Warum ist Rauchen bei Schilddrüsenerkrankungen so schädlich?
Rauchen wirkt sich negativ auf die Schilddrüsengesundheit aus. So erhöht es grundsätzlich das Risiko eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung (Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus Basedow) zu entwickeln. Außerdem fördert es beispielsweise das Wachstum der Schilddrüsenzellen (Thyreozyten) und damit die Entstehung einer Schilddrüsenvergrößerung (Struma).
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Höhere TSH-Werte mit Tendenz zur Schilddrüsenunterfunktion
Die TSH-Werte sind bei RaucherInnen höher als bei NichtraucherInnen. Das Risiko für die Entwicklung einer Schilddrüsenunterfunktion ist, einer japanischen Studie zufolge, bei RaucherInnen mit Hashimoto-Thyreoiditis deutlich erhöht. Untersucht wurden insgesamt 387 Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen. Davon waren 256 NichtraucherInnen, 110 RaucherInnen und 11 ehemalige RaucherInnen. 76,4 Prozent der RaucherInnen wiesen eine Hypothyreose auf, aber nur 34,8 Prozent der NichtraucherInnen. Von den ehemaligen RaucherInnen hatten immerhin noch 61,9 Prozent eine Unterfunktion der Schilddrüse.
Vergrößerung der Schilddrüse
Man weiß inzwischen, dass Rauchen die Jod-Aufnahme hemmt und geht deshalb davon aus, dass dadurch die Auswirkungen eines bestehenden Jodmangels wie eine Vergrößerung der Schilddrüse oder die Bildung von Schilddrüsenknoten verstärkt werden. Bei Frauen scheint dieser Effekt im Hinblick darauf ausgeprägter zu sein als bei Männern.
Häufigeres Auftreten von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse
Rauchen führt außerdem grundsätzlich zu einer Veränderung immunologischer Einflussgrößen. Im Rahmen einer Zwillingsstudie fand man diesbezüglich heraus, dass diejenigen Zwillinge die rauchten häufiger an einer Autoimmunthyreopathie erkrankten als ihre nicht-rauchenden Zwillinge.
Gesteigertes Risiko eine Endokrine Orbitopathie zu entwickeln
Neben dem negativen Einfluss des Nikotins auf die Schilddrüsenfunktion scheint besonders das im Zigarettenrauch enthaltene giftige Thiocyanid ein Risikofaktor für die Entwicklung einer endokrinen Orbitopathie (Augenbeteiligung beim Morbus Basedow) verantwortlich zu sein. Bei RaucherInnen wurden signifikant höhere Thiocyanid-Konzentrationen im Urin gemessen als bei NichtraucherInnen. Das Risiko eine Endokrine Orbitopathie zu entwickeln ist bei RaucherInnen rund 8mal höher als bei NichtraucherInnen. Umgekehrt wird das Erkrankungsrisiko durch Nikotinabstinenz vermindert und der Krankheitsverlauf günstig beeinflusst.
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