Schilddrüsenguide – das Original 🦋. Nebenwirkungen von L-Thyroxin & Alternativen

L-Thyroxin ist das gängigste Medikament zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Es hilft, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme oder Haarausfall zu lindern. Doch wie bei jedem Medikament gibt es auch bei L-Thyroxin Nebenwirkungen, die nicht jeder spürt, aber für einige Menschen problematisch sein können. In diesem Artikel erfährst du mehr über die häufigsten Nebenwirkungen und welche alternativen Behandlungsansätze es gibt.

Was ist L-Thyroxin?

L-Thyroxin ist ein synthetisches Schilddrüsenhormon, das den Körper mit Thyroxin (T4) versorgt, einem Hormon, das normalerweise von der Schilddrüse produziert wird. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist die Schilddrüse nicht in der Lage, genug davon zu produzieren, weshalb L-Thyroxin als Ersatz eingesetzt wird. Es ist die häufigste Form der Behandlung, weil es effektiv die Symptome einer Unterfunktion lindern kann und gut vertragen wird.

Häufige Nebenwirkungen von L-Thyroxin

Obwohl L-Thyroxin im Allgemeinen als sicher gilt, berichten einige Patienten von Nebenwirkungen. Diese treten vor allem dann auf, wenn die Dosierung nicht richtig eingestellt ist oder der Körper nicht optimal auf das Hormon reagiert. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören:

Herzrasen und Herzklopfen
Ein schneller Herzschlag oder das Gefühl, dass das Herz „stolpert“, kann auftreten, wenn die Dosis zu hoch ist oder der Körper empfindlich auf das Hormon reagiert. Dies ist besonders bei älteren Menschen oder solchen mit bereits bestehenden Herzproblemen ein Thema.

Schlafstörungen
Zu hohe Dosen können dazu führen, dass man nachts wach bleibt oder schlecht schläft. Das kann mit der gesteigerten Aktivität des Körpers durch die Hormonzufuhr zusammenhängen.

Gewichtsveränderungen
Manche Menschen berichten auch von Gewichtsverlust, der ebenfalls durch eine nicht optimal abgestimmte Dosis verursacht werden kann.

Hitzewallungen und Schwitzen
Ein weiteres Anzeichen einer zu hohen Dosis kann ein unangenehmes Gefühl von Hitzewallungen oder übermäßigem Schwitzen sein. Dies passiert, weil der Körper versucht, die überschüssige Energie zu kompensieren.

Muskelschwäche oder -schmerzen
In seltenen Fällen können Muskelschmerzen, Schwäche oder sogar Krämpfe auftreten. Diese Beschwerden sind oft das Resultat einer nicht perfekt abgestimmten Therapie.

Stimmungsänderungen
Zu viel L-Thyroxin kann auch psychische Symptome wie Nervosität, Angstzustände oder depressive Verstimmungen verstärken. Hier ist es wichtig, eng mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt zusammenzuarbeiten, um die richtige Dosierung zu finden.

Warum die Dosierung so wichtig ist

Die richtige Dosierung von L-Thyroxin ist entscheidend, um Nebenwirkungen zu vermeiden und die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion effektiv zu behandeln. Zu hohe Dosen können den Körper in einen Zustand der „Überaktivität“ versetzen, während zu niedrige Dosen die Symptome nicht ausreichend lindern. Eine regelmäßige Überprüfung der Blutwerte (TSH, fT3, fT4) hilft dabei, die Dosis anzupassen und die richtige Balance zu finden.

Alternativen zu L-Thyroxin: Gibt es sie?

Nicht jeder verträgt L-Thyroxin gleich gut. Für einige Menschen gibt es Alternativen, die in Frage kommen können. Die wichtigsten Alternativen sind:

Natürliches Schilddrüsenhormon
Einige PatientInnen bevorzugen Schilddrüsenhormone aus tierischen Quellen (Schwein, Rind), die neben T4 auch das Hormon T3 enthalten, welches der Körper oft effizienter nutzt. Diese werden als „natürliche Schilddrüsenhormone“ bezeichnet und sind besonders dann sinnvoll, wenn T3 fehlt

Thyroxin- und Liothyronin-Kombinationen
Manche Menschen profitieren von einer Kombination aus T4 (L-Thyroxin) und T3 (Liothyronin), besonders wenn der Körper Schwierigkeiten hat, das T4 in das aktive T3 umzuwandeln.

Jodpräparate und Ernährung
Eine ausreichende Zufuhr von Jod ist für die Schilddrüse sehr wichtig. Wenn die Unterfunktion durch Jodmangel verursacht wurde, können spezielle Jodpräparate oder eine jodreiche Ernährung hilfreich sein. Doch Vorsicht: Zu viel Jod kann ebenfalls schädlich sein und die Schilddrüse belasten.

Pflanzliche Heilmittel
Einige Heilpraktiker empfehlen Kräuter wie Ashwagandha oder Süßholzwurzel, die die Schilddrüsenfunktion unterstützen sollen. Der Erfolg dieser Mittel ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt.

Lebensstiländerungen
Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressreduktion können die Schilddrüsenfunktion indirekt unterstützen und helfen, den Hormonhaushalt zu stabilisieren. Besonders in Stresssituationen oder bei Schlafmangel kann sich eine gute Lebensweise positiv auswirken. Als Ersatz für die Schilddrüsenhormontherapie ist das jedoch nicht ausreichend.

Was solltest du beachten?

Falls du L-Thyroxin einnimmst und Nebenwirkungen bemerkst, ist es wichtig, dies mit deinem Arzt oder deiner Ärztin zu besprechen. Eine regelmäßige Kontrolle der Schilddrüsenwerte und die individuelle Anpassung der Dosierung sind essenziell, um das optimale Ergebnis zu erzielen und Nebenwirkungen zu vermeiden. Außerdem sollten alternative Behandlungsansätze immer nur nach Absprache/mit medizinischer Begleitung in Erwägung gezogen werden.

🦋 Fazit: Deine Schilddrüse hat Einfluss auf viele Aspekte deines Lebens – von Energielevel bis zu Stimmung und Gewicht. Achte auf die Signale deines Körpers und hole dir die Unterstützung, die du brauchst, um deine Gesundheit zu erhalten.

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