 2 – 3 Gläser Brottrunk

26.03. – 01.04.10 ► 7. Woche: täglich 2 – 3 Gläser Kombucha

Zum Thema Abnehmen mit Schilddrüsenerkrankung habe ich einige interessante Texte gefunden.

Mein Fazit daraus:

1. Verzehr von Kohlehydraten reduzieren

2. Eiweissanteil in der Ernährung erhöhen

3. Regelmässige Bewegung

Im Buch „Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis“ von Brakebusch/Heufelder stehen ab Seite 108 ff. noch weitere Tipps. Demnach sind empfehlenswert:

4. Obst und Gemüse

5. Ungesättigte Fettsäuren

6. Ballaststoffe

Freitag, 19. Februar 2010

Gestern war meine erste Diät-Woche vorbei. An das regelmässige Trinken des Brennessel-Tees habe ich mich schnell gewöhnt und die Trinkkur problemlos durchgehalten. Geschmacklich war der Tee okay. Brennessel soll hauptsächlich über die Nieren reinigend und entgiftend wirken. In den ersten beiden Tagen habe ich die harntreibende Wirkung auch deutlich gespürt, aber darüber hinaus konnte ich bei mir keine weiteren Auswirkungen feststellen. Weder positiv, noch negativ.

Die Umstellung auf eine kohlehydratarme und eiweissreiche Ernährung hat leider noch nicht ganz so gut geklappt. Ich habe insgesamt bewusster und auch weniger gegessen. An einigen Tagen war ich sehr konsequent, aber an anderen Tagen habe ich leider doch zwischendurch gesündigt. Es ist eben z.B. schwierig, wenn man eingeladen wird. Ich finde es ausgesprochen unhöflich zu einem bemühten Gastgeber zu sagen „Du hast extra einen Kuchen für mich gebacken. Danke! Aber ich esse trotzdem kein Stück, weil ich abnehmen will.“ Also habe ich den Kuchen gegessen und dafür das Abendessen auf einen Salat beschränkt.

►Gewichtsabnahme in dieser Woche: 0,4 kg

Freitag, 26. Februar 2010

Ich habe meine zweite Diät-Woche hinter mir. Der Thymian-Tee war sehr lecker. Er soll hauptsächlich auf die Schleimhäute der Atemwege wirken. Und zwar antibakteriell, entzündungshemmend und schleimlösend. Ausserdem soll er eine schweisstreibende Wirkung haben. Der Verzicht auf Kohlehydrate fällt mir unverändert schwer. Morgens: Ohne Brot/Brötchen zum Kaffee geht es nicht! Mittags Joghurt und Obst – kein Problem. Abends Salat, Gemüsepfanne & Co. – Problem: kein Sättigungsgefühl. Abgenommen habe ich in dieser Woche leider nichts. Allerdings auch nicht wie sonst praemenstruell 1 – 2 kg zugenommen.

►Gewichtsabnahme in dieser Woche: 0,0 kg (Gewichtsabnahme insgesamt: 0,4 kg)

Zu der allgemeinen Bedeutung der Hormone beim Abnehmen habe ich interessehalber mal gegoogelt. Ob die Aussagen stimmen weiss ich nicht und auch noch nicht was ich für mich persönlich darausziehe, aber ich fasse trotzdem mal zusammen.

– Thyroxin regt den Stoffwechsel und die Fettverbrennung an. Thyroxin ist bei Schilddrüsenunterfunktion erniedrigt.

– Insulin verstärkt das Hungergefühl und erschwert den Fettabbau. Kohlehydratreiche Ernährung bewirkt eine vermehrte Insulin-Ausschüttung.

– Progesteron hat eine stoffwechselanregende Wirkung, fördert die Fettverbrennung und senkt den Insulinspiegel. PMS weist auf Progesteronmangel hin.

– Östrogen führt zu Wasser- und Fetteinlagerungen. Progesteron und Östrogen sind Gegenspieler.

– Leptin vermindert das Hungergefühl. Bei Streß wird weniger Leptin produziert.

– Cortisol fördert die Fetteinlagerung. Bei Streß wird vermehrt Cortisol ausgeschüttet.

Okay, meine Schilddrüsenunterfunktion gleiche ich mit Tabletten aus, Reduktion von Kohlehydraten hatten wir schon, weniger Stress wäre ein neuer Ansatz und dann muss ich meine leichteren Zyklusstörungen im Hinblick auf ein mögliches Ungleichgewicht von Progesteron/Östrogen vielleicht doch mal in Angriff nehmen.

Freitag, 5. März 2010

Drei Wochen sind nun um und meine Motivation schwindet angesichts des kaum vorhandenen Erfolgs. :-( Aber ich werde trotzdem bis Ostern durchhalten!!! Inzwischen schaffe ich es an immer mehr Tagen nur morgens Kohlehydrate zu essen und ansonsten Salat, Gemüse, Obst sowie eiweissreiche Lebensmittel. Den Haferstroh-Tee konnte ich gut trinken (Geschmack war okay). Er soll eine sehr stark entgiftende Wirkung haben, die Ausschwemmung von Stoffwechselabbauprodukten befördern und die Ausscheidungsfunktion der Niere unterstützen.

