Kälteempfindlichkeit bei Schilddrüsenunterfunktion

Warum friert man bei einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose)?

Schilddrüsenhormone, besonders das fT3 steuern den Grundumsatz und die Wärmeerzeugung (Thermogenese). Bei einem Mangel an Schilddrüsenhormonen wird weniger Energie umgesetzt , d.h. der Körper produziert weniger Wärme, besonders in den Muskeln und in braunem Fettgewebe. Eine Schilddrüsenunterfunktion senkt aber in vielen Fällen auch den Blutdruck, das bedeutet Hände und Füße werden schlechter durchblutet und  man friert schneller. Der Kreislauf ist ebenfalls verlangsamt, d.h. die Herzfrequenz und die Durchblutung nehmen ab, wodurch sich die Wärme schlechter im Körper verteilt. Neben diesem Einfluss auf die Körperfunktionen, leiden von einer Hypothyreose betroffene PatientInnen oftmals auch unter Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit oder depressive Verstimmungen – auch das kann im Einzelfall das Kälteempfinden verstärken.

Wie kann man die Wärmeproduktion auf natürlichem Weg etwas steigern?

Eine wichtige Rolle spielt die Ernährung. Eine eiweißreiche Ernährung (Eier, Fisch, Hülsenfrüchte, mageres Fleisch.) steigert die Wärmeerzeugung beim Verdauen). Gesunde Fette (Olivenöl, Nüsse) sind wichtig für den Zellstoffwechsel und die Hormonproduktion. Besonders im Winter sind warme Mahlzeiten (Porridge, Suppen, Eintöpfe) wohltuend. Gut ist es, wenn man bei der Zubereitung auf wärmende Gewürze wie Ingwer, Zimt, Chili und Kurkuma setzt, da diese die Durchblutung und den Stoffwechsel anregen. Unabhängig davon gilt – Nicht zu wenig essen! Eine zu starke Kalorienreduktion zu der viele übergewichtige SchilddrüsenpatientInnen neigen, drosselt den Stoffwechsel weiter.

Der zweite Aspekt der wichtig ist, ist die Bewegung: Muskelarbeit bedeutet Wärme und Muskelaufbau z.B. durch Krafttraining steigert den Grundumsatz. Je mehr Muskeln man hat, desto mehr Wärme produziert man. Am einfachsten ist es, wenn man im Alltag zwischendurch immer wieder für Bewegung sorgt. Also nicht „nur“ einmal pro Woche zwei Stunden beim Sport auspowern, sondern auch kleine Einheiten (z. B. Spaziergänge, Hausputz ;-)) halten den Kreislauf in Schwung.

Und last but not least – die richtige Kleidung. Möglichst nach dem Zwiebelprinzip anziehen und dabei besonders darauf achten, die Füße und die Hände sowie den Kopf warmhalten. Da ist der Wärmeverlust am größten. Ansonsten sind natürlich auch eine Wärmflasche oder ein warmes Fußbad einfache, leicht umsetzbare Tipps gegen ständiges Frieren.


Nicole Wobker:

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