Cordyceps sinensis, ein Vitalpilz bei Schilddrüsenunterfunktion im Rahmen eines Morbus Hashimoto

PatientInnen, die als Folge der Hashimoto-Thyreoiditis an einer Schilddrüsenunterfunktion (Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Traurigkeit) leiden, geht es durch die Einnahme von Cordyceps sinensis oft besser. 

Der nachfolgende Text wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Sebastian Vigl (Heilpraktiker mit eigener Praxis in Berlin). Homepage: Heilpraktiker Wanitschek & Vigl Berlin (Link wurde gelöscht, weil die Seite am 13.09.23 nicht erreichbar war)

Schilddrüsenunterfunktion beim Morbus Hashimoto

Im Laufe der Entzündungsvorgänge im Schilddrüsengewebe kommt es im Laufe einer Hashimoto-Erkrankung zu Funktionseinbußen der Hormonbildung. Dies korreliert mit einem Anstieg des TSH-Spiegels im Blut, mit welchem die Produktion von Schilddrüsenhormonen über das körpereigene Regulierungssystems angekurbelt werden soll.

Die Beschwerden, unter denen die Betroffenen leiden, entwickeln sich meist langsam: Zunächst werden Leistungsminderung, Energielosigkeit, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche wahrgenommen. Ebenso typisch ist der Hang, leicht zu frieren und an Gewicht zuzunehmen, wie auch depressive Stimmungen, Appetitlosigkeit und Verstopfung.

Schulmedizinisch werden daraufhin die fehlenden Schilddrüsenhormone künstlich durch eine L-Thyroxingabe ersetzt, wobei diese Ersatztherapie regelmäßig überwacht und in ihrer Dosierung angepasst werden muss.

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Der Vitalpilz Cordyceps sinensis (chinesischer Raupenpilz)

Der Pilz Cordyceps sinensis wächst ursprünglich im tibetischen Hochland, in welchem er seit Jahrhunderten als Heilmittel gesammelt wird. Die Sammler brauchen hierfür einiges an Erfahrung, da die Exemplare teilweise nicht größer als 5 Zentimeter werden und sehr schlank sind.

In der traditionellen tibetischen und traditionellen chinesischen Medizin (TCM) spielt der Pilz eine wichtige Rolle: Er gilt bis heute als eines der stärksten Kräftigungsmittel, das die Lebensenergie stärken kann und somit besonders bei Schwächezuständen helfen soll. Wie in Studien bestätigt werden konnte, vermag Cordyceps sinensis zu einer Leistungssteigerung zu führen. Nach den olympischen Sommerspielen 1992 gaben erfolgreiche chinesische Sportler zu, sich mit dem Pilz „gedopt“ zu haben. Dies mag dafür gesorgt haben, dass der Cordyceps sogar im Pferdesport als unerlaubtes Dopingmittel gilt.(1)

Weitere pharmakologische Wirkungen des Pilzes, welche in Forschungen bestätigt werden konnten, sind: Cordyceps kann hohe Blutfett- und Blutzuckerwerte senken, er wirkt entzündungshemmend, antioxidativ, aphrodisierend und immunstimulierend. Des Weiteren schützt er Nieren- und Lebergewebe vor Schadstoffen.(2) Besonders ältere Patienten können von der Kraft gebenden Wirkung des Pilzes profitieren, wie 2010 eine Doppel-Blind-Studie herausfand: Nach 12 Wochen Einnahme zeichnete sich eine deutliche Leistungssteigerung bei den Teilnehmern ab.(3)

Der Pilz ist bis heute so kostbar, dass er in manchen ländlichen Regionen Chinas bis heute als Zahlungsmittel dient. Neben dem eigentlichen Pilz, der ja den Fruchtkörper des Cordyceps darstellt, wird heute auch sein Myzel im Handel vertrieben, welches sich züchten und damit wesentlich billiger vermarkten lässt. Hierbei werden dem Myzel die gleichen Wirkungen wie dem Fruchtkörper zugeschrieben.

Cordyceps sinensis bei Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Patienten, die im Rahmen einer Hashimoto-Thyreoiditis an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, können von den aktivierenden Eigenschaften des Cordyceps profitieren. Hierzu existieren leider noch keine Daten aus klinischen Untersuchungen, aber positive Berichte und Fallbeschreibungen aus der Erfahrungsheilkunde. Diese beschreiben, dass Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion nach Einnahme von Cordyceps sinensis weniger unter Energielosigkeit, Niedergeschlagenheit und Lustlosigkeit litten.

Aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) kräftigt der Cordyceps die Niere und die Milz, was zu einer Vermehrung der Energie führen kann. Dies ist insofern interessant, da eine Schilddrüsenunterfunktion in der TCM einer Schwäche dieser beiden Organsysteme, der Milz und der Niere, entspricht. Überwiegt die Nierenschwäche, so entstehen Symptome wie Frösteln, Schmerzen und Kältegefühl im Lendenbereich, schwache Knie, langsames Sprechen und Denken, Blässe oder häufiges Wasserlassen. Für eine Schwäche für das Organsystem Milz spricht hingegen eine schwache Verdauung, breiiger Stuhlgang, Blähungen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und aufgeschwemmte Haut.

Fazit

Wer an den Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion leidet, sollte sich in die Hände eines Arztes begeben. Bei einer bestehenden Hashimoto-Erkrankung können diese Symptome trotz L-Thyroxineinnahme und Schilddrüsenwerten, die in der Norm liegen, fortbestehen. Dann kann die Einnahme von Cordyceps sinensis eine gute Wahl sein. Bei der Wahl des richtigen Produktes ist darauf zu achten, dass die Pilze in einem Labor auf Verunreinigung, Verfälschung oder chemische Belastung untersucht wurden, besonders wenn es sich um Importe aus Asien handelt. Wer Cordyceps einnimmt, sollte seinen Arzt/ Endokrinologen davon in Kenntnis setzen und in regelmäßigen Abständen die Schilddrüsenwerte kontrollieren lassen. Aufgrund seiner aktivierenden Eigenschaften sollte die Einnahme des Pilzes nicht am späten Abend erfolgen, um den Nachtschlaf nicht zu gefährden.

Quellenangaben:

(1) Illana Esteban C. Cordyceps sinensis, a fungi used in the Chinese traditional medicine. Rev Iberoam Micol. 2007 Dec 31;24(4):259-62

(2) Yue K, Ye M, Zhou Z, Sun W, Lin X. The genus Cordyceps: a chemical and pharmacological review. J Pharm Pharmacol. 2013 Apr;65(4):474-93

(3) Chen S, Li Z, Krochmal R, Abrazado M, Kim W, Cooper CB. Effect of Cs-4 (Cordyceps sinensis) on exercise performance in healthy older subjects: a double-blind, placebo-controlled trial. J Altern Complement Med. 2010 May;16(5):585-90

Naturheilkunde & Alternativmedizin: Alphabetisches Stichwortverzeichnis

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