Die Markert-Diät verspricht Erfolge bei Schilddrüsenkranken

Die Markert-Diät ist eine von dem Arzt und Ernährungsspezialisten Dieter Markert entwickelte Methode zur Gewichtsreduktion, die besondere Erfolge bei Schilddrüsenerkrankungen verspricht. Sie ist nicht unumstritten, soll aber dennoch hier kurz vorgestellt werden um daran interessierten SchilddrüsenpatientInnen eine Einschätzung zu geben.

Welche zwei Varianten der Markert-Diät gibt es?

1. Die ursprüngliche Markert-Diät, eine niedrig kalorische Trinkfastenkur, die über zwei Wochen durchgeführt wird. Sie besteht ausschliesslich aus Gemüsebrühe, verdünnten Fruchtsäften und einem Eiweiß-Drink. Begleitend dazu wird ein Sportprogramm absolviert, um den Energieverbrauch zu steigern.

2. Bei der neuen Markert-Diät handelt es sich um ein kalorienreduziertes Ernährungskonzept welches auch über einen längeren Zeitraum angewendet werden kann. Dabei wird der Darm zunächst mit Glaubersalz entleert. Danach bestehen Frühstück und Mittagessen überwiegend aus Obst und Gemüse. Das Abendessen wird durch einen Eiweiß-Drink ersetzt.

Was bewirkt die Markert-Diät?

Durch den Eiweiß-Drink soll nach Markert

  • der sonst mit Diäten einhergehende Abbau von Muskulatur verhindert werden.
  • der Blutzucker- und damit der Insulinspiegel (Insulin hemmt den Fettabbau) niedrig gehalten werden.
  • die Schilddrüse zur vermehrten Produktion des stoffwechselaktiven Hormons Trijodthyronin angeregt werden.

Nach der mindestens 14-tägigen Fastenphase soll es dann möglich sein, ohne Jo-Jo-Effekt das Gewicht zu halten, sofern der Eiweiß-Drink weiterhin regelmässig verzehrt wird.

ABER es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass durch eine erhöhte Eiweisszufuhr die Hormonproduktion der Schilddrüse gesteigert wird. Kritiker behaupten deshalb oft, dass die versprochene Aktivierung der Schilddrüsenfunktion dadurch zustande käme, dass die Eiweiss-Drinks hochdosiert Jod enthalten – bzgl. Almased® finden sich unter den Inhaltsangaben der einzelnen Produkte entsprechende Hinweise. Auf www.multan.de wird hingegen sogar ausdrücklich darauf verwiesen, dass kein Jod enthalten ist. Enthalten ist aber die Aminosäure Tyrosin, ein wesentlicher Proteinbaustein der Schilddrüsenhormone. Dennoch ist fraglich, ob die T3-Synthese bei der Markert-Diät überhaupt positiv beeinflusst wird. Denn üblicherweise vermindern Crash-Diäten die Umwandlung von T4 in T3, d.h. bei Fastenkuren sinkt der T3-Spiegel normalerweise ab. Ob dies bei der Markert-Diät durch die Eiweiss-Drinks tatsächlich weniger stark oder überhaupt nicht der Fall ist, ist jedenfalls nicht eindeutig nachgewiesen worden. Andererseits berichten immer wieder Schilddrüsenpatienten davon, dass diese Diät ihnen bei der Gewichtsabnahme geholfen hat. Also doch ausprobieren?

Bitte beachten Sie in dem Zusammenhang auch die beiden Spezials → Ernährung bei Hashimoto-Thyreoiditis und → Abnehmen trotz Hashimoto-Thyreoiditis


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Die erste Folge „Schilddrüse und Soja“ (Amazon-Partnerlink) ist bereits online. Soja, genauer gesagt geht es um die darin enthaltenen Soja-Isoflavone, soll schädliche Auswirkungen auf die Schilddrüse haben und die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen können. Deswegen verzichten etliche SchilddrüsenpatientInnen auf den Verzehr von Sojaprodukten. Aber was ist da wirklich dran, wenn man genauer hinschaut? Wer sollte Soja meiden? Und warum?