Was hilft bei Verstopfung?
Verstopfung bei Schilddrüsenerkrankung: Oft unterschätzt – und häufig mit Übergewicht verbunden.
Viele Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kämpfen nicht nur mit Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder Gewichtszunahme – sondern auch mit hartnäckiger Verstopfung. Tatsächlich gehört eine träge Verdauung zu den häufigsten, aber am wenigsten offen angesprochenen Symptomen dieser Hormonstörung.
Was viele nicht wissen: Verstopfung und Übergewicht hängen oft eng zusammen. Denn wenn der Stoffwechsel verlangsamt ist – wie bei einer Schilddrüsenunterfunktion – arbeitet auch der Darm langsamer. Das wiederum beeinträchtigt die natürliche Ausscheidung, fördert Wassereinlagerungen und kann sogar die Gewichtszunahme zusätzlich begünstigen. Leider bessert sich die Verdauung auch nicht bei allen Betroffenen sofort, selbst wenn die Schilddrüsenwerte durch Medikamente gut eingestellt sind. Und weil das Thema vielen peinlich ist, bleibt es im Arztgespräch oft unerwähnt – besonders bei übergewichtigen PatientInnen, die mit dem Thema „Ernährung“ ohnehin häufig negative Erfahrungen gemacht haben.
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Damit Sie sich nicht länger mit diesem belastenden Symptom herumschlagen müssen, finden Sie hier 10 praktische Tipps gegen Verstopfung, die Sie selbst ausprobieren können – sanft, wirksam und gut in den Alltag integrierbar.
10 Tipps gegen Verstopfung
- Ausreichend trinken, d.h. mindestens 2 Liter pro Tag.
- Verdauungsfördernde Ernährung: Vollkornbrot, Weizenkleie, Leinsamen, Flohsamen, Trockenobst, Rhabarber, Weintrauben, Rote Bete (auch als Saft), Sauerkraut (auch als Saft), Molke, Kefir, Brottrunk, Kombucha
- Vermeidung von stopfenden Nahrungsmitteln, z.B. Schokolade, Kekse, Kuchen, Weißbrot.
- Vermeidung von entwässernden Getränken, z.B. Kaffee, Cola, Rotwein.
- Regelmäßige Bewegung.
- Bauchmassagen mit kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn.
- Stuhlgang nicht aufschieben.
- Stuhlentleerung immer zu einer bestimmten Tageszeit einplanen (z.B. morgens nach dem Frühstück).
- Kurzfristige Einnahme von sanften Abführmitteln (ohne Gewöhnungseffekt): Sennesblättertee.
- Stärkere Abführmittel nur im Ausnahmefall: Glauber-/Bittersalz.
Ballaststoffreiche Ernährung
Wenn Sie bereits ein Schilddrüsenhormonpräparat einnehmen, sollten Sie beim Verzehr von sehr viel Ballaststoffen oder auch bei der Einnahme weiterer Medikamente, z.B. Abführmitteln, auf mögliche Wechselwirkungen achten. Lesen Sie dazu auch ↓
L-Thyroxin-Einnahme … darauf sollten Sie beim Frühstück besser verzichten!
Tipp: Die Schilddrüsenhormondosis kann sich durch verschiedene Umstände immer mal ändern, auch wenn Sie bereits jahrelang gut eingestellt waren. Also im Zweifelsfall immer zur Ärztin/zum Arzt gehen und neue Schilddrüsenwerte machen lassen!