Neu entdeckt: Mama Health – Digitale Unterstützung für Menschen mit Morbus Basedow
Mama Health ist eine kostenlose Online-Plattform für Menschen mit chronischen Erkrankungen – darunter auch Morbus Basedow. Ziel ist es, PatientInnen durch KI-gestützte Auswertungen und den Austausch persönlicher Erfahrungen besser zu helfen. Die Idee dahinter ist durchaus interessant: Wer regelmäßig eigene Symptome und seinen Krankheitsverlauf dokumentiert, kann mit der Zeit Muster erkennen – was im Alltag hilfreich sein kann. Auch die Möglichkeit, sich anonym mit anderen Betroffenen zu vergleichen, kann Orientierung geben.
Allerdings ersetzt die Plattform keine ärztliche Diagnose oder Therapie. Die Qualität der Empfehlungen hängt stark von den eingegebenen Daten und der aktiven Nutzung ab. Kritisch sehe ich außerdem, dass zwar mit anonymisierten Daten gearbeitet wird, aber dennoch Auswertungen für Forschung und Gesundheitswirtschaft erstellt werden – das sollte NutzerInnen bewusst sein, auch wenn z.Z. nach Aussage der Betreiber keine personenbezogenen Informationen weitergegeben werden.
Insgesamt ist Mama Health ein interessantes Projekt mit Potenzial – vor allem für Menschen, die ihre Erkrankung aktiv begleiten und besser verstehen möchten. Ob und wie stark man davon profitiert, hängt jedoch stark vom eigenen Nutzungsverhalten und von der persönlichen Einstellung zu digitalen Gesundheitsangeboten ab.
Wer sich das Online-Angebot ansehen und/oder ausprobieren möchte: Hier geht’s direkt zum Morbus Basedow Assistenten von Mama Health
Mein persönliches Fazit: KI im Gesundheitsbereich ist weder die Lösung noch eine Bedrohung – sie ist ein Werkzeug. In den richtigen Händen, mit transparenter Zielsetzung und unter klaren ethischen Regeln, kann sie vermutlich enorme Verbesserungen bringen – sowohl für PatientInnen als auch für ÄrztInnen. Aber: Jede KI muss kritisch hinterfragt, richtig verstanden und bewusst eingesetzt werden. Und sie darf niemals ärztliche Diagnostik oder klinische Erfahrung ersetzen.