Schilddrüsenhormontherapie – was bedeutet das?

Tablettenblister Schilddrüsenhormone
Schilddrüsenhormone: Täglich eine Tablette 30 Minuten vor dem Frühstück einnehmen.

Eine Schilddrüsenhormontherapie (meist mit dem Wirkstoff Thyroxin) wird immer dann erforderlich, wenn die Schilddrüse nicht mehr ausreichend Hormone produziert – etwa infolge einer Hashimoto-Thyreoiditis, nach einer Radiojodtherapie oder einer Schilddrüsenoperation.

In solchen Fällen liegt eine Schilddrüsenunterfunktion (medizinisch: Hypothyreose) vor. Das bedeutet, dass der Körper zu wenig Schilddrüsenhormone bildet – mit Folgen für Stoffwechsel, Kreislauf, Energiehaushalt und allgemeines Wohlbefinden. Die gute Nachricht: Eine Schilddrüsenunterfunktion lässt sich in der Regel gut medikamentös behandeln, indem das fehlende Hormon von außen zugeführt wird – meist in Form einer täglichen Tablette, die nüchtern und etwa 30 Minuten vor dem Frühstück eingenommen wird.

Sie sind mit dieser Diagnose keineswegs allein – eine Unterfunktion der Schilddrüse ist ein häufiger medizinischer Befund. In den folgenden Abschnitten finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zur Schilddrüsenhormonbehandlung – und erfahren, worauf Sie bei der Einnahme achten sollten.

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Wann ist eine Schilddrüsenhormontherapie notwendig?

Symptome bei Hypothyreose und HyperthyreoseBei einem stark erhöhten TSH-Wert (über 10 mU/L) und/oder erniedrigten fT3/fT4-Werten – also einer deutlichen Schilddrüsenunterfunktion (manifeste Schilddrüsenunterfunktion) – sollte immer sofort mit einer Schilddrüsenhormonbehandlung angefangen werden.

SchilddrüsenpatientInnen bei denen ein grenzwertig erhöhtes TSH über 2,5 mU/L festgestellt wurde (latente Schilddrüsenunterfunktion), sollten ein Schilddrüsenhormonpräparat erhalten, wenn außerdem erhöhte Schilddrüsenautoantikörper gemessen wurden, die Sonografie eine echoarme Schilddrüse zeigt, Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion beklagt werden oder Kinderwunsch (bzw. eine Schwangerschaft) besteht.

Welches Schilddrüsenmedikament ist das Beste?

Es gibt eine ganze Reihe von Schilddrüsenhormonpräparaten auf dem deutschen Markt. Man kann nicht sagen, dass eins davon besser oder schlechter wäre zum Ausgleich einer Schilddrüsenunterfunktion. Die Medikamente unterscheiden sich aber in ihrer Bioverfügbarkeit, so dass das Schilddrüsenhormonpräparat möglichst nicht ohne Grund gewechselt werden sollte.

Üblicherweise wird zunächst ein Medikament verordnet welches nur das Schilddrüsenhormon fT4 (Tetrajodthyronin, Wirkstoff: Levothyroxinnatrium) enthält. Es gibt neben diesen Monopräparaten aber auch Kombinationspräparate die außerdem das Spurenelement Jod oder das Schilddrüsenhormon fT3 (Trijodthyronin, Wirkstoff: Liothyroninhydrochlorid) enthalten.

Übersicht L-Thyroxin-Präparate

Tipps für eine erfolgreiche Therapie

Schilddrüsenhormone richtig einnehmen – das ist wichtig und dabei ist einiges zu beachten!

Einschleichende Dosierung

Zunächst wird die Initialdosis (auch: Aufsättigungs- oder Anfangsdosis) ermittelt. Als grobe Richtschnur wird dabei von einem Schilddrüsenhormonbedarf von ein bis zwei Mikrogramm Levothyroxinnatrium pro Kilogramm Körpergewicht ausgegangen. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Eigenproduktion der Schilddrüse vollständig zum Erliegen gekommen ist oder die Schilddrüse operativ entfernt worden ist. Diese Initialdosis ist normalerweise höher als die später notwendige Erhaltungsdosis, damit bei einer ausgeprägten Schilddrüsenunterfunktion möglichst schnell eine Besserung des Befindens erreicht wird.

