Jod-Biofortifikation von Obst und Gemüse

Unter der Jod-Biofortifikation versteht man eine Pflanzenzucht die das Ziel hat Obst und Gemüse mit dem Spurenelement Jod anzureichern.

Erst vor wenigen Tagen, am 21. Februar 2019, wurde diesbezüglich die Studie „Iodine Biofortification of Four Brassica Genotypes is Effective Already at Low Rates of Potassium Iodate.“ (Fulltext free, Link geprüft am 14.09.23) der italienischen Forscher Gonnella, Renna, D’Imperio, Santamaria und Serio veröffentlicht. Sie untersuchten die Möglichkeiten der Jod-Biofortifikation bzgl. der Gemüsesorten Brokkoli, Grünkohl, Rübstiel und Senfkresse.

Auch in Deutschland wurde schon über die Jod-Biofortifikation diskutiert. „Jodversorgung in Deutschland und Europa: Neujustierung der Jodsalzprophylaxe – ist die Biofortifikation von Obst und Gemüse eine sinnvolle Ergänzung?“ war beispielsweise das Thema des zweiten, vom Arbeitskreis Jodmangel e.V. veranstalteten, Berliner Joddialogs (26. Juni 2017).

Jod-Biofortifikation von Obst und Gemüse – ein unkalkulierbares Risiko

Aber wie sinnvoll ist die Jod-Biofortifikation von Obst und Gemüse?

Bereits die Jodmangelprophylaxe mittels Jodsalz ist hierzulande umstritten. Aber noch haben Verbraucher wenigstens die Möglichkeit im Supermarkt zwischen normalem Salz und Jodsalz zu wählen. Auch bei verpackten Lebensmitteln können sie entscheiden, ob sie mit Jodsalz hergestellte Lebensmittel kaufen möchten oder eben nicht. Beim örtlichen Bäcker oder Metzger können sie entsprechend nachfragen ob Brot- und Backwaren, Fleisch- und Wurstprodukte mit Jodsalz hergestellt wurden.

Obst und Gemüse sieht man hingegen nicht an was in ihnen steckt. Es ist auch nicht zu erwarten, dass zukünftig jeder Apfel und jede Tomate mit einem Aufkleber versehen wird der über die Inhaltsstoffe Auskunft gibt. Und das Wissen des Obst- und Gemüsehändlers dürfte ebenfalls begrenzt sein.

Wie will man also kontrollieren und gegebenenfalls begrenzen welche Jodmengen über künstlich mit Jod angereichertes Obst und Gemüse aufgenommen werden?


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