Hashimoto-Thyreoiditis: Müdigkeit, Erschöpfung und Schmerzen überall

Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen sind oftmals sehr viel stärker von anhaltenden Einschränkungen der Lebensqualität betroffen als gemeinhin angenommen wird. Dabei kristallisieren sich in den meisten Fällen zwei Bereiche von Beschwerden heraus. Das sind zum einen anhaltende oder wiederkehrende Erschöpfungszustände und zum anderen chronische Muskel- und Gelenkschmerzen.

Lang anhaltende Erschöpfungszustände bei Hashimoto-Thyreoiditis

Mir begegnen immer wieder Hashimoto-Erkrankte die über lang anhaltende Erschöpfungszustände klagen.

Bei den meisten dieser Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen liegt die Diagnose schon mehrere Jahre zurück. Das bedeutet, die Einstellungsphase mit einem Schilddrüsenhormonpräparat ist bei ihnen längst abgeschlossen. Die Schilddrüsenwerte (TSH, fT3 und fT4) sind eigentlich immer unauffällig. Wiederholte Versuche die Schilddrüsenhormondosis zu verändern oder auf andere Medikamente umzusteigen haben keinerlei Verbesserung gebracht.

Deswegen kann man davon ausgehen, dass Müdigkeit und Antriebslosigkeit sowie ein erhöhtes Ruhe- und Schlafbedürfnis bei diesen Betroffenen kein Anzeichen für einen Mangel an Schilddrüsenhormonen, eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), sind. In etlichen Fällen bessert sich das allgemeine Wohlbefinden durch hochdosierte Gaben von Selen, Magnesium, Eisen und Vitamin D.

Hashimoto-Thyreoiditis kann zu chronischen Schmerzen führen

Sehr häufig berichten mir Hashimoto-Thyreoiditis-Betroffene auch über verkrampfte und verhärtete Muskeln, entzündete Sehnen sowie unterschiedliche Probleme an den kleinen Gelenken (Finger und Zehen).

Unabhängig von der Schilddrüsenfunktionslage sind die Beschwerden immer da. Fast übereinstimmend berichten die Patientinnen jedoch davon, dass die Muskel-, Sehnen- und Gelenkschmerzen nach körperlicher Aktivität deutlich schlimmer werden. Verschlechternd wirkt sich auch eine kalte und feuchte Witterung aus. Zudem ist interessant, dass immer wieder auch ein Zusammenhang mit Infekten festgestellt wird. Deshalb nimmt man an, dass der zugrundeliegende Autoimmunprozeß ursächlich für die unklaren Schmerzzustände verantwortlich ist.

Fazit: Die körperliche Belastbarkeit und auch die Stressresistenz von nicht wenigen Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen scheint insgesamt herabgesetzt. Bestehen Belastungen beispielsweise während stressiger Lebensphasen über eine längere Zeit verschlimmern sich die Beschwerden zusehends. Es kommen verstärkt Schlafstörungen und auch dadurch bedingt eine bleierne Müdigkeit hinzu. Die notwendigen Erholungsphasen werden immer länger. Auch die Regeneration nach sportlichen Aktivitäten ist betroffen. Der Muskelkater ist oft ungewohnt heftig und lang andauernd.


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