Im Hinblick darauf ist jedoch zu berücksichtigen, dass Schilddrüsenhormone aufgrund möglicher unangenehmer Erstreaktionen einschleichend dosiert werden müssen – auch wenn die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion sehr belastend sein können.. Meistens wird eine Anfangsdosis von 25 µg gewählt und dann langsam alle ein bis zwei Wochen um weitere 25 µg gesteigert. In Einzelfällen, beispielsweise bei älteren Erkrankten oder bei Personen mit vorbestehenden Herzerkrankungen wird vorsichtiger dosiert, um das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen zu minimieren.

Morgendliche Nüchterneinnahme

Schilddrüsenhormonpräparate werden üblicherweise morgens nüchtern, d.h. mindestens 30 Minuten vor dem Frühstück eingenommen. Der Grund dafür ist, dass die Schilddrüsenhormone so am besten aufgenommen und fast vollständig verwertet werden können. Würde man die Tabletten gleichzeitig mit dem Frühstück einnehmen, wäre die Resorptionsquote deutlich geringer. Man müsste also eine höhere Schilddrüsenhormondosis einnehmen um die gleiche Wirkung zu erzielen.

Für alle die im Schichtdienst arbeiten müssen oder häufig verreisen empfiehlt es sich trotzdem das Schilddrüsenhormonpräparat immer zur gleichen Tageszeit einzunehmen und die Tabletten entsprechend ständig dabei zu haben. Im Hinblick darauf ist außerdem wichtig, dass nach Möglichkeit zwei Stunden vor und 30 Minuten nach der Tabletteneinnahme auf eine Nahrungsaufnahme verzichtet wird.

Schilddrüsenhormone werden am besten mit einem halben Glas Wasser eingenommen. Wichtig: Auf keinen Fall dürfen die Schilddrüsenhormone zusammen mit calciumhaltigen Getränken (z. B. Milch, Kakao, Milchkaffee, Trinkjoghurt, Kefir usw.) eingenommen werden da dies die Aufnahme und Verwertung der Schilddrüsenhormone sehr deutlich vermindert!

Ergänzende Informationen finden Sie auf der neu angelegten zentralen Themenseite → Medikamente zur Behandlung von Schilddrüsenfehlfunktionen

Wohlfühldosis finden

Bis die richtige Dosis des Schilddrüsenhormonpräparates gefunden ist dauert es oft mehrere Monate. Während dieser Zeit können die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion hartnäckig bestehen bleiben oder sie verschwinden vorübergehend und treten dann erneut auf. Es sind zudem immer wieder Kontrollen der Schilddrüsenwerte erforderlich und die Schilddrüsenhormondosis muss danach unter Umständen mehrfach angepasst werden.

Manchmal gelingt es auch nicht mit den zur Verfügung stehenden Schilddrüsenhormonpräparaten die richtige Dosis zu finden, dann müssen die Tabletten eventuell geteilt werden um die individuell genau passende Dosierung hinzubekommen.

Im Hinblick darauf gilt, grundsätzlich können die meisten Schilddrüsenhormontabletten geteilt werden. Da die Tabletten sehr klein sind und es auf Genauigkeit ankommt, sollte man für das Teilen kein Messer sondern einen handelsüblichen Tablettenteiler verwenden.

Schilddrüsenhormone sind zudem empfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Licht und Wärme. Sie sollten deshalb immer erst kurz vor der Einnahme aus der Packung entnommen werden. Entsprechend sollten auch Tablettenhälften bis zur Verwendung geschützt aufbewahrt werden. Zu diesem Zweck gibt es Tablettenboxen oder Tablettenteiler mit speziellem Aufbewahrungsfach.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beachten

Zwischen Schilddrüsenhormonpräparaten und anderen Medikamenten gibt es zahlreiche Nebenwirkungen. Da es relativ häufig vorkommt, dass PatientInnen mit einer Schilddrüsenunterfunktion gleichzeitig eine Eisenmangelanämie aufweisen sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Einnahme von Eisen die Resorption von Levothyroxin hemmt. Das gilt insbesondere für die gleichzeitige Einnahme, weswegen Thyroxin und Eisen mindestens 4 Stunden getrennt voneinander eingenommen werden sollten.

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Letzte Aktualisierung: 31. Juli 2025

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