Schilddrüsenguide – das Original 🦋. Schilddrüse und Zyklus / Schwangerschaft / Wechseljahre

Die Schilddrüse beeinflusst den gesamten Hormonhaushalt – und damit auch den weiblichen Zyklus. Zyklusstörungen, unerfüllter Kinderwunsch oder starke Wechseljahresbeschwerden können mit der Schilddrüse zusammenhängen. Wie du hormonelle Veränderungen früh erkennst und deine Schilddrüse in jeder Lebensphase unterstützt, erfährst du hier.

Schilddrüse und weibliche Hormone: Zyklus, Schwangerschaft, Wechseljahre im Gleichgewicht halten

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ mit großer Wirkung – besonders bei Frauen. Sie produziert Hormone, die den gesamten Stoffwechsel steuern und steht in enger Verbindung mit dem weiblichen Hormonhaushalt. Kein Wunder also, dass Zyklusstörungen, unerfüllter Kinderwunsch oder ausgeprägte Wechseljahresbeschwerden oft auch mit der Schilddrüse zusammenhängen.

Hier erfährst du, welche Rolle die Schilddrüse in den verschiedenen hormonellen Lebensphasen spielt – und wie du sie gezielt unterstützen kannst.

Die Schilddrüse als Hormon-Drehscheibe

Die Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) wirken auf fast alle Zellen im Körper – darunter auch auf die Eierstöcke, die Gebärmutter und das Gehirn. Sie beeinflussen die Ausschüttung von Östrogen, Progesteron und LH/FSH, also genau jene Hormone, die für den weiblichen Zyklus, die Fruchtbarkeit und die Wechseljahre wichtig sind.

Ein Ungleichgewicht in der Schilddrüse – sei es durch eine Unterfunktion (Hypothyreose) oder Überfunktion (Hyperthyreose) – kann den weiblichen Hormonrhythmus empfindlich stören.

1. Zyklus und Schilddrüse – ein empfindliches Zusammenspiel

Schon kleine Abweichungen im Schilddrüsenhormonspiegel können den Zyklus aus dem Gleichgewicht bringen. Häufige Beschwerden:

  • Unregelmäßiger Zyklus oder Ausbleiben der Periode
  • Starke oder sehr schwache Blutungen
  • PMS-Beschwerden (Reizbarkeit, Wassereinlagerungen, Brustspannen)
  • Zystenbildung an den Eierstöcken
  • Verstärkte Regelschmerzen

Besonders bei jungen Frauen wird eine Schilddrüsenstörung oft übersehen – denn Zyklusbeschwerden gelten lange als „normal“.

Tipp: Bei unerklärlichen Zyklusstörungen lohnt sich ein Schilddrüsencheck (TSH, fT3, fT4, ggf. Antikörper).

2. Schilddrüse und Kinderwunsch – auf die Balance kommt es an

Eine gesunde Schilddrüse ist eine wichtige Voraussetzung für Fruchtbarkeit. Sowohl eine Unter- als auch Überfunktion kann die Eizellreifung, den Eisprung und die Einnistung der befruchteten Eizelle stören. Häufige Probleme bei unerfülltem Kinderwunsch in Verbindung mit Schilddrüsenstörungen:

  • Zyklusstörungen ohne Eisprung (anovulatorische Zyklen)
  • Gelbkörperschwäche (zu wenig Progesteron)
  • Erhöhtes Risiko für Fehlgeburten

Besonders wichtig ist hier die Einstellung des TSH-Werts: Für Frauen mit Kinderwunsch wird ein Zielwert zwischen 1,0 und 2,0 mIU/l empfohlen.

Tipp: Besteht ein Kinderwunsch, sollte die Schilddrüse unbedingt vorab kontrolliert und ggf. eingestellt werden – auch bei „nur leicht erhöhtem“ TSH.

3. Schilddrüse und Schwangerschaft – eine sensible Phase

Während der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Schilddrüsenhormonen um bis zu 50 %. Eine nicht erkannte oder schlecht eingestellte Unterfunktion kann schwerwiegende Folgen haben:

  • Früh- oder Fehlgeburten
  • Wachstumsverzögerungen beim Kind
  • Erhöhtes Risiko für Präeklampsie

Auch eine Hashimoto-Thyreoiditis kann sich in der Schwangerschaft erstmals zeigen oder verschlechtern. Daher gehört eine Schilddrüsenuntersuchung in die Frühschwangerschaft zur Standardvorsorge.

Tipp: L-Thyroxin muss in der Schwangerschaft oft angepasst werden. Regelmäßige Blutkontrollen (TSH, fT4) sind wichtig – mindestens einmal pro Trimester.

4. Wechseljahre und Schilddrüse – doppelte Herausforderung

Die Wechseljahre bringen hormonelle Turbulenzen mit sich – und gleichzeitig kann sich eine Schilddrüsenunterfunktion entwickeln oder verschlechtern. Die Symptome überschneiden sich oft:

  • Hitzewallungen
  • Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Gewichtszunahme
  • Libidoverlust

Viele dieser Beschwerden werden fälschlich nur den Wechseljahren zugeschrieben – obwohl auch eine Schilddrüsenstörung dahinterstecken kann.

Tipp: Lass deine Schilddrüse checken, wenn Wechseljahresbeschwerden ungewöhnlich stark ausfallen oder plötzlich auftreten.

Wie du deine Schilddrüse in jeder Lebensphase unterstützen kannst

  • Jodversorgung sicherstellen (z. B. über jodiertes Salz oder Nahrung bei Jodmangel – Vorsicht bei Hashimoto!)
  • Selen, Zink, Eisen und Vitamin D regelmäßig prüfen und ggf. ergänzen
  • Stress reduzieren: Stresshormone hemmen die Umwandlung von T4 in das aktive T3
  • Ausgewogene Ernährung: Viele Mikronährstoffe für die Schilddrüse stecken in Nüssen, Eiern, grünem Gemüse und Fisch
  • Regelmäßige Bewegung: unterstützt Stoffwechsel und hormonelle Balance

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🦋 Tipp: Führe ein Beschwerdetagebuch, um Veränderungen besser zu erkennen und deiner Ärztin/deinem Arzt gezielt berichten zu können. Denn Wissen ist der erste Schritt zu mehr hormoneller Balance – in jedem Alter.

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