Zyklusstörungen bei schilddrüsenkranken Frauen: Wenn Hormone aus dem Gleichgewicht geraten

Der weibliche Menstruationszyklus ist ein fein abgestimmtes Zusammenspiel hormoneller Prozesse. Bereits kleine Störungen im Hormonsystem können diesen Zyklus aus dem Takt bringen. Eine oft unterschätzte Ursache für Zyklusstörungen sind Erkrankungen der Schilddrüse. Ob Überfunktion (Hyperthyreose) oder Unterfunktion (Hypothyreose) – Schilddrüsenprobleme haben direkten Einfluss auf den weiblichen Hormonhaushalt und können vielfältige Beschwerden verursachen.

Die Schilddrüse und ihre Rolle im Hormonhaushalt

Die Schilddrüse produziert die beiden Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), die viele Körperfunktionen steuern – darunter den Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System, das Nervensystem und auch den Reproduktionszyklus. Ihre Funktion wird über das Steuerhormon TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) aus der Hirnanhangsdrüse reguliert. Ein gestörtes Gleichgewicht dieser Hormone beeinflusst auch die Funktion der Eierstöcke, die Produktion von Östrogen und Progesteron und somit die Regelmäßigkeit des Zyklus.

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Die Schilddrüse ist eng mit dem weiblichen Hormonhaushalt verknüpft: Pubertät, Zyklus, Verhütung, Kinderwunsch, Schwangerschaft, Stillzeit, Wochenbettdepression, postpartale Thyreoiditis und Wechseljahre – für uns Frauen sind hormonelle Probleme immer auch ein Wechselbad der Gefühle.
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Zyklusstörungen bei Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist die Produktion von T3 und T4 reduziert. Dies kann beispielsweise folgende Auswirkungen auf den Menstruationszyklus haben:

  • Verlängerte Zyklen (Oligomenorrhoe)
  • Starke und lang anhaltende Blutungen (Menorrhagie)
  • Ausbleiben der Regelblutung (Amenorrhoe)
  • Vermehrte Schmerzen während der Menstruation (Dysmenorrhoe)

Die Hypothyreose kann zudem den Prolaktinspiegel erhöhen – ein Hormon, das normalerweise in der Stillzeit die Milchproduktion fördert. Ein erhöhter Prolaktinwert bleibt nicht folgenlos – er kann den Eisprung unterdrücken und somit zu Unfruchtbarkeit führen.

Zyklusstörungen bei Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Eine Überfunktion der Schilddrüse führt zu einem Überschuss an T3 und T4. Die häufigsten, dadurch ausgelösten zyklusbedingten Symptome sind:

  • Verkürzte Zyklen (Polymenorrhoe)
  • Schwache Menstruationsblutungen (Hypomenorrhoe)
  • Unregelmäßige oder fehlende Blutungen (Amenorrhö)

Frauen mit Hyperthyreose berichten zudem häufiger von Nervosität, Schlafstörungen, Gewichtsverlust und Hitzewallungen – Symptome, die leicht mit Wechseljahresbeschwerden verwechselt werden können.

Die Schilddrüse und ihr Einfluss auf die Fruchtbarkeit

Sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse kann die Fruchtbarkeit bei Frauen erheblich beeinträchtigen.

Unbehandelte Schilddrüsenerkrankungen können zudem das Risiko für Fehlgeburten, Frühgeburten und andere Schwangerschaftskomplikationen erhöhen.

Diagnose und Therapie von Zyklusstörungen bei schilddrüsenkranken Frauen

Zyklusstörungen sollten immer gynäkologisch abgeklärt werden!

Besteht ein Verdacht auf eine Schilddrüsenstörung, helfen folgende Untersuchungen:

  • Bestimmung der Schilddrüsenwerte TSH, fT3 und fT4
  • Analyse der Schilddrüsenantikörper (z. B. bei Verdacht auf Hashimoto-Thyreoiditis)
  • Schilddrüsensonografie: Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse
  • Szintigrafie der Schilddrüse z.B. bei Vorliegen von Schilddrüsenknoten

Die Therapie richtet sich nach der diagnostizierten Grunderkrankung:

Hypothyreose: Einnahme von Levothyroxin (synthetisches T4), eventuell kombiniert mit T3

Hyperthyreose: Je nach Ursache Behandlung mit Thyreostatika, Radiojodtherapie oder Operation.

Eine korrekt eingestellte Schilddrüsenfunktion (euthyreoter Schilddrüsenstoffwechsel) führt häufig zur Normalisierung des weiblichen Zyklus und kann die Fruchtbarkeit wiederherstellen. Zyklusstörungen bei Frauen sollten also nicht isoliert betrachtet werden – insbesondere dann nicht, wenn weitere Symptome wie Müdigkeit, Nervosität, Gewichtsschwankungen oder Haarausfall vorliegen. Schilddrüsenerkrankungen sind eine häufige, aber oft übersehene Ursache hormoneller Dysbalancen. Die frühzeitige Untersuchung und Behandlung der Schilddrüse kann nicht nur helfen, den Zyklus zu stabilisieren sondern auch die Lebensqualität betroffener Frauen deutlich verbessern.

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