Schilddrüsen-Diagnostik zu Hause: Was taugen Selbsttests wirklich?

Immer mehr Menschen vermuten eine Störung der Schilddrüse – sei es durch ständige Müdigkeit, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen oder Zyklusstörungen. Doch nicht jeder will gleich zu seiner Hausärztin / seinem Hausarzt gehen. Hier kommen Selbsttests für zu Hause ins Spiel. Doch wie zuverlässig sind diese Tests? Welche Werte können bestimmt werden? Und wann ist ein Besuch beim Endokrinologen unverzichtbar?

Inhaltsverzeichnis „Schilddrüsendiagnostik zu Hause“

Warum die Schilddrüse so wichtig ist

Die Schilddrüse steuert über ihre Hormone viele lebenswichtige Prozesse im Körper: Stoffwechsel, Energiehaushalt, Psyche, Herzfrequenz und Fruchtbarkeit.  Das Problem – Störungen bleiben oft lange unerkannt, da die Symptome unspezifisch sind.

Häufige Schilddrüsenstörungen:

Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose)

Häufige Symptome sind Antriebslosigkeit, Kälteempfindlichkeit, trockene Haut, Verstopfung und Gewichtszunahme.

Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)

Sie kann sich mit Herzrasen, Gewichtsabnahme, Schlafstörungen, Reizbarkeit sowie übermäßigem Schwitzen äußern.

Schilddrüsen-Autoimmunerkrankungen

Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow sind typische Schilddrüsenerkrankungen

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Welche Schilddrüsen-Selbsttests gibt es?

Selbsttest für zuhauseInzwischen gibt es eine Vielzahl von Unternehmen z.B. Medicross-Labs (Anzeige), Cerascreen (Anzeige) oder Schnelltest-Check (Anzeige) die Selbsttests anbieten. Diese beruhen meist auf einem Trockenblutverfahren (Fingerpikser) oder seltener auf einer Speichelprobe. Ähnlich wie bei den Corona-Tests wird bereits nach wenigen Minuten ein Ergebnis angezeigt.

Was kann damit untersucht werden?

TSH: Basiswert zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion.

Für die anderen Schilddrüsenwerte ist die Untersuchung in einem zertifizierten Labor notwendig. Auch das ist inzwischen über Selbsttests möglich. Aber hier ist der Ablauf ein anderer. Man erhält zunächst ein Testkit, entnimmt sich selbst eine Probe und schickt diese dann an das angegebene Labor. Nach einigen Tagen erhält man die Auswertung und bei einigen Anbietern auch eine erste Beratung mit Empfehlungen über die weiteren Schritte. Anbieter sind z. B. Everlab (Anzeige) oder Verisana (Anzeige).

fT3 und fT4: Freie Schilddrüsenhormone – wichtig bei vermutetem Ungleichgewicht.

TPO-Antikörper: Hinweis auf Autoimmunprozesse (z. B. Hashimoto-Thyreoiditis).

Kombitests: Diese enthalten oft mehrere Marker für eine umfassendere Analyse.

Vorteile von Selbsttests

Selbsttests können ein erster, niederschwelliger Schritt zur Abklärung sein.

Sie sind:

  • Bequem und anonym: Durchführung ohne Fahrt- und Wartezeiten zu Hause. Kein Arztkontakt nötig.
  • Früher Hinweis: Erste Abweichungen sind oft erkennbar, bevor starke Symptome auftreten.

✅ Checkliste: Wann lohnt sich ein Schilddrüsen-Selbsttest?

  • ✓ Sie fühlen sich häufig erschöpft und frieren schnell.
  • ✓ Sie nehmen trotz gleicher Ernährung an Gewicht zu.
  • ✓ Ihr Zyklus ist unregelmäßig – sie haben starke Monatsblutungen.
  • ✓ Sie möchten Ihre Schilddrüsenfunktion selbst überprüfen.
  • ✓ Sie haben familiäre Vorbelastung für Krankheiten der Schilddrüse.

 

Grenzen der Selbstdiagnostik

So praktisch Selbsttests auch sind – sie ersetzen keine ärztliche Diagnostik! Die Interpretation der Werte gehört in professionelle Hände. Besonders bei auffälligen Ergebnissen sollte schnell eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Warum ist das wichtig?

  • Keine körperliche Untersuchung: Schilddrüsenknoten oder eine Strumabildung bleiben unentdeckt.
  • keine weiterführende Diagnostik: Sonografie und Szintigrafie sind wichtige Untersuchungsverfahren.
  • Keine Verlaufskontrolle: Schilddrüsenwerte schwanken – Ein einmalig gemessener Wert reicht nicht zur Einschätzung.
  • Unsicherheit bei Interpretation: Ohne medizinischen Hintergrund sind Schilddrüsenwerte schwer einzuschätzen

Wann Sie zum Arzt gehen sollten

Schilddrüsen-Selbsttests können eine gute erste Orientierung bieten. Sie ersetzen jedoch keine ärztliche Abklärung und Behandlung. Ideal sind sie als ergänzende Maßnahme zur regelmäßigen Gesundheitsvorsorge oder als Zeichen einer Eigeninitiative zwischen zwei Blutkontrollen. Aber insbesondere ein auffälliger Selbsttest sollte nie alleinstehen. Bestätigt sich der Verdacht auf eine Funktionsstörung der Schilddrüse oder eine Autoimmunerkrankung (positive Autoantikörper), ist ein Besuch beim Hausarzt oder Endokrinologen ratsam. Nur so können weiterführende Untersuchungen (z. B. Sonografie und Szintigrafie der Schilddrüse) eingeleitet werden.

Tipp: Um Ihnen die Orientierung auf www.schilddruesenguide.de zu erleichtern, habe ich eine Übersicht der wichtigsten Inhalte erstellt. Zur Navigationsseite

Letzte Aktualisierung: 18. September 2025