Schweizer Forschungsprojekt „TRUST“

Forschungsprojekt am Inselspital Bern: 1.2 Millionen Euro von der EU

Rekordsumme aus Europa: Mit 1.2 Millionen Euro ermöglicht die EU einem Forschungsteam des Inselspitals, der weit verbreiteten Schilddrüsenschwäche bei über 65-Jährigen den Kampf anzusagen.

Ziel des Projekts «TRUST» (Thyroid Hormone Replacement for Subclinical Hypo-Thyroidism Trial) an der Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin des Inselspitals Bern ist die verbesserte Behandlung einer leichten Schilddrüsen-Unterfunktion, die mit verschiedenen Gesundheitsproblemen wie Müdigkeit, Gedächtnisproblemen oder sogar Herzinfarkten verbunden ist. Europaweit leidet rund eine von sechs Personen über 65 (ca. 15 %) an dieser Form der Schilddrüsenschwäche. Die beste Behandlung ist bis jetzt noch völlig unklar. Das Projekt verspricht eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität dieser Menschen.

Die «TRUST»-Forschenden werden dabei in vier Ländern 3000 über 65-Jährige vier Jahre lang beobachten und untersuchen. Die Hälfte der Probanden wird mit dem Hormonersatzpräparat Thyroxin behandelt. Die andere Hälfte erhält ein Placebo.

Die Schilddrüse befindet sich im Nacken und steuert den Energiehaushalt und die Eiweissproduktion des Körpers. Sie reguliert zudem die Empfindlichkeit auf verschiedene Hormone.

Forschung in vier Staaten

Das Projekt «TRUST» wird von der Europäischen Union im Rahmen des Forschungsförderungsprogramms FP7 mit sechs Millionen Euro unterstützt. 1,2 Millionen Euro – soviel wie noch nie in einem EU-Partnerprogramm – fliessen dabei nach Bern. Neben der Universität Bern beziehungsweise dem Inselspital wirken Partneruniversitäten in Schottland, Irland und Holland am Programm «TRUST» mit. Koordinator für die Schweiz ist Privatdozent Nicolas Rodondi, Chefarzt in der Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin des Inselspitals Bern.

Nicolas Rodondi wird die Rekrutierung und Betreuung von 750 Studienteilnehmenden in der Schweiz koordinieren und ist Mitglied des Exekutivausschusses, der die Forschungsarbeiten in der Schweiz, in den Niederlanden, in Irland und in Schottland leitet.

Quelle: insel.ch (defekter Link wurde entfernt)

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