10 Studienergebnisse über die sonst keiner berichtet …

Fast täglich werden die Arbeiten von WissenschaftlerInnen veröffentlicht die sich mit Schilddrüsenerkrankungen beschäftigt haben.

Bei nicht wenigen dieser Studien sind die Aussagekraft und die Wichtigkeit umstritten – sie finden entsprechend wenig Beachtung.

Oftmals werden auch scheinbar unwichtige Teilaspekte untersucht die wenn überhaupt nur für einen sehr geringen Anteil der SchilddrüsenexpertInnen und -patientInnen überhaupt von Nutzen sind.

Nachfolgend sind ein paar dieser Forschungsresultate zur Schilddrüse aus den ersten Wochen des Jahres 2020 aufgelistet.

  1. Das Vorhandensein einer Schilddrüsenzyste scheint mit einem geringeren Risiko für Schilddrüsenautoantikörper (TPO-AK) einherzugehen. Quelle:
    Shimizu Y, Nabeshima-Kimura Y, Kawashiri SY u.a. „Anti-thyroid peroxidase antibody and thyroid cysts among the general Japanese population: a cross-sectional study.“ Environ Health Prev Med. 2020 Feb 21;25(1):7
  2. PatientInnen die bereits an einer Autoimmunhepatitis erkrankt sind, entwickeln häufiger zusätzlich auch noch eine Autoimmunthyreoiditis. Quelle: Zeng Q, Zhao L, Wang C u.a. „Relationship between autoimmune liver disease and autoimmune thyroid disease: a cross-sectional study.“ Scand J Gastroenterol. 2020 Feb;55(2):216-221.
  3. Bei alten PatientInnen (≥ 80 Jahre) mit einer Schilddrüsenunterfunktion, die 24 Wochen lang eine LT-Therapie erhielten, gab es keine Hinweise darauf, dass ein höherer TSH-Wert (4,1 – 8,0 mU / l) gegenüber einem normalen TSH-Wert (0,4 – 4,0 mU / l) nachteilige Auswirkungen hat. Quelle: Razvi S, Ryan V, Ingoe L u.a. „Age-Related Serum Thyroid-Stimulating Hormone Reference Range in Older Patients Treated with Levothyroxine: A Randomized Controlled Feasibility Trial (SORTED 1).“ Eur Thyroid J. 2020 Jan;9(1):40-48.
  4. Es gibt vermutlich einen Zusammenhang zwischen einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und einer Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis). Quelle: Aldulaijan HA, Cohen RE, Stellrecht EM u.a. „Relationship between hypothyroidism and periodontitis: A scoping review.“ Clin Exp Dent Res. 2020 Feb;6(1):147-157.
  5. Die von Ärztinnen am häufigsten gewählte Standardbehandlung bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist die T4-Monotherapie. Die T3-T4-Kombinationsbehandlung wird überwiegend bei PatientInnen mit anhaltenden Symptomen in Betracht gezogen. Quelle: Negro R, Attanasio R, Nagy EV u.a. „Use of Thyroid Hormones in Hypothyroid and Euthyroid Patients; the 2019 Italian Survey.“ Eur Thyroid J. 2020 Jan;9(1):25-31.
  6. Bei Männern scheint das papilläre Schilddrüsenkarzinom aggressiver zu verlaufen und entsprechend eine schlechtere Prognose zu haben. Quelle: Ding J, Wu W, Fang J u.a. „Male sex is associated with aggressive behaviour and poor prognosis in Chinese papillary thyroid carcinoma.“ Sci Rep. 2020 Mar 5;10(1):4141.
  7. Raucher haben eventuell ein geringeres Schilddrüsenkrebsrisiko als Nichtraucher. Auch ein moderater Alkoholkonsum scheint das Risiko an Schilddrüsenkrebs zu erkranken zu verringern. Quelle: Yeo Y, Shin DW, Han KDu.a. „Smoking, alcohol consumption, and the risk of thyroid cancer: a population-based Korean cohort study of 10 million people.“ Thyroid. 2020 Mar 6.
  8. Infolge einer Brustkrebserkrankung kann es sehr selten auch zu einer Schilddrüsenmetastasierung kommen. Quelle: Zhang YY, Xue S, Wang ZMu.a. „Thyroid metastasis from breast cancer presenting with enlarged lateral cervical lymph nodes: A case report.“ World J Clin Cases. 2020 Feb 26;8(4):838-847.
  9. Eine Schilddrüsenüberfunktion, insbesondere wenn zusätzlich Schilddrüsenknoten vorhanden sind, scheint auch noch mit einer erhöhten Schilddrüsenkrebsrate verbunden zu sein. Quelle: Varadharajan K, Choudhury N „A systematic review of the incidence of thyroid carcinoma in patients undergoing thyroidectomy for thyrotoxicosis.“ Clin Otolaryngol. 2020 Mar 9.
  10. Bei Fettstoffwechselstörungen ist es wichtig mögliche sekundäre Ursachen wie eine Schilddrüsenunterfunktion z.B. aufgrund einer Autoimmunthyreoiditis auszuschließen. Quelle: Saavedra A, Rodrigues E, Carvalho D „[Dyslipidemia Secondary to Hypothyroidism and Cholestasis].“ Acta Med Port. 2020 Mar 2;33(3):204-207.