In Deutschland sind Schilddrüsenerkrankungen weit verbreitet. So erkennt man sie frühzeitig!

Krankheiten der Schilddrüse sind relativ häufig. Etwa 5–10 % der Erwachsenen leiden an einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion). Häufigste Ursache ist die Hashimoto-Thyreoiditis. Eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) betrifft etwa 1–2 % der Bevölkerung. Sie wird meistens durch Morbus Basedow oder autonome Adenome (heiße Knoten) verursacht. Tastbare Schilddrüsenknoten haben etwa 5 % der Erwachsenen, in Ultraschalluntersuchungen werden sogar bei bis zu 50 % der Bevölkerung knotige Veränderungen festgestellt. Aber nur ein kleiner Teil (etwa 5 %) der Knoten ist bösartig. Schilddrüsenkrebs ist also vergleichsweise selten und macht nur ungefähr 1 % aller Krebserkrankungen aus. Im Hinblick darauf sind besonders Frauen und ältere Menschen von Schilddrüsenerkrankungen betroffen. Und leider bleiben diese oft lange unbemerkt. 

Früherkennung von Schilddrüsenkrankheiten

Wenn Sie unspezifische Symptome wie ständige Müdigkeit oder auffällige Stimmungsschwankungen haben, empfiehlt sich oft ein Schilddrüsencheck. Das gilt besonders für Frauen über 30 oder bei familiärer Vorbelastung.

1. Achten Sie auf typische Symptome!

Bei Unterfunktion (Hypothyreose):

  • Antriebslosigkeit und Müdigkeit
  • Gewichtszunahme (trotz unveränderter Ernährung)
  • Kälteempfindlichkeit
  • Verstopfung
  • Trockene Haut, strohige Haare und brüchige Fingernägel
  • Depressive Verstimmungen
  • Menstruationsstörungen

Bei Überfunktion (Hyperthyreose):

  • Gewichtsverlust (trotz normalem oder erhöhtem Appetit)
  • Nervosität
  • Zittern
  • Schlaflosigkeit
  • Herzrasen / hoher Puls
  • Hitzewallungen, Schwitzen
  • Durchfall
  • Zyklusstörungen

2. Lassen Sie die Schilddrüsenwerte kontrollieren!

Ein einfacher TSH-Test (TSH = Thyreoidea-stimulierendes Hormon) kann erste Hinweise geben:

  • Hoher TSH: Verdacht auf Unterfunktion (Hypothyreose)
  • Niedriger TSH: Verdacht auf Überfunktion (Hyperthyreose)

Ergänzend dazu misst man oft:

  • fT3, fT4 (freie Schilddrüsenhormone)
  • TPO-Antikörper (bei Verdacht auf Hashimoto)
  • TRAK-Antikörper (bei Verdacht auf Morbus Basedow)

3. Bestehen Sie auf einem Ultraschall der Schilddrüse!

Der Hausarzt kann bei der körperlichen Untersuchung Veränderungen am Hals (z. B. einen Kropf oder größere Knoten) ertasten. Aber die Aussagefähigkeit ist begrenzt. Bei unklaren Symptomen, von der Norm abweichenden Blutwerten oder auffälligen Tastbefunden sollte immer auch eine Schilddrüsensonografie gemacht werden. Nur mit dieser Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse ist es möglich Vergrößerungen, Knoten oder strukturelle Veränderungen zweifelsfrei festzustellen.


Nicole Wobker:

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