Kurzinfo: Morbus Basedow – Was ist das?
Der Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung bei der das eigene Immunsystem die Schilddrüse angreift. Damit einher geht eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose).
Wenn bei Ihnen erst vor kurzem ein Morbus Basedow diagnostiziert wurde und Sie jetzt „auf die Schnelle“ wissen möchten, was es damit so auf sich hat, dann sind Sie hier genau richtig!
Benannt wurde die Erkrankung nach Carl Adolph von Basedow, der die Erkrankung 1840 erstmals in Merseburg/Deutschland beschrieb. Im englischen Sprachraum ist Morbus Basedow als „Graves’ disease“ bekannt (benannt nach dem in Dublin/Irland praktizierenden Arzt Robert J. Graves, der die Krankheit bereits vor Basedow im Jahre 1835 beschrieb).
Schilddrüsenautoantikörper regen die Schilddrüse zu einer stark überhöhten Produktion von Schilddrüsenhormonen an
Beim Morbus Basedow handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fehlerhaft reagiert und sich gegen körpereigenes Gewebe – in diesem Falle die Schilddrüse – richtet. Das Immunsystem bildet bestimmte organspezifische Autoantikörper gegen die Schilddrüse, welche diese zu einer stark übersteigerten Schilddrüsenhormonproduktion stimulieren, so dass es zu einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommt. Die Betroffenen sind sehr unruhig bis aggressiv, haben Herzrasen, können sich nur schlecht konzentrieren, sind ängstlich oder haben Panikattacken, ihre Haut ist feucht-warm, ihre Haare sind schnell fettig, sie haben häufig Durchfall, nehmen an Gewicht ab und haben Muskelschmerzen oder Muskelzittern.
Thyreostatika, Radioiodtherapie oder die operative Entfernung der Schilddrüse
Die Behandlung des Morbus Basedow besteht zunächst in der Gabe eines schilddrüsenhemmenden Medikaments (Thyreostatikum). Dieses beendet die Schilddrüsenüberfunktion und beseitigt dadurch normalerweise auch die Krankheitssymptome. Geheilt ist der Morbus Basedow dadurch jedoch noch nicht – auch wenn es unter der medikamentösen Therapie oft zu einem Stillstand der Autoimmunerkrankung kommt. Nach ein oder zwei Jahren wird dann ein Auslassversuch gemacht und das Thyreostatikum abgesetzt. Kommt es in Folge zu einem Wiederauftreten der Krankheitssymptome des Morbus Basedow gibt es verschiedene Möglichkeiten: Die medikamentöse Therapie kann noch einmal für weitere 6 bis 12 Monate fortgesetzt werden. Arzt und Patient entscheiden sich für eine definitive Therapie. Das ist entweder eine Radioiodtherapie oder eine Schilddrüsenoperation.
Eine ausführliche Darstellung des Krankheitsbildes Morbus Basedow finden Sie → hier. Die jeweils aktuellsten Informationen zum Morbus Basedow können Sie über die → Kategorie „Morbus Basedow“ recherchieren.
Dieser Artikel wurde zuletzt am 08.01.24 aktualisiert.