►Gewichtsabnahme in dieser Woche: 0,2 kg (Gewichtsabnahme insgesamt: 0,6 kg)

Momentan mache ich mir Gedanken, ob ich durch das Entwässern – Entgiften – Entschlacken zu viele Vitamine und Mineralstoffe verliere. Nährstoffmängel sind für mich schon lange ein Problem, aber das scheint ja bei vielen Schilddrüsenpatienten so zu sein. Selen, Eisen, B-Vitamine und Vitamin D nehme ich seit einigen Wochen regelmässig. Und neben dem Thyroxin seit letzter Woche auch noch Agnus castus.Gibt es eigentlich Nährstoffe die beim Abnehmen helfen? Ergebnis meiner Google-Suche: Vitamin D, B-Vitamine, Vitamine A-C-E, Kalzium, Magnesium, Zink, Selen, Chrom

Donnerstag, 11. März 2010

Ich verstehe es einfach nicht!!! Menno :-( Seit vier Wochen mache ich jetzt Diät, aber ich nehme einfach nicht ab. Dabei bin ich besonders abends wirklich konsequent gewesen. Salat, Salat … immer nur Salat. Selten mal ein kleines Stück mageres Fleisch oder fettarmen Fisch dazu. Alternativ auch mal eine Gemüsepfanne mit ein wenig Olivenöl oder zwei Kartoffeln mit Kräuterquark. Was hat es mir gebracht? Nichts. Absolut nichts! Jetzt bin ich wirklich frustriert.

►Gewichtsabnahme in dieser Woche: 0,0 kg (Gewichtsabnahme insgesamt: 0,6 kg)

Der Löwenzahn-Tee war auch furchtbar. Bäh! Mag ja sein, dass er super für die Entgiftung von Leber und Galle war, aber geschmeckt hat der Tee einfach nur ekelhaft. Jede Tasse hat mich Überwindung gekostet. Ich sag nur, nie wieder!

Donnerstag, 18. März 2010

Am Wochenende hatte ich den totalen Frust. Warum auf alles was schmeckt verzichten, wenn es sowieso nichts bringt? Kuchen, Pizza, Chips … ich war mittendrin in der Sündenfalle! ;-) Am Wochenanfang habe ich mich dann aber doch wieder berappelt und mit meiner Diät weitergemacht. Wenn ich also diese Woche nichts abgenommen hätte, wäre ich selber schuld gewesen. Paradoxerweise zeigt die Waage weniger an. Das kann doch dann eigentlich nur am Mate-Tee liegen, oder?

►Gewichtsabnahme in dieser Woche: 0,4 kg (Gewichtsabnahme insgesamt: 1,0 kg)

Nachtrag: Freitag, 16. April 2010

Die gute Nachricht ist – Ich habe die sieben Wochen bis Ostern durchgehalten. Die schlechte Nachricht ist – Ich habe insgesamt nur 1,5 kg abgenommen. Und das schlimmste ist – Nach Ostern hatte ich davon schon wieder 1,0 kg drauf. Mein Fazit: Abnehmen mit Hashimoto-Thyreoiditis ist fast nicht möglich! Jedenfalls für mich nicht, aber vielleicht schaffen Sie es. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Erfolg!

Spezial: Ernährung bei Hashimoto-Thyreoiditis Spezial: Abnehmen trotz Hashimoto-Thyreoiditis Ärzte behaupten oft, dass sich das durch eine Schilddrüsenunterfunktion entstandene Übergewicht wieder normalisiert wenn medikamentös eine ausgeglichene Schilddrüsenstoffwechsellage erreicht wurde. Und wenn das eben nicht so ist sei nicht der Schilddrüsenhormonmangel sondern eine falsche und übermäßige Nahrungsaufnahme schuld am Übergewicht. Das stimmt so allerdings nicht!


Neue E-Paper-Reihe!

Ab dem 01. Januar 2024 werden unter dem Titel „Schilddrüsenguide“ nach und nach ausführliche Artikel (Preis 0,99 Euro) veröffentlicht, die sich jeweils nur einem Einzelthema widmen.

Die erste Folge „Schilddrüse und Soja“ (Amazon-Partnerlink) ist bereits online. Soja, genauer gesagt geht es um die darin enthaltenen Soja-Isoflavone, soll schädliche Auswirkungen auf die Schilddrüse haben und die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen können. Deswegen verzichten etliche SchilddrüsenpatientInnen auf den Verzehr von Sojaprodukten. Aber was ist da wirklich dran, wenn man genauer hinschaut? Wer sollte Soja meiden? Und warum?