Wechselwirkungen zwischen Schilddrüsen-Hormonen und weiteren Medikamenten

Es gibt eine ganze Reihe von Substanzen, Wirkstoffen und Medikamenten, die in den Schilddrüsenhormonstoffwechsel eingreifen und/oder bei deren Anwendung/Einnahme es zu unerwünschten Wechselwirkungen mit eingenommenen Schilddrüsenhormonpräparaten (T4 = Levothyroxin, T3 = Liothyronin) oder auch Thyreostatika (schilddrüsenhemmende Medikamente) kommt.

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Deshalb ist es wichtig, dass Sie unbedingt alle Ihre behandelnden ÄrztInnen (auch ZahnärztInnen und GynäkologInnen) über Ihre bereits bestehende Schilddrüsenerkrankung informieren und außerdem mitteilen welche Medikamente Sie deswegen in welcher Dosierung einnehmen! Wenn Sie sich unsicher sind, ist auch Ihr/e Apotheker/in ein/e gute Ansprechpartner/in.

Im Alltag ist es für Sie als SchilddrüsenpatientIn aber auch gut wenn Sie selbst darüber Bescheid wissen wie Sie Ihr Schilddrüsenpräparat am besten einnehmen und worauf Sie im Hinblick darauf achten müssen. Denn der Behandlungserfolg ist nicht zuletzt davon abhängig wie zuverlässig Sie das Medikament einnehmen.

Warum Kaffee & Co. die Schilddrüsentherapie behindern können

Cafe latte - das in der Milch enthaltene Calcium behindert die Aufnahme der Schilddrüsenhormone
Schilddrüsenhormonpräparate sollten nicht mit Kaffee eingenommen werden.

Die richtige Einnahme von Schilddrüsenhormonen ist entscheidend für ihre Wirksamkeit. Viele Menschen wissen jedoch nicht, dass bestimmte Lebensmittel und Getränke die Aufnahme der Hormone im Körper erheblich stören können. Deshalb sollten Schilddrüsenmedikamente, wie zum Beispiel Levothyroxin, grundsätzlich auf nüchternen Magen eingenommen werden – idealerweise etwa 30 Minuten vor dem Frühstück. Dies gibt dem Körper genügend Zeit, das Hormon optimal aufzunehmen, bevor andere Nahrungsbestandteile in den Verdauungstrakt gelangen.

Besonders wichtig ist dabei auch, womit das Medikament eingenommen wird: Es sollte stets mit einem halben Glas (stillen) Wasser geschluckt werden. Getränke wie Milch, Kakao, Kaffee oder Fruchtsäfte – auch wenn sie zu den morgendlichen Klassikern gehören – sind in diesem Zusammenhang problematisch. Sie enthalten Inhaltsstoffe wie Kalzium, Eisen oder bestimmte Pflanzenstoffe, die die Aufnahme des Medikaments im Darm blockieren oder verzögern können. Um eine möglichst gleichbleibende und zuverlässige Wirkung der Therapie zu gewährleisten, sollten solche Getränke frühestens 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme konsumiert werden.

Wer diese Hinweise beachtet, kann die Wirksamkeit seiner Schilddrüsenmedikation deutlich verbessern und unerwünschte Schwankungen im Hormonspiegel vermeiden.

Substanzen, Wirkstoffe und Medikamente mit Wechselwirkungen zur Schilddrüse

An dieser Stelle nachfolgend ein kurzer, alphabetischer Überblick. Sollten Sie einen der Wirkstoffe einnehmen, schauen Sie bitte unbedingt in die jeweilige Packungsbeilage und besprechen Sie Fragen mit ihrer/ihrem behandelnden Ärztin/Arzt.

Ergänzende Informationen finden Sie auf der neu angelegten zentralen Themenseite → Medikamente zur Behandlung von Schilddrüsenfehlfunktionen

🔻 Wirkung der Schilddrüsenhormone kann abgeschwächt werden

Medikament / Wirkstoff Wirkung Hinweise
Antazida (z. B. Aluminium, Sucralfat) Verringern die Hormonaufnahme Mind. 2–4 Stunden Abstand zur Einnahme
Calcium (z. B. Milch, Präparate) Hemmt Resorption von T4 Mind. 1 Stunde Abstand einhalten
Eisen Hemmt Resorption von T4 4 Stunden Abstand empfohlen
Sertralin (Antidepressivum) Wirkungsabschwächung von T3/T4 Dosisanpassung evtl. nötig
Chloroquin Hemmung der Hormonwirkung Besonders bei Autoimmunerkrankungen
Cortisol Stört Umwandlung T4 → T3 Fördert Bildung von reverseT3
Lithium Stört Jodtransport und Hormonfreisetzung Kann Hypothyreose verursachen
Interferon-Alpha Verschlechtert/verursacht Hashimoto Bei MS, Hepatitis C etc. eingesetzt
Statine (z. B. Cholestyramin) Hemmen Hormonaufnahme Abstand zur Einnahme nötig
Antidiabetika Wirkungsabschwächung durch T4 möglich Blutzuckerkontrolle wichtig
Betablocker Stören Umwandlung T4 → T3 Können Hypothyreose verstärken

