Antioxidantien bei Autoimmmunthyreopathien: Vitamin A

Am bekanntesten ist die positive Wirkung von Vitamin A auf die Augen. Es ist als Bestandteil des Sehpurpurs essentiell für den Sehvorgang und verbessert die Sehfähigkeit, insbesondere das Dämmerungssehen. Aufgrund seiner haut- und schleimhautschützenden Wirkung wird Vitamin A auch zur Behandlung von trockenen Augen eingesetzt. Es schützt die oberste Hautschicht (Epithelzellen), die durch äußere Einflüsse geschädigt werden kann. Vitamin A ist am Fett- und Eiweißstoffwechsel in der Leber beteiligt und wird außerdem für die Synthese der Geschlechtshormone (Testosteron, Östrogen) benötigt. Diskutiert wird ebenfalls ein Zusammenhang zwischen Unfruchtbarkeit, Fehlgeburtsrisiko und Vitamin A-Mangel. Schwangere Frauen sollten jedoch kein Vitamin A einnehmen. Vitamin A ist ein wichtiges Antioxidans, welches das Immunsystem nicht nur bei der Hashimoto-Thyreoiditis stärkt und das Infektionsrisiko senkt. Es hilft auch bei der Bewältigung akuter viraler oder bakterieller Infektionen.

Mangelursachen:

Ein Mangel kann entweder durch eine zu niedrige Zufuhr (Vitamin-A-arme Kost, Störung der Aufnahme), durch einen erhöhten Verbrauch (Operationen, Sonnenlicht, Bildschirmarbeit) oder eine vermehrte Ausscheidung (Alkoholkonsum, Abführmittel) entstehen.

Mangelsymptome:

Ein Mangel an Vitamin A macht sich als Störung des Dämmerungssehens mit erhöhter Blendempfindlichkeit bis hin zur Nachtblindheit bemerkbar. Neben trockenen Augen kann es zu einer schuppigen, faltigen Haut oder auch vermehrten Zahnfleischentzündungen kommen.

Vitamin A-haltige Nahrungsmittel:

Der Hauptlieferant für Vitamin A ist Leber. Aber auch Milch, Butter und Käse enthalten größere Mengen Vitamin A. Sehr gute pflanzliche Quellen für die Vitamin A-Vorstufe Beta-Carotin sind gelb-orange Obst- und Gemüsesorten (Pfirsiche, Karotten, gelbe Paprika). Das in ihnen enthaltene Beta-Carotin wird durch den gleichzeitigen Verzehr von etwas Fett wesentlich besser vom Körper verwertet.

Nebenwirkungen bei Überdosierung von Nährstoffpräparaten:

Vitamin A reichert sich im Körper an, so dass es bei längerer, übermäßiger Zufuhr deutlich oberhalb des geschätzten Tagesbedarfs von 800 – 1500 µg auch zu Nebenwirkungen kommen kann. Eine solche Überdosierung kann sich in Hautveränderungen, Haarverlust, Erschöpfung, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen und Menstruationsstörungen zeigen. Schwangere Frauen sollten kein Vitamin A einnehmen und auch auf den Verzehr von Leber verzichten, da es ansonsten zu Missbildungen des Fötus kommen könnte. Eines der Bindungsproteine für Schilddrüsenhormone, das Transthyretin, transportiert auch Abkömmlinge des Vitamin A. Theoretisch sind bei extremer Zufuhr unerwünschte Wechselwirkungen denkbar. Da das Hauptbindungseiweiß Thyreoglobulin durch Vitamin A nicht beeinflusst wird, sind Nebenwirkungen bei Dosierungen im Bereich des Tagesbedarfs aber unwahrscheinlich.


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