Möglicher Zusammenhang zwischen ADHS und Erkrankungen der Schilddrüse

Grundsätzlich ist es so, dass Aufmerksamkeitsdefizitstörungen und Schilddrüsenfehlfunktionen sich mit sehr ähnlichen Symptomen äußern können. Deshalb sollte bei einem ADHS-Verdacht immer auch eine sorgfältige Schilddrüsendiagnostik erfolgen. Dies gilt angesichts möglicher Nebenwirkungen und Langzeitschäden insbesondere vor dem Einleiten einer medikamentösen Therapie. Fehldiagnosen scheint es indes häufiger zu geben. Mir selbst sind mehrere Fälle bekannt bei denen zunächst eine ADHS-Diagnose gestellt wurde, bevor dann manchmal erst nach Jahren die Schilddrüse untersucht, eine Schilddrüsenerkrankung diagnostiziert und erfolgreich (bis zum völligen Verschwinden vermeintlicher ADHS-Symptome) behandelt wurde. „Hierzu reicht es nicht, lediglich den TSH-Wert zu bestimmen. Es sollten neben fT3, fT4 und TSH auch die TPO-Antikörper bestimmt und eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse veranlasst werden. Nicht wenige Kinder und Jugendliche werden jahrelang fälschlicherweise auf ADS-Syndrom behandelt, obwohl eigentlich eine autoimmune Schilddrüsenkrankheit besteht“ (L. Brakebusch, A. E. Heufelder: „Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis“, Zuckschwerdt-Verlag, München 2004, Seite 145). Continue reading „Möglicher Zusammenhang zwischen ADHS und Erkrankungen der Schilddrüse“