Schilddrüsenguide – das Original 🦋. Schilddrüse und Ernährung – was hilft wirklich?

Schilddrüse und Ernährung – Was hilft wirklich?

Die Schilddrüse, auch „Königin der Hormone“ genannt, spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel, der Energieproduktion und vielen anderen Körperfunktionen. Ein gut funktionierendes Organ ist deshalb entscheidend für unser Wohlbefinden. Doch was hat die Ernährung mit der Schilddrüsenfunktion zu tun? Welche Nahrungsmittel fördern eine gesunde Schilddrüse und welche können ihr eher schaden? In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Schilddrüse durch eine ausgewogene Ernährung unterstützen kannst – sei es bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), einer Unterfunktion (Hypothyreose) oder einfach zur allgemeinen Prävention.

Die Schilddrüse im Überblick

Die Schilddrüse produziert zwei wichtige Hormone: T3 (Triiodthyronin) und T4 (Thyroxin). Diese Hormone regulieren nicht nur den Stoffwechsel, sondern auch die Körpertemperatur, das Wachstum, die Herzfrequenz und viele andere Prozesse. Bei einer Überfunktion produziert die Schilddrüse zu viel Hormon, was zu Symptomen wie Gewichtsverlust, Nervosität und Schlafstörungen führen kann. Eine Unterfunktion (Hypothyreose) ist der häufigere Fall und äußert sich durch Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit und trockene Haut.

Die Ernährung kann einen direkten Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion haben. Eine gezielte Auswahl von Lebensmitteln kann helfen, die Schilddrüse zu unterstützen, während falsche Ernährungsgewohnheiten bestehende Probleme verschärfen können.

Nahrungsmittel, die die Schilddrüse unterstützen

1. Jodreiche Lebensmittel

Jod ist ein essentielles Spurenelement, das für die Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4 notwendig ist. Ein Jodmangel kann daher zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen. Die gute Nachricht: Jod lässt sich relativ einfach in die Ernährung integrieren.

Top Jodquellen:

  • Meeresfrüchte und Fisch: Besonders Seefisch (wie Lachs, Kabeljau und Makrele) und Schalentiere (wie Muscheln und Garnelen) sind hervorragend Jodlieferanten.
  • Jodiertes Speisesalz: In vielen Ländern ist Speisesalz jodiert, was eine einfache Möglichkeit ist, den Jodbedarf zu decken. Aber Vorsicht: Zu viel Jod kann ebenfalls problematisch sein!
  • Algen: Besonders Wakame, Nori und Kombu sind sehr jodreich. Doch hier ist Mäßigung gefragt, denn Algen können sehr hohe Jodmengen enthalten, was zu einer Überversorgung führen kann.

2. Selenreiche Lebensmittel

Selen ist ein weiteres essentielles Mineral, das die Schilddrüse unterstützt. Es hilft bei der Umwandlung von T4 (dem inaktiven Hormon) in T3 (das aktive Hormon) und wirkt zudem antioxidativ, wodurch es die Schilddrüse vor schädlichen freien Radikalen schützt.

Top Selenquellen:

  • Paranüsse: Diese enthalten besonders viel Selen – bereits eine oder zwei Nüsse am Tag reichen aus, um den täglichen Bedarf zu decken.
  • Fleisch: Insbesondere Geflügel, Rind- und Lammfleisch sind gute Selenquellen.
  • Vollkornprodukte: Diese liefern nicht nur Selen, sondern auch Ballaststoffe und weitere Nährstoffe, die den Körper insgesamt stärken.

3. Zinkreiche Lebensmittel

Zink ist für die Produktion und Umwandlung von Schilddrüsenhormonen notwendig. Ein Zinkmangel kann die Schilddrüsenfunktion negativ beeinflussen, insbesondere bei der Umwandlung von T4 zu T3.

Top Zinkquellen:

  • Fleisch und Geflügel: Insbesondere rotes Fleisch und Hühnerfleisch sind hervorragende Zinkquellen.
  • Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen und Bohnen sind reich an Zink.
  • Nüsse und Samen: Besonders Kürbiskerne, Cashews und Mandeln enthalten viel Zink.

4. Vitamin D

Vitamin D spielt eine Rolle im Immunsystem und hat auch einen Einfluss auf die Schilddrüse. Ein Vitamin D-Mangel wird mit verschiedenen Schilddrüsenerkrankungen in Verbindung gebracht, insbesondere mit Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis.

