Neues Medikament zur Behandlung der Augenbeteiligung bei Morbus Basedow zugelassen

Der Wirkstoff Teprotumumab ist das erste Medikament welches zur Behandlung der Augenbeteiligung (Endokrine Orbitopathie, Exophthalmus) beim Morbus Basedow entwickelt wurde.

Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus Basedow) sind nicht mit einem erhöhten Risiko für COVID-19 verbunden! Die Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion mit Thyreostatika kann aber genauso wie die Behandlung der Endokrinen Orbitopathie mit Immunsuppressiva schwerwiegende Auswirkungen haben.

Wissensbaustein Morbus Basedow

Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen führt. Es ist wichtig, die Symptome frühzeitig zu erkennen und sich regelmäßig ärztlich untersuchen zu lassen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Weitere Informationen zu Diagnose, Behandlung und Therapie von Morbus Basedow finden Sie auf der zentralen Seite „Wie schlimm ist Morbus Basedow?„.

Mehr erfahren

 

Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) hat Tepezza® (Wirkstoff: Teprotumumab) für die Behandlung von Erwachsenen mit der Schilddrüsenerkrankung Morbus Basedow zugelassen. Bei ungefähr der Hälfte der Erkrankten kommt es zusätzlich zu einer Augenbeteiligung, bei der sich die Muskeln und das Fettgewebe hinter dem Auge entzünden wodurch die Augen nach vorne gedrückt werden. Eine Endokrine Orbitopathie kann mit einer Vielzahl von Symptomen wie Augenschmerzen, Doppelbildern, Lichtempfindlichkeit oder Schwierigkeiten beim Schließen des Auges einhergehen.

Die vor wenigen Tagen erfolgte Zulassung von Tepezza® ist ein wichtiger Meilenstein für die Behandlung von Morbus Basedow-PatientInnen mit einer Endokrinen Orbitopathie. Sie erspart den PatientInnen belastende operative Eingriffe.

Tepezza® wurde auf der Grundlage der Ergebnisse von zwei Studien zugelassen, die insgesamt 170 PatientInnen umfassten welche entweder das Medikament oder ein Placebo erhielten. Von den PatientInnen, denen Tepezza® verabreicht wurde, zeigten 71% in Studie 1 und 83% in Studie 2 eine Verringerung der Augenvorwölbung um mehr als 2 Millimeter im Vergleich zu 20% bzw. 10% der Patienten, die Placebo erhielten.

Die häufigsten Nebenwirkungen, die während der Behandlung mit Tepezza® beobachtet werden, sind Muskelkrämpfe, Übelkeit, Haarausfall, Durchfall, Müdigkeit, hoher Blutzucker, trockene Haut, ein veränderter Geschmackssinn und Kopfschmerzen. Tepezza® darf nicht angewendet werden, wenn eine Schwangerschaft vorliegt oder innerhalb der nächsten sechs Monate geplant ist.

In Anlehnung an die Pressemitteilung der fda.gov (defekter Link wurde am 23.07.25 gelöscht) frei übersetzt.

Schilddrüse SDG-Tipp Leseempfehlung

Behandlung der Endokrinen Orbitopathie (Augenbeteiligung) beim Morbus Basedow

Diesen Beitrag teilen ...