🔺 Wirkung der Schilddrüsenhormone kann verstärkt werden

Medikament / Wirkstoff Wirkung Hinweise
Acetylsalicylsäure (ASS) Verstärkt Wirkung der Hormone Bei Schmerzmitteln beachten
Furosemid (Diuretikum) Verstärkung der Wirkung Regelmäßige Kontrolle ratsam
Clofibrat (Lipid-Senker) Verstärkt Wirkung Nicht alle Statine betroffen
Dicumarol (Antikoagulans) Verstärkung von Levothyroxin Gerinnungswerte überwachen

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Auch pflanzliche Präparate können den Schilddrüsen-Stoffwechsel stören

Foto vom Sonnenhut (Echinacea): Die Einnahme von Echinacea-Präparaten ist bei Hashimoto und Basedow nicht empfehlenswert!
Die Einnahme von Sonnenhut (Echinacea) ist bei Hashimoto und Basedow nicht empfehlenswert!

SchilddrüsenpatientInnen sollten deshalb auch bei der Selbstmedikation mit nicht verschreibungspflichtigen, pflanzlichen Präparaten vorsichtig sein und die Einnahme im Zweifelsfall mit ihrer/m Hausarzt/in abstimmen!

Warum ist das wichtig?

Ein Beispiel: Viele Menschen, die häufiger unter Infektionen leiden, möchten ihre Immunabwehr durch pflanzliche Präparate stärken. Einige dieser Medikamente wirken aber nicht nur harmonisierend, sondern regelrecht anregend auf das Immunsystem. Eine derartige Stimulation des Immunsystems ist weder bei der Hashimoto-Thyreoiditis noch beim Morbus Basedow sinnvoll, da dadurch auch die Aktivität des Autoimmunprozesses verstärkt würde. Es besteht möglicherweise die Gefahr eines Krankheitsschubs mit erhöhter Bildung von Antikörpern und damit ein beschleunigtes Fortschreiten des Zerstörungsprozesses der Schilddrüse.

Nachfolgend sind einige immunsystemstimulierende Heilpflanzen aufgeführt, auf deren Anwendung bei einer Hashimoto-Thyreoiditis und auch beim Morbus Basedow vorsichtshalber verzichtet werden sollte: Sonnenhut (Echinacea), Taigawurzel „sibirischer Ginseng“ (Eleutherococcus senticosus), Lebensbaum (Thuja occidentalis), Wilder Indigo (Baptisia tinctoria), Wasserdost (Eupatorium perfoliatum) und Mistel (Viscum album).

Richtig ist aber auch: Viele Patientinnen mit Hashimoto-Thyreoiditis profitieren von gezielten Nährstoffpräparaten und speziellen Heilpflanzen. In meiner umfassenden Übersicht zu bewährten Produkten für Schilddrüsenpatientinnen finden Sie Empfehlungen, die den Krankheitsverlauf positiv unterstützen können. Informieren Sie sich hier über hochwertige Ergänzungen und praktische Hilfsmittel. → Zu den bewährten Produkten für Schilddrüsenpatientinnen

Aber auch weitere Heilpflanzen können in den Schilddrüsenstoffwechsel eingreifen. Beispielsweise von Rosmarin ist bekannt, dass er in höheren Dosen die Umwandlung des Speicherhormons fT4 in das stoffwechselaktive Hormon fT3 hemmen kann. Das kann bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) eine Rolle spielen. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) sollte auf die hochdosierte Anwendung von Thymian verzichtet werden, weil dadurch die Schilddrüse zusätzlich angeregt und noch mehr Schilddrüsenhormone würde.

Schilddrüse SDG-Tipp Leseempfehlung

→ Spezial: Pflanzenheilkunde bei Schilddrüsenerkrankungen – Chancen und Grenzen

Tipp: Um Ihnen die Orientierung auf www.schilddruesenguide.de zu erleichtern, habe ich eine Übersicht der wichtigsten Inhalte erstellt. Zur Navigationsseite

Dieser Artikel wurde zuletzt am 19. September 2025 aktualisiert.

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