Top Vitamin D Quellen:

  • Fettreicher Fisch: Lachs, Makrele, Sardinen und Hering sind reich an Vitamin D.
  • Eier: Besonders das Eigelb enthält viel Vitamin D.
  • Pilze: Einige Pilzarten, insbesondere Shiitake und Champignons, können durch UV-Bestrahlung Vitamin D produzieren.

5. Antioxidantienreiche Lebensmittel

Antioxidantien, wie sie in Obst und Gemüse vorkommen, sind wichtig, um die Schilddrüse vor oxidativen Schäden zu schützen. Besonders bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (wie Hashimoto) sind antioxidative Lebensmittel hilfreich, um Entzündungen zu verringern.

Top Antioxidantienquellen:

  • Blaubeeren, Himbeeren und Erdbeeren: Diese Beeren sind reich an Antioxidantien, die Entzündungen im Körper reduzieren können.
  • Grünes Blattgemüse: Spinat, Grünkohl und Mangold enthalten neben Vitaminen auch antioxidative Substanzen.
  • Karotten und Süßkartoffeln: Sie liefern viel Beta-Carotin, das sich positiv auf die Schilddrüse auswirken kann.

Nahrungsmittel, die der Schilddrüse schaden können

Es gibt bestimmte Lebensmittel, die die Funktion der Schilddrüse stören können, besonders bei Menschen mit einer bereits bestehenden Schilddrüsenkrankheit. Diese Lebensmittel wirken in der Regel dann negativ, wenn sie in großen Mengen oder über einen längeren Zeitraum konsumiert werden.

1. Goitrogene Lebensmittel

Goitrogene Substanzen in bestimmten Lebensmitteln können die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse blockieren und so die Produktion von Schilddrüsenhormonen beeinträchtigen. Besonders bei Jodmangel sollten diese Lebensmittel in Maßen genossen werden.

Goitrogene Lebensmittel:

  • Kreuzblütlergemüse: Dazu gehören Brokkoli, Kohl, Blumenkohl, Rosenkohl und Grünkohl. Diese Lebensmittel enthalten Substanzen, die in größeren Mengen die Schilddrüse belasten können.
  • Sojaprodukte: Tofu, Sojamilch und andere Sojaprodukte können ebenfalls Goitrogene enthalten, die die Jodaufnahme beeinträchtigen.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass das Kochen dieser Lebensmittel die goitrogenen Substanzen weitgehend zerstört. Wer also viel Gemüse aus dieser Familie isst, sollte diese einfach gut kochen, um das Risiko zu minimieren.

2. Gluten

Für Menschen mit einer Schilddrüsenautoimmunerkrankung wie Hashimoto-Thyreoiditis kann Gluten ein Problem darstellen. Gluten kann Entzündungen fördern und das Immunsystem aktivieren, was die Symptome einer Schilddrüsenerkrankung verschärfen kann.

3. Verarbeitete Zucker und raffinierte Kohlenhydrate

Ein übermäßiger Konsum von Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln kann das hormonelle Gleichgewicht stören und Entzündungen fördern. Diese Nahrungsmittel haben oft wenig Nährstoffe und können den Körper in einen Zustand der Insulinresistenz versetzen, was langfristig auch die Schilddrüse belasten kann.

🦋 Fazit: Ernährung als Schlüssel zur Schilddrüsengesundheit

Die richtige Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstützung einer gesunden Schilddrüsenfunktion. Jod, Selen, Zink und Antioxidantien sind besonders wichtig, um die Produktion und Umwandlung von Schilddrüsenhormonen zu fördern. Gleichzeitig solltest du bei bestimmten Lebensmitteln wie Goitrogenen oder verarbeiteten Zuckern vorsichtig sein, insbesondere wenn du bereits an einer Schilddrüsenerkrankung leidest.

Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung kann dazu beitragen, die Schilddrüse zu unterstützen und Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme oder Kälteempfindlichkeit zu lindern. In Verbindung mit einer regelmäßigen medizinischen Überwachung und Behandlung ist eine gesunde Ernährung der Schlüssel zu mehr Wohlbefinden und einer ausgeglichenen Schilddrüse.

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