Temperaturmessmethode nach Broda Barnes

Die Temperaturmessmethode nach Broda Barnes ist eine Methode zur Bestimmung der Schilddrüsenfunktion. Dabei wird die basale Körpertemperatur gemessen und anhand von bestimmten Werten die Wahrscheinlichkeit einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) beurteilt. 

Die Temperaturmessmethode wurde von Broda Barnes M.D. (1906 – 1988) in einer Zeit entwickelt in der moderne Laboruntersuchungen von Schilddrüsenhormonen noch nicht möglich waren. Heutzutage findet sie kaum mehr Anwendung. Es handelt sich um eine alternative Methode, die nur noch von wenigen HeilpraktikerInnen angewendet wird und eher nicht von SchulmedizinerInnen anerkannt ist. Sie stellt deshalb keinen Ersatz für die Bestimmung der Schilddrüsenhormone fT3, fT4 und TSH dar. Aber manchmal kann es durchaus sinnvoll sein, sie dazu ergänzend einzusetzen.

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Durchführung der Broda Barnes‘ Messmethode

Dabei misst man mit einem speziellen Basalthermometer oder einem klassischen Quecksilberthermometer die Körpertemperatur unmittelbar nach dem Aufwachen in der Achselhöhle. Man beginnt mit der Temperaturmessung am 5. Zyklustag und führt sie 3 bis 5 Tage durch. Bleiben mit den Wechseljahren die Monatsblutungen aus, kann der Test nach Broda Barnes jederzeit durchgeführt werden. Dann errechnet man aus diesen Messwerten eine Durchschnittstemperatur.

Was ist ein Basalthermometer?

Bei einem Basalthermometer wie dem cyclotest lady – digitales Basalthermometer mit Tasche und Kurvenblättern zur Zykluskontrolle (Amazon-Partnerlink) handelt es sich um ein spezielles Thermometer, welches eine höhere Genauigkeit aufweist als herkömmliche Thermometer. Es misst die Körpertemperatur sehr präzise und ist deshalb besonders für die Anwendung bei der Temperaturmessmethode nach Broda Barnes oder zur Bestimmung des Eisprungs bei der natürlichen Familienplanung geeignet. Ein Basalthermometer hat eine höhere Auflösung und kann Temperaturunterschiede von 0,05 Grad Celsius erkennen. Moderne, digitale Basalthermometer sind in der Regel auch mit einer Speicherfunktion ausgestattet, um die Messwerte zu speichern und zu verfolgen.

Auswertung der Ergebnisse nach Broda Barnes

Wenn man nach einigen Tagen mit sorgfältig durchgeführten Messungen die Durchschnittstemperatur berechnet hat, hat man dadurch nach Broda Barnes wichtige Erkenntnisse darüber gewonnen, ob die Schilddrüsenfunktion in Ordnung ist. Eine Durchschnittstemperatur zwischen 36,5 und 36,8 °C gilt dabei als gutes Zeichen. Theoretisch besteht zwar die Möglichkeit, dass eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) vorliegt – es gilt aber nicht als sehr wahrscheinlich. Liegt die Durchschnittstemperatur über 36,8 °C, kann man sich nach Broda Barnes sogar ganz sicher sein, dass keine Hypothyreose besteht.

Anders sieht es aus, wenn die ermittelte Durchschnittstemperatur unter 36,4 °C liegt – dann ist von einer Schilddrüsenunterfunktion auszugehen. Wer also beispielsweise die Temperaturmessmethode zur Ermittlung des Eisprungs bei der natürlichen Familienplanung nutzt, sollte in dem Fall ruhig einmal die Schilddrüsenwerte kontrollieren lassen. Eine Unterfunktion der Schilddrüse ist ein häufiger Grund für einen unerfüllten Kinderwunsch.

Wenn die Laborwerte unauffällig sind, aber trotzdem Beschwerden bestehen…

Bei anhaltenden Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion – trotz „normaler“ Schilddrüsenwerte im Blut – können ergänzende Untersuchungen sinnvoll sein.
Neben dem klassischen, aber nur noch selten eingesetzten, TRH-Test gibt es weitere alternative Diagnosemethoden, die Hinweise auf eine mögliche Unterfunktion geben können:

Wichtig: Diese Verfahren ersetzen keine Labordiagnostik, können sie aber ergänzen – besonders dann, wenn Symptome bestehen, die sich mit Blutwerten allein nicht erklären lassen.


Letzte Aktualisierung: 10. September 